Der gab sich heuer anfangs sehr »zwider« gegenüber Cheforganisator Martin Maier, weil der ihm angeblich ein alkoholfreies Bier angeboten hat. Damit keiner beim Levitenlesen auskommt, ließ er die »irgsten Übeltäter« am Anfang wie bei der Bundeswehr »Hier« rufen und aufstehen: »Grabner! Gasser! Schader! Daxer!...«. Landrat Georg Grabner musste sich Spott gefallen lassen, weil sein Roboterrasenmäher in der ganzen Siedlung gemäht habe, nur bei ihm daheim nicht, und Gemeinderat Markus Putzhammer, weil sich sein Auto mit mangelhaft angezogener Handbremse am Berg selbstständig gemacht hatte.
»Wiast du mit deiner Mannschaft die Anliegen umsetzt, die i eich vo do herobm aus gebm hob, Hut ab«, lobte der Pater hingegen Bürgermeister Thomas Gasser. Bezugnehmend auf die Baustelle an der Autobahnbrücke zeigte sich Albrechtus begeistert darüber, dass das »Aventura« nun doch entsteht, indem das Geschäftshaus über die ganze Autobahn drüber gebaut wird. Schon habe Neukirchen eine eigene Mautstation, »eine Einnahmequelle vo ganz brutalem Ausmaß«. Auf den Einwand aus dem Publikum von Hubert Strehhuber hin, das werde nicht das Aventura, sondern da baue die Autobahn, nahm der Pater an, dass hier endlich der von ihm vorgeschlagene Tunnel entsteht. Auch für diese Option hatte der Mönch eine Geschäftsidee: Er riet dazu, im Tunnel eine Tafel aufzustellen »Achtung Stau, bitte ganz langsam fahren«. Dann könne der Reiter Hanse darin seine Würstelbude betreiben, und die Bauern kämen mit dem »Fagge züchten« nicht mehr nach.
Weil in Neukirchen das Schwimmbad nicht fertig wird, würden die Neukirchner Bürger bei der »Pool-Challange« im Winter schon in der Radladerschaufel baden. Wegen fehlender Bademöglichkeiten herrsche bei manchen ein »streng’s Grichei« (Geruch), sodass sich der Doktor weigere, die Neukirchner zu untersuchen. »Stellt’s eng fia, a Preiß fahrt in Neikira vo da Autobahn aus, duat sei Fensta auf und sogt: In Waging is de Kasfabrik, und in Neikira schmeckts’n scho.«
Den Chef-Plakatierer der CSU, Gernot Daxer, derbleckte Albrechtus für ein zu groß geratenes Plakat und für seine Ambitionen auf das Bürgermeisteramt. Er habe aus dem Missgeschick das Beste gemacht und das »Wendeplakat« erfunden. »Daxer for the next President« stand darauf.
Bildergalerie vom Starkbierfest:
Unter Regie von Sepp Patz spielte Letzterer mit Kurt Gastager, Thomas Hörgl, Claudia und Renate Strehhuber eine Szene beim »Dorfbäck'« kurz vor 18 Uhr. Während die Männer Bier trinken und sich Anekdoten und Pannen erzählen, etwa bei der Stockmeisterschaft der Gemeinde, kehren die den Laden aufräumenden Frauen demonstrativ zwischen deren Beinen, um rechtzeitig Feierabend machen zu können, und süffeln dazwischen Sekt mit ihren Gästen.
Das Singspiel aus der Feder von Anderl Zollhauser junior regte mit witzigen Überzeichnungen zum Nachdenken an. Es spielte in einem Heimatmuseum 50 Jahre nach unserer Zeit. Der Museumsführer (Thomas Gastager) staubt die Figuren ab, als zwei Freundinnen, die eine ständig in Sorge um ihren Schoßhund Fiffi (Theresa Zollhauser und Barbara Enzinger), kommen. Mit dem Führer erkunden sie das Leben in Neukirchen um 2018. Auf Knopfdruck werden die Gestalten lebendig: Lisa Enzinger zeigt, wie damals eingekauft wurde. Sie holt Regensburger, die sie sich wie eine Kette umhängt, Brot, das sie wie einen Hut aufsetzt, und jede Menge Bier aus dem Korb. Simon Enzinger isst ein damals übliches Abendessen, Wammerl mit Kartoffelsalat, und trinkt dazu eine Maß Impulsator. Das wollen die Tussis nochmal sehen. Der Führer zögert: Seit die Brauerei ihren Betrieb auf vegane Weizen- und Hopfensmoothies umgestellt habe, würden die Biervorräte knapp. Horst Pyrka erzählt auf Knopfdruck einen derben Witz in Dialekt, und Florian und Anderl Zollhauser singen den Starkbierhit von 2018: »Klein’s Christbaumlied«, das die Probleme des Pfarrers beim Aufstellen des zu langen Christbaums besang. Alternativ konnte man andere Hits anklicken, wie den »Hundetütchen-Song« von 2016, »Bürgermeister an den Pranger« von 2019 oder »Hymne der Gemeinde Neukirchen am Teisenberg« von 2020. Die Freundinnen konnten gar nicht glauben, dass damals noch nicht vom Sofa aus per Drohne eingekauft wurde und dass Musik nicht nur aus dem Handy, sondern auch aus Instrumenten erklang.
»Mei, wenn dia des domois gwusst hätt’n, wias iatz in 50 Johr ausschaut, vielleicht hättn’s a weng wos ändern kinnna. Mit de Kinder boarisch reden, amoi zum Wirt geh oder im Dorf eikaffa«, sinniert der Museumsführer, nachdem der die beiden hinaus komplimentiert hat. Für Stimmung sorgte bis in den späten Abend hinein die Musikkapelle unter Leitung von Thomas Prechtl. vm