Warum wollen Sie Bürgermeister bleiben?
Bürgermeister in Ruhpolding zu sein, ist ein wichtiges und ehrenvolles Amt, das mir sehr viel Freude macht. Zu den üblichen Aufgaben in einer Gemeinde derselben Größe kommen hier noch der Tourismus, große Veranstaltungen im Spitzensport und vieles andere dazu. Etwas zu bewirken und im Gespräch mit den Bürgern unsere Zukunft zu gestalten, hat mich in der vergangenen Amtsperiode sehr erfüllt und ich hoffe und glaube auch, dass Ruhpolding mit mir ganz gut zurechtgekommen ist. Die Erfahrungen aus meiner ersten Amtsperiode kämen mir und der Gemeinde in den nächsten sechs Jahren sicher zugute.
Welches Problem in Ruhpolding wollen Sie als erstes angehen, wenn Sie wiedergewählt werden?
Als nächstes steht ein Problem aus dem Tourismus an, nämlich der Umbau des Bahnhofsgebäudes zur Tourist-Info. Damit bekommen wir eine neue zentrale Anlaufstelle für unsere Gäste und der Ortskern gewinnt weiter an Attraktivität. Auch ergeben sich ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten an der südlichen Hauptstraße und im Kurpark, wo der Pavillon mit der jetzigen Tourist-Info steht. Für unsere Wasserversorgung und auch beim Straßenunterhalt stehen eine Reihe von Sanierungen an, die noch heuer in Angriff genommen werden müssen.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Gemeinde?
Ruhpolding ist meine Heimat. Die Menschen, die umliegende so schöne Natur und nicht zuletzt der Sport liegen mir sehr am Herzen. Deshalb ist es meine Gemeinde, die ich liebe und für die ich mich weiterhin erfolgreich einsetzen möchte. Jedoch gibt es in Ruhpolding etwas, was es zwar woanders auch gibt, aber nicht in dieser starken Ausprägung: Der Zusammenhalt der Bevölkerung, wenn es darauf ankommt.
Wie würde Sie ein sehr guter Freund beschreiben?
Da müssten Sie natürlich meinen Freundeskreis fragen! Aber ich höre immer wieder, dass ich zwei Eigenschaften in mir vereine, die eigentlich unvereinbar sind: Ich bin auf der einen Seite sehr weltoffen. Das und meine Fremdsprachenkenntnisse sind etwas, was mir bei unseren internationalen Großveranstaltungen immer sehr zugute kommt. Andererseits bin ich tief in meiner Heimat verwurzelt und bodenständig, aber ohne Scheuklappen. Von meinen Freunden wird geschätzt, dass ich offen, ehrlich und zuverlässig bin – ich freue mich, dass ich oft um Rat gefragt werde.
Welche starken Eigenschaften haben Sie? Wo liegen Ihre Schwächen?
Ich bin der festen Überzeugung, dass ein einzelner nicht klüger sein kann als eine Gemeinschaft. Deshalb liegt mir sehr viel daran, Lösungen für Probleme in der Diskussion zu finden. Ich bin immer bereit, Ideen anderer aufzunehmen und einzubauen. Wenn ich mir dann eine Meinung gebildet habe, bin ich aber auch gewillt, sie durchzusetzen. Ich kann sehr gut auf Menschen zugehen, mit ihnen umgehen und habe eine grundsätzlich positive Einstellung zum Leben. Schwächen? Vielleicht bin ich ein wenig zu ungeduldig, möchte, dass manches schneller zu verwirklichen ist, und sicher nehme ich oft zu wenig Rücksicht auf meine Gesundheit.
Trotz Biathlon gehen die Übernachtungszahlen in Ruhpolding zurück. Was wollen Sie unternehmen, um diesen Trend zu stoppen?
Der Rückgang der Übernachtungszahlen 2013 hat wohl nichts mit Biathlon zu tun, weder in der einen noch in der anderen Richtung. Es gibt leider einen Trend im Voralpenland, dass die Übernachtungen weniger werden. Dem konnten wir uns seit 2011 zwar entziehen, haben aber 2013 einen Rückschlag erlitten. Es ist schwierig, die Übernachtungszahlen zu halten, wenn die Zahl der Gästebetten zurückgeht. Deshalb bemühen wir uns intensiv um den Neubau von Ferienwohnungen und Hotels. Wir ermuntern die Vermieter zu Investitionen in die Qualität ihrer Betriebe.