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Kein eingeschränktes Denkvermögen: Die Berchtesgadener Taucher hatten in der Druckkammer keine negativen Symptome. Foto: privat

Mächtig unter Druck

Berchtesgaden (rk) – Normalerweise taucht ein Taucher im Wasser. Dass es aber auch anders geht, erfährt man im Druckkammerzentrum Traunstein. Zwölf interessierte Taucher haben dort kürzlich über den Tauchclub Berchtesgaden an einem sogenannten Tiefenrausch-Seminar teilgenommen.


Nach einer kurzen Einweisung ging es für die Teilnehmer gleich ab in die Druckkammer, in der durch einen Druckanstieg auf sechs Bar ein Tauchgang auf 50 Meter Tiefe simuliert wurde. Der »Abstieg« dauerte nicht einmal sechs Minuten, in denen man den Druckunterschied deutlich zu spüren und sehen bekam. So spürten alle nach wenigen Metern bereits, viel früher und stärker als im Wasser, den Druck aufs Trommelfell, die Temperatur von 17 Grad stieg rapide auf 30 Grad an, ein PVC-Fußball schrumpfte in sich zusammen und jeder bekam eine Mickey-Maus-Stimme.

Bei 50 Meter Tiefe spürten alle Taucher die ersten Anzeichen eines Tiefenrausches, wodurch die Stimmung sehr ausgelassen wurde. Von weiteren Tiefenrauschsymptomen wie Beklemmung, Panik und fast immer eingeschränkter Denkfähigkeit, war unter den Laborbedingungen jedoch kaum etwas zu merken, was auch beim Durchführen einiger Experimente festgestellt wurde.

Nachdem noch ein paar Luftballons aufgeblasen wurden, begann anschließend der »Aufstieg«. Dabei konnte man zusehen, wie sich die Luft in den Ballons bis zum platzen und der PVC-Fußball wieder auf Normal-Größe ausdehnte. Nach insgesamt 60 Minuten »Tauchzeit« wieder zurück auf Normaldruck, folgte ein Vortrag über verschiedene Krankheitsbilder und ihre Behandlungsmöglichkeiten durch die Überdruckmedizin.