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Diese Tafel informiert über einen der Naturschätze in Bayerisch Gmain. (Foto: LRA BGL)

Lebensraum für seltene Arten – Neue Infotafel am Sonnensteig im Landschaftsschutzgebiet Ortelbach

Bayerisch Gmain – Was sind Streuwiesen und wieso sind sie für die heimische Natur so wertvoll? Diese und weitere Fragen beantwortet eine neue Informationstafel am Sonnensteig im Landschaftsschutzgebiet Ortelbach in Bayerisch Gmain. Seit gut 41 Jahren besteht das Landschaftsschutzgebiet Ortelbach, eine südwestlich des Kirchholzes gelegene Offenlandfläche, in der der Ortelbach entspringt. Die Ausrufung des Schutzgebietes erfolgte zur Erhaltung des charakteristischen Bildes einer gewachsenen Kulturlandschaft mit traditionellen Einzelhöfen und des Schutzes der dort heimischen Tier- und Pflanzenwelt.


Annähernd das ganze Schutzgebiet besteht aus sogenannten Offenlandflächen, also ohne Wald. Ein Großteil der Flächen, die aufgrund ihrer Eigenschaften auch geschützte Biotope sind, werden von Landwirten extensiv zur Futtermittelgewinnung genutzt. Um interessierten Besuchern direkt vor Ort die Bedeutung dieser Wiesen für die Artenvielfalt näher zu bringen, hat die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes eine Infotafel entworfen.

Die Hochwertigkeit der Flächen ist auch heute gegeben. Streuwiesen werden grundsätzlich nicht gedüngt und in der Regel nur einmal im Jahr ab Anfang September gemäht, weshalb sich hier eine einzigartige Artenvielfalt entwickeln konnte. Allerdings werden solche Flächen immer weniger und durch fehlende Pflege verbrachen und verbuschen viele Streuwiesen. So zeigte sich auch der Zustand der Streuwiese am Sonnensteig, auf der bereits im Jahr 2017 seitens des Landschaftspflegeverbands Biosphärenregion Berchtesgadener Land die Erstpflege in Angriff genommen wurde.

Durch die jahrelang ausgebliebene Mahd konnten sich auf der Fläche Brombeeren, Schilf, Springkraut und Goldrute flächig ausbreiten. Durch den dichten Aufwuchs, der sehr uneben war, musste eine aufwendige Erstellungspflege durchgeführt werden. Die Streuwiese ist jetzt wieder in einem sehr guten Zustand, sodass bereits teilweise verschwundene Pflanzenarten wie das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), eine in Bayern gefährdete Orchideenart, wieder zurückgekehrt sind.

Diese Streuwiese und auch andere ökologisch wertvolle Lebensräume, die auf eine naturschonende Bewirtschaftung angewiesen sind, können mit dem Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) gefördert werden. Landwirte, die auf freiwilliger Basis ihre Flächen nach den Zielen des Naturschutzes bewirtschaften, erhalten für den zusätzlichen Aufwand und den entgangenen Ertrag eine Förderung.

Interessierte Landwirte berät die Untere Naturschutzbehörde unter Telefon 08651/773877 oder per E-Mail an naturschutz(at)lra-bgl.de.

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