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Keine tschechische Verstärkung

Berchtesgaden - Die Geschichte des Eislaufvereins Berchtesgaden ist von Höhen und Tiefen geprägt. Mit gut funktionierenden Eishockey- und Eiskunstlaufsparten blickt man beim EVB recht zuversichtlich in die Zukunft. Die Eishockey-Meisterschaft beginnt am 28. Oktober mit einem Match gegen Liganeuling Bayersoien. Vorstand Werner Bindig, der Sportliche Leiter Rupert Kellerbauer und Trainer Jiri Lupomesky gaben auf Fragen um das Berchtesgadener Eishockey Antwort.


Der Kader des EVB sieht wiederum recht gering aus. Kommt man damit durch die Saison?

Werner Bindig: Mit 17 Feldspielern und drei Torhütern ist der Kader nicht dünn. Da haben wir in der Vergangenheit schon mit viel weniger Spielern eine Saison bestritten. Neben den 15 Feldspielern zähle ich auch die Junioren Stefan Fegg und Manuel Edfelder fest zum Kader. Zusätzlich können auch noch Jugendspieler gelegentlich in die Erste hineinschnuppern.

Rupert Kellerbauer: Ich denke, mit diesem Kader kommen wir gut durch die Saison. Mir gefällt vor allem die Integration jüngerer Spieler unter die älteren Routiniers.

Jiri Lupomesky: Der Kader ist groß genug. Ich denke, wir sind genauso spielstark wie in der letzten Saison.

Es war von einem tschechischen Spieler als Verstärkung die Rede, wie sieht es aus?

Bindig: Geplant war ein Probetraining und die Teilnahme an einem Turnier Ende September. Der Tscheche hat es sich aber anscheinend anders überlegt und die internationale Gastspielgenehmigung zurückgezogen. So hat er uns die schwierige Entscheidung erspart. Wir hätten für seine Einsätze ja bezahlen müssen und das ist immer eine ungute Sache.

Wer sind die Ligafavoriten und welcher Platz ist für den EVB drin?

Kellerbauer: Favoriten sind schwer zu benennen, weil drei Teams neu in der Bezirksliga Süd dabei sind. Zudem kennen wir auch die diesjährige Spielstärke unserer Gegner noch nicht. Platz drei bis vier, vielleicht auch noch weiter vorne, halte ich dennoch für möglich.

Bindig: Mit Schongau 1b (Zweiter der Liga West), Bayersoien/Peiting (Vierter der Liga West) sind zwei unbekannte Größen hinzugekommen. Hohenfurch, Letzter der Liga West, brauchen wir wohl nicht zu fürchten. Wenn die Mannschaft des EVB an die Leistungen der letzten Saison anknüpft, ist gegen jeden Gegner ein Sieg möglich. Mein Tip für die Abschlusstabelle lautet: TSV Schliersee, EA Schongau 1b, EV Berchtesgaden, SC Gaißach.

Ein dritter Platz wäre somit ein großer Erfolg.

Lupomesky: (lacht) Wir werden Meister. Nein, Spaß beiseite. Wir wissen noch nicht, wie stark die Liga ist, aber Platz drei bis vier sollte drin sein.

Wie könnte man das Eishockey in Berchtesgaden voranbringen und an einen Aufstieg in die Landesliga oder gar höher denken?

Kellerbauer: Ein Aufstieg in die Landesliga wäre nur mit bezahlten Spielern möglich. Ich bin gespannt, wie es unseren Eishockeyfreunden des DEC Inzell ergeht, die als letztjährige Bezirksligameister in die Landesliga aufgestiegen sind.

Bindig: Mit unserem Kader ist dies wohl nicht möglich. Wenn jedoch alle ehemaligen EVB-Spieler, die in ganz Deutschland und Österreich verstreut höherklassig spielen, wieder beim EVB wären, würde der Aufstieg kein Problem darstellen. Garant dafür wäre allein Nationalspieler Benedikt Kohl.

Für die Bayernliga, die sogenannte Profiliga des Bayerischen Eissportverbandes, wäre ein zweiter kompletter Block notwendig. Für den »Ankauf« müsste der EVB einen Etat von mindestens 100 000 Euro aufweisen. Da dies nicht der Fall ist, bleiben wir in der Bezirksliga und geben hier unser Bestes.

Die Stärke des EVB und der Fans ist die Gemeinschaft, das Miteinander von guten Freunden, wo sich jeder auf den anderen verlassen kann. Oder wie man auch zu sagen pflegt, das »Mir san mir«-Gefühl. Mit solch einer Einstellung steckt man auch Niederlagen weg. cw