Die beliebte Veranstaltung sollte in diesem Jahr ja wieder in die Fußball-Arena auf Schalke zurückkehren, nachdem sie 2020 coronabedingt abgesagt werden musste. Doch die Pandemie machte dem Organisationsteam um Herbert Fritzenwenger erneut einen Strich durch die Rechnung und so findet die WTC heute Abend eben erneut in der Chiemgau-Arena statt – und kehrt damit also zum zweiten Mal hintereinander zu ihren Wurzeln zurück. Denn die Veranstaltung wurde bereits in den 1990er Jahren in Ruhpolding ausgetragen, ehe sie am 28. Dezember 2002 erfolgreich ihre Premiere auf Schalke feierte und sich Jahr für Jahr immer mehr zu einem wahren Zuschauermagneten entwickelte.
Fans sind heute Abend in der Chiemgau-Arena coronabedingt allerdings wie schon 2020 keine zugelassen. Nur ganz wenige Personen werden Zutritt zum Gelände bekommen und diese müssen ein strenges Hygienekonzept beachten. Die Corona-Situation machte Fritzenwenger die vergangenen Tage auch am meisten Kopfzerbrechen, wie er betonte. »Die Anspannung bei mir steigt vor allem auch deshalb, weil man nicht weiß, ob auch wirklich alle Teams anreisen können. Das ist für mich persönlich nervenaufreibend.« Einige der Mannschaften werden sogar erst heute in Ruhpolding erwartet. »Bis jetzt habe ich aber noch keine Absage erhalten«, informierte Fritzenwenger, der auch Vorsitzender des SC Ruhpolding ist. Fällt eine Mannschaft doch noch kurzfristig aus, hat man einen Plan B in der Tasche. Entweder würde dann ein drittes deutsches Team an den Start gehen oder »wir ziehen es eben mit neun Mannschaften durch«, ergänzte er.
Neben dem Duo Hinz/Doll schickt der Deutsche Skiverband (DSV) mit Janina Hettich und Erik Lesser ein zweites Team bei der World Team Challenge ins Rennen. Übrigens: Vanessa Hinz sorgte 2016 zusammen mit Simon Schempp, der mittlerweile seine Karriere beendet hat, für den letzten deutschen Sieg bei der WTC.
Zudem sind Lisa Theresa Hauser/Felix Leitner (Österreich), Marketa Davidova/Michal Krcmar (Tschechien), Mari Eder/Tero Seppäla (Finnland), Dorothea Wierer/Lukas Hofer (Italien), Lena Häcki/Joscha Burkhalter (Schweiz), Yuliya Dzhyma/Dmytro Pidruchnyi (Ukraine), Emma Lunder/Scott Gow (Kanada) und die Vorjahressieger Evgeniya Burtasova/Matvey Eliseev (Russland) am Start.
Wer die Favoriten heute Abend sind, mochte Fritzenwenger nicht zu sagen. »Bei diesem Rennformat ist das extrem schwierig«, betonte er. »Ich hoffe aber, dass eines der beiden deutschen Teams vorne dabei sein wird.« Auf dem Zettel hat der Experte, der einst selber ein erfolgreicher Biathlet und Langläufer (unter anderem holte er 1989 WM-Silber mit der Mannschaft) gewesen ist, auch das österreichische Duo Hauser/Leitner, die seiner Meinung nach beide super Schützen seien. Und auch die Italiener Wierer und Hofer könnten für Furore sorgen. »Sie waren zuletzt im Weltcup ja im Aufwind.«
Vor dem offiziellen Startschuss des Programms wird es heute Nachmittag gegen 15 Uhr übrigens noch ein Testrennen der Stützpunkt-Athleten geben. Dieses ist nötig, um die Kamera-Positionen in der Chiemgau-Arena nochmals zu überprüfen und um die endgültige Streckenlänge festzulegen. Nach dem Anschießen und einem Shoot-Out-Wettbewerb geht es um 18.15 Uhr mit dem Massenstart los. Nach einer kurzen Pause folgt dann das Verfolgungsrennen (circa 19.05 Uhr). Der Rückstand aus dem Massenstart wird dabei halbiert. Alle Teams, die 45 Sekunden oder mehr Rückstand auf die Führenden haben, werden zeitgleich ins Rennen geschickt. Für jeden Fehlschuss muss eine Strafrunde von rund 75 Metern gelaufen werden.
Im Biathlon-Weltcup geht es dann nächste Woche mit dem zweiten Trimester weiter – und zwar in Deutschland. Vom 6. bis 9. Januar geht es zunächst nach Oberhof, ehe die Sportler wieder nach Ruhpolding (12. bis 16. Januar) zurückkehren. Der Weltcup in der Chiemgau-Arena musste in diesem Jahr aufgrund der Corona-Maßnahmen ja ganz entfallen.
SB