Sie brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe als Geschenke. Der Volksglaube machte aus den Magiern drei Könige, obwohl die Zahl nicht überliefert ist. Seit dem 6. Jahrhundert werden die Namen der drei Besucher mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. Caspar bringt die Myrre, Melchior Gold und Balthasar Weihrauch. Im 12. Jahrhundert kam die Interpretation auf, dass Caspar aus Afrika kam, Melchior aus Europa und Balthasar aus Asien.

In den Morgenstunden des darauf folgenden Tages machten sich vier Ramsauer Ministranten, drei als Könige und einer als Sternträger, am Gerstreit in Ramsau auf den Weg. Ihre orientalische Kleidung erweckte den Anschein, dass sie aus dem Morgenland kamen.

Es herrschten frühlingshafte Temperaturen, kein Schnee und Eis. Dies machten es ihnen leicht von Haus zu Haus zu kommen. Vor dem Gerstreitlehen steht ein Feldkasten. Die Könige schrieben an die Eingangstüre mit Kreide »20 C+M+B 23« . Es ist der Segen für das Jahr. Die Zeichen stehen für »Christus mansionem benedicat (Christus segne dieses Haus)«.

Als die Gruppe vor das Bauernhaus trat, klopfte und rief: »Die Heiligen Drei Könige sind da«, kamen die Hausleute vor die Tür und nahmen ihre Botschaft sowie Glückwünsche entgegen. Für ihre Spende bedankte sich die Gruppe mit einem herzlichen »Vergelt's Gott« und wünschte ein gutes Jahr. Begleitet wurden die Heiligen Drei Könige und ihr Sternträger von Mesner Toni Votz. Schon seit über 22 Jahren kümmert er sich, dass dieser schöne Brauch reibungslos über die Bühne geht.

Bernhard Stanggassinger