Wieso wollen Sie Bürgermeister in Vachendorf werden?
Ich stelle mich zur Wahl, weil ich für Vachendorf mein Bestes geben will und der Meinung bin, dass ein so wichtiges Amt Zeit verdient hat. Dieses Ehrenamt ist kein Minijob. Es verlangt nach Zeit für die Menschen und die Aufgaben, die damit verbunden sind. Ich werde meine wöchentliche Arbeitszeit um 40 Prozent reduzieren. Aufgaben und Chancen, die auf Vachendorf zukommen, fordern Einsatz. Das geht nicht nach Feierabend. Das will ich anpacken. Und ich will die Menschen teilhaben lassen. Die Vachendorfer sollen wissen, worüber im Rathaus nachgedacht wird.
Welches Problem wollen Sie als erstes angehen, wenn Sie zum Bürgermeister gewählt werden?
Mir ist wichtig, dass im Gemeinderat eine ehrliche Zusammenarbeit gewährleistet ist. Die Gemeinderäte sollen rechtzeitig und gut informiert werden. Sie müssen vor der Zeitung wissen, was passiert. Harmonie im Rat ist mir wichtig. Wichtiger ist aber noch, dass im Interesse der Sache klare Worte erlaubt sein müssen. Ich wünsche mir, dass kein Fraktionszwang herrscht.
Probleme sehe ich in Vachendorf nicht, aber Aufgaben. Ich will beispielsweise barrierefreie Wege und Ruhebänke. Grabenstätt ist da vorbildlich aufgestellt. Ich will sichere Radwege. Ich wünsche mir benutzbare Wanderwege. Tourismus im 2- oder 3-Sterne-Bereich mit Touristen, die sich selber versorgen oder zum Essen gehen, belebt das ganze Dorf. Wie alle Gruppierungen wollen auch wir die Vereine fördern. Das ist selbstverständlich. Eine große Herausforderung wird eine ausreichende Zahl der Betreuungsplätze in Vachendorf sein. Diese Aufgabe wird sofort nach der Wahl auf der Tagesordnung stehen. Ein Anliegen ist mir auch der weitere Kampf gegen den Bahnlärm.
Was gefällt ihnen besonders an Ihrer Gemeinde?
Spontan fällt mir der Blick auf das Dorf und die Berge dahinter ein, wenn ich von meinem Arbeitsplatz in Traunstein heimfahre. Vachendorf ist aber mehr. Das Dorf ist geprägt von dem regen Vereinsleben und dem Miteinander der Menschen von Jung bis Alt. Zugezogene und Eingesessene sind gemeinsam im Verein beisammen oder treffen sich beim Bäcker. Ich fühl' mich einfach wohl hier.
Wie würde Sie ein guter Freund/Ihre Frau beschreiben?
Eine schwierige und gefährliche Frage. Ich hab nachgefragt und habe: » hilfsbereit, einfühlend, anpackend, vermittelnd, kompromissbereit« gehört, aber auch »ungeduldig, fordernd.«
Welche starken Eigenschaften haben Sie? Wo liegen Ihre Schwächen?
Ich bin nicht nachtragend. Ein Streit um die Sache darf nicht persönlich werden. Ich kann zuhören und manchmal gelingt es mir, Streitparteien wieder an einen Tisch zu bekommen. Ich scheue mich nicht, schlechte Nachrichten zu überbringen, überbringe aber liebe freudige Botschaften. Ich gehe einer Schwierigkeit nicht aus dem Weg. Herausforderungen nehme ich an. Ich stehe zu meiner Meinung, kann mich aber auch überzeugen lassen. Eine Schwäche von mir ist sicher, meine Ungeduld. Was möglich ist, das soll auch angepackt werden. Ich mag keine Ausreden und ich kann nicht ausstehen, wenn ich in einem Team angelogen werde.
Im Kindergarten und in der Krippe herrschen Platzmangel. Was wollen Sie tun, damit dieses Problem behoben wird.
Eine einfache Antwort wäre »Platz schaffen«. Tatsächlich ist die Frage aber: Wie soll das geschehen? Hier muss zusammen mit der Kirche, den Eltern und den Beschäftigten der Kinderbetreuungseinrichtung genau geprüft werden, wie die Prognose für die nächsten Jahre ist. Lösungsmöglichkeiten gehen vom unbeliebten Container über eine Holzbauweise bis zum gemauerten Anbau. Der Freistaat bietet immer noch Fördermöglichkeiten. Da heißt es schnell sein und trotzdem ordentlich zu planen. Aus meiner Sicht muss der Kindergarten erweitert werden. Wir wollen jungen Familien Möglichkeiten bieten. Junge Familien erhalten das Dorf am Leben.