Bildtext einblenden
Sebastian Wessels wurde von Wasserburger Abwehrspielern öfter hart angegangen. Auch diese Aktion war nicht astrein und hätte einen Elfmeter für die SG Schönau nach sich ziehen können. (Foto: Wechslinger)

Gute Möglichkeiten im Spiel gegen einen starken Gegner

Einen Fehlstart in die Frühjahrsrunde verzeichnet die Bezirksligamannschaft der SG Schönau. Nach der unglücklichen Niederlage gegen den TSV Reichertsheim, als Schönau unter Niveau gespielt hatte, durfte man die 1:3-Niederlage am Samstag in Schneewinkl gegen den souveränen Tabellenführer TSV Wasserburg als noch weitaus unglücklicher bezeichnen.


Die Schönauer hatten Pech im Abschluss, während sich die abgeklärten Topfußballer des TSV Wasserburg permanent einer unsportlichen Spielweise befleißigten und dazu auch noch Unterstützung vom »Unparteiischen« bekamen. Bei jedem Foulspiel ließen sich die Gästespieler laut schreiend fallen und standen wenig später »pumperl gesund« wieder auf.

Als sie nach dem frühen Schönauer Anschlusstreffer im zweiten Durchgang gehörig in die Bredouille geraten waren, verstanden sie es immer wieder, das Spiel zu verzögern. Zudem begingen sie mehrere taktische Fouls, für die es im Normalfall gelbe Karten gibt. Zudem hätte es beim Spielstand von 1:2 zumindest in einer Situation für die SG Schönau einen Strafstoß geben müssen. Trotz viel Pech konnten die Schönauer erhobenen Hauptes den Kunstrasenplatz in Schneewinkl verlassen, hatten sie doch den Souveränen alles abverlangt. Freilich ist zu bemerken, dass Wasserburg insgesamt die bessere Mannschaft war.

Bei bestem Fußballwetter zeigte der TSV 1880 Wasserburg von Beginn an, warum die Mannschaft mit 19 Punkten Vorsprung die Bezirksliga Ost anführt. Wasserburg trug sein Spiel aus einer sicheren Abwehr über ein laufstarkes Mittelfeld und gefährlichen Stürmern vor. Doch die Schönauer Mannschaft machte die Räume geschickt eng, verschob die Achsen gut und ließ den Gast nicht richtig zur Entfaltung kommen. Zwar hatte Wasserburg weit mehr Ballbesitz und spielte auch technisch versiert. Doch die Schönauer Abwehr stand gut gestaffelt und so liefen die Wasserburger öfter ins Abseits.

Gefährlich für die Platzherren wurde es erst, wenn Torjäger Andrija Bonsjak am Ball war, der vom kroatischen Zweitligaverein Imotski an den Inn gekommen war. So wurde es in der 13. Minute gefährlich, als ein Schuss des Kroaten denkbar knapp am Schönauer Tor vorbeiging. In der Folge wurden die Gäste druckvoller, aber Schlussmann Christoph Maier bewahrte sein Team vor einem frühen Rückstand.

Der letzte entscheidende Pass fehlt

Das Schönauer Sturmspiel blieb ohne den nötigen Druck, weil Sebastian Wessels auch den Wasserburgern bekannt war und vehement bekämpft wurde. Und auch Rade Kocic und Matthias Althaus konnten sich gegen die kompromisslose Gästeabwehr nicht entscheidend in Szene setzen. Dennoch überstanden die Schönauer alle Wasserburger Versuche und kamen ebenfalls zu gut vorgetragenen Angriffen, denen jedoch der letzte entscheidende Pass fehlte.

Das lag jedoch auch an der sehr guten Wasserburger Abwehr, die in 21 Spielen erst 17 Gegentore bekommen hat. So wehrte die Wasserburger Defensive in der 22. Minute einen klug vorgetragenen Schönauer Angriff ab. Zwei Minuten später setzte der mit großem Einsatz spielende Techniker Stefan Weinbuch den schnellen Matthias Althaus mit einem langen Pass über die linke Seite ein. Doch TSV-Schlussmann Georg Haas wehrte den Schuss des Schönauers zur Ecke ab. Rade Kocic kam zwar beim Eckball mit dem Kopf an den Ball, der flog jedoch übers Tor.

Nach 26 Minuten Führungstreffer

Nachdem Schönau über 25 Minuten das 0:0 hielt und auch zu Chancen kam, wurde es auf der Wasserburger Spielerbank unruhig und Trainer Leonhard Haas rief seinem Team aufgebracht und lautstark Anweisungen zu. Dass Wasserburg eine Minute später in Führung ging, lag jedoch am Schiedsrichter, der ein Foulspiel nicht ahndete, was Mittelstürmer Bosnjak zu einem unhaltbaren »Strich« in die Kreuzecke nützte.

Unnötig war nur sechs Minuten später auch das 0:2, als sich die Schönauer Abwehr nicht einig war und neuerlich Bosnjak mit seinem Saisontreffer Nummer 14 zur Stelle war. So stellte der Zwischenstand den Spielverlauf etwas auf den Kopf. Bis zur Pause wogte die Begegnung ohne weitere Treffer hin und her, sodass es mit der komfortablen Wasserburger Führung in die Pause ging. Offensichtlich wog sich der Tabellenführer schon im sicher geglaubten Erfolg, als die nie aufgebenden Schönauer in der zweiten Halbzeit immer stärker wurden. So tauchte Schönaus Mittelstürmer Rade Kocic bereits in der 51. Minute alleine vor dem Gästetorhüter auf, der jedoch den Anschlusstreffer zunächst noch mit einem Reflex verhindert hat.

Doch jetzt lag ein Schönauer Tor in der Luft. Die Wasserburger wehrten sich immer wieder mit Foulspiel und so zirkelte »Geburtstagskind« Stefan Weinbuch einen seiner gefühlvollen Freistöße ideal vors Tor. Die Gäste waren zwar weit aus der Abwehr gerückt, aber die Schönauer stürmten mit mehreren Spielern vors Tor und Kocic überwand dieses Mal den Torhüter. In der Entstehung des Treffers ließ sich ein Gästespieler theatralisch fallen, worauf der Schiedsrichter jedoch nicht hereingefallen ist.

Schönau war mit dem Anschlusstreffer zurück im Match und drückte Wasserburg weiterhin in dessen Hälfte. Nur Minuten nach dem 1:2 kam neuerlich Weinbuch zum Freistoß und haute die Kugel vehement Richtung Torecke. Doch dieses Mal war Haas im Bilde und lenkte den Ball zur Ecke, die aber nichts einbrachte. In der Folge verzögerte der Tabellenführer immer wieder das Spiel und versuchte, die druckvollen Schönauer Aktionen aus dem Fluss zu bringen. Natürlich kam durch die offensive Spielweise der Platzherren auch Wasserburg noch zu Möglichkeiten, doch Maier hielt seine Mannschaft zunächst im Spiel.

In der 85. Minute wurden jedoch alle Schönauer Versuche, noch das Unentschieden zu erreichen, zerstört. Daniel Maier rettete bei einem Schuss, der ins Tor gegangen wäre, mit der Hand und sah dafür die rote Karte. Matthias Haas sorgte mit einem sicher verwandelten Strafstoß für die endgültige Entscheidung. Die Schönauer versuchten zwar auch mit einem Spieler weniger, noch einmal heran zu kommen. Doch es blieb beim 3:1-Sieg des Tabellenführers. Der Freudentaumel der Wasserburger Akteure nach dem Schlusspfiff verdeutlichte, wie wichtig ihnen dieser Sieg war. So musste die SG Schönau wie schon in Wasserburg eine unglückliche Niederlage hinnehmen. Ein Unentschieden hätte sich die Meißner-Elf aufgrund der guten zweiten Halbzeit auf jeden Fall verdient. Einer der 200 Zuschauer sagte nach dem Spiel: »Die Mannschaft hat nach dem schlechten Spiel letzte Woche über 60 Minuten eine Topleistung gezeigt, da schmerzt auch die Niederlage, noch dazu gegen den Tabellenführer, nicht.«

SG Schönau: Christoph Maier; Lukas Laue, Toni Hölzl, Lukas Klaus, Daniel Widl, Sebastian Rabenbauer (89. Jonas Rolf), Daniel Maier, Stefan Weinbuch (79. Jörn Herdecke), Matthias Althaus (53. Korbinian Burger), Rade Kocic, Sebastian Wessels. Christian Wechslinger