Die Bergwacht Ramsau des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und der Traunsteiner Rettungshubschrauber »Christoph 14« retteten den Mann, der nicht, wie manche Beobachter glaubten, Flugkunststücke aufführte, sondern in einer Notlage war. Er wurde nämlich zunächst von einem starken Aufwind nach oben gerissen und rauschte dann mit einem zusammengeklappten Schirm in die Tiefe. In rund 1 750 Metern Höhe am unteren Ende unmittelbar vor dem Abbruch der nächsten Felswand landete er not, wobei der Bewuchs einen tödlichen Absturz verhinderte.
Als gegen 13.45 Uhr der Notruf einging, schickte die Leitstelle Traunstein Bergwacht und Hubschrauber los. »Christoph 14« setzte zwei Ramsauer Bergretter in 1 900 Metern und damit deutlich über der Einsatzstelle über die Kufe ab, da durch die Thermik und den Abwind des Hubschraubers der abgetrennte und lose Schirm des Piloten bis zur Maschine hinauf aufgewirbelt werden hätte können. Die Bergretter richteten Standplätze ein und seilten sich wegen des Steinschlagrisikos seitlich versetzt über die brüchigen Wände ab, wobei es der Pilot dann gegen 15 Uhr doch noch schaffte, seinen Schirm einzupacken, sodass der Hubschrauber die Unfallstelle direkt anfliegen konnte, einen Bergretter mit der Winde absetzte, der den Patienten kurz untersuchte und in einem Rettungssitz sicherte, sodass »Christoph 14« ihn per Winde aufnehmen und ins Tal an die Bergrettungswache fliegen konnte. Dort wurde der Hubschrauber mit dem Kerosinanhänger nachgetankt.
Er holte dann noch die beiden Bergretter mit der Winde ab, die in der Zwischenzeit Standplätze und Abseilstrecken abgebaut und einen guten Aufnahmepunkt gesucht hatten. Gegen 16.20 Uhr kamen auch sie wieder im Tal an. Insgesamt waren neun Bergretter bis 16.50 Uhr im Einsatz.
Der Gleitschirmpilot war leicht verletzt davongekommen und konnte selbst nach Hause fahren. fb