Wie ein Sprecher des LfU nun auf eine aktuelle Anfrage mitteilte, konnte der anfängliche Verdacht durch eine erste Auswertung der DNA-Proben belegt werden. Es war also ein Wolf, der das Wildtier am 3. Oktober gerissen hat.
Wie das LfU zur Vorgehensweise mitteilte, wird die Laboranalyse genetischer Proben von gerissenen Tieren am Senckenberg-Institut in mehreren Schritten vorgenommen. Im ersten Untersuchungsschritt wird ermittelt, ob es sich bei dem Verursacher um einen Wolf handelt und falls ja, aus welcher Population dieser stammt.

Für die weiterführende Untersuchung in einem zweiten Bearbeitungsschritt ist eine gute Probenqualität erforderlich. Sie dient der Geschlechtsbestimmung und der Individualisierung des Wolfs. Die individuelle Zuordnung geschieht durch einen Vergleich der aktuellen Probe mit bisher ausgewerteten und verfügbaren Analysen. Dieser Schritt lässt Aussagen zum Wanderverhalten bis hin zur Rudelzugehörigkeit zu. Für den Schneizlreuther Fall liegen dem Bayerischen Landesamt für Umwelt die Ergebnisse des ersten Bearbeitungsschrittes vor. Demnach konnte ein Wolf aus der zentraleuropäischen Population ermittelt werden. Die weiterführenden Ergebnisse werden noch einige Zeit dauern, so der Sprecher.
Die Meldung in sozialen Medien, dass einige Tage nach dem Wolfsriss ein gerissenes Hirschkalb im Gemeindeteil Jochberg in Weißbach an der Alpenstraße gefunden worden sei, hatte sich allerdings nicht bestätigt. Wie der zuständige Berufsjäger damals auf Anfrage informierte, hatte er mit seinem Jagdhund die angebliche Fundstelle großräumig überprüft und keinerlei Hinweise auf einen Riss oder ein verendetes Tier gefunden.
wb