Warum wollen Sie Bürgermeister in Seeon-Seebruck werden?
Es bereitet mir große Freude, zusammen mit anderen Menschen etwas zu gestalten. Diese Charaktereigenschaft, die große Heimatverbundenheit und die Tatsache, dass viele meiner Mitmenschen mich gebeten haben, meine Kraft und mein Wissen in das Gemeindeleben einzubringen, sind mein größter Ansporn, Bürgermeister zu werden.
Welches Problem würden Sie als erstes angehen?
Die Gemeinschaft wieder zu stärken. Wir haben momentan das Problem, dass viele mit der Situation unzufrieden sind, da die meisten der Meinung sind, in die Prozesse des Gemeindelebens nicht genügend eingebunden zu sein. Einige Bürger und ich haben uns im Vorfeld der Wahl viele Gedanken gemacht über ein verändertes Miteinander. Schlagwort hierfür könnte lauten: »Mitmachgesellschaft«.
Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Gemeinde?
Hier könnte ich vieles aufzählen. Natürlich ist die Topografie mit unseren unzähligen Seen, den Bergen und der unbeschreiblichen Voralpenlandschaft ein Wesentliches. Die gemeindliche Struktur der drei unterschiedlichen Ortsteile mit den jeweils typischen Strukturen. Und die Tatsache, dass ich und meine Familie seit Generationen hier leben dürfen. Durch mein Studium und meinen Beruf war ich viele Jahre in Ballungszentren wie München und anderen Städten unterwegs, ich kenne also den Unterschied zwischen Großstadt und ländlicher Struktur und weiß um die Stärke meiner Heimat, die geprägt ist durch die Menschen, die ebenso verwurzelt sind mit unserer Heimat wie ich.
Wie würde Sie ein guter Freund/Ihre Frau beschreiben?
Das kann ich selber nicht sagen, das wäre auch vermessen, wenn man versucht, sich selber durch die Augen eines anderen zu sehen. Man schätzt die Stärken und Schwächen sicherlich falsch ein.
Welche starken Eigenschaften haben Sie? Wo liegen Ihre Schwächen?
Durch meinen Beruf habe ich jahrelange Erfahrung in der Personalführung und der Arbeit in unterschiedlichen Sozialstrukturen in vielen Bereichen. Ich bin durchsetzungsstark und denke unternehmerisch. Ich arbeite gerne im Team. Ich habe eine starke Bindung zur Heimat, was auch durch unseren landwirtschaftlichen Betrieb begründet ist.
Zu meinen Schwächen würde ich sicherlich die wenige Zeit zählen, die ich für viele Dinge habe. Meinen Interessen in Geschichte und im sportlichen Bereich kann ich bei weitem nicht nachkommen.
Nachdem sich die Seebrucker Bürger mit Nachdruck gegen eine Steglösung am Chiemsee aussprechen, muss eine Alternative her. Wie könnte diese aussehen?
Grundlage für den geplanten Uferbereichsumbau mit Radweg sind förderfähige Maßnahmen, die vom AZV koordiniert werden. Diese Fördergelder sollte man nutzen, aber nicht um jeden Preis. Durch die verspätete Einbindung der Bürger in die Vorplanung bzw. die Entscheidungsfindung entwickelte sich bei der Bevölkerung grundsätzlich gegen das Projekt eine gewisse Ablehnung, die sich aber nicht gegen eine Ufersanierung oder deren Neugestaltung richtet, sondern gegen den Planungsvorschlag der Gemeinde. Man sollte hier einvernehmlich Vorschläge erarbeiten, zusammen mit der Bevölkerung, die eine wesentliche Verbesserung bringen. Dazu gehört natürlich nicht nur ein Fahrradweg, sondern der gesamte Bereich einschließlich unseres Hafens, der aus meiner Sicht mit einbezogen werden muss. Ich habe zwischenzeitlich mit vielen Bürgern und Fachleuten gesprochen, die direkt oder indirekt betroffen sind und viele gute Ansätze gehört, die alle zusammengetragen werden müssen, um diese guten Ansätze auch realisierbar zu machen.