Weil Park City/USA Probleme mit den Kälteanlagen hatte, wurden die Weltcups kurzfristig an den Königssee vergeben. Wie zumeist bei Großereignissen, lag die Federführung der Veranstaltung beim RC Berchtesgaden, der jedoch von Helfern des WSV Königssee unterstützt wurde.
Stützpunkttrainer Martin Schwab ist derzeit nicht zu beneiden. Hatte er vor Jahren fast zu viele Nachwuchskräfte, so gehen seit einiger Zeit ganz schön die Lichter aus. Aber wenigstens ist der Berchtesgadener Florian Brendel vom RC Berchtesgaden im ersten Jahr bei den Junioren noch geblieben. Im Weiteren betreut Schwab Marco Leger vom RRC Schliersee, der in seiner ersten Weltcupsaison am Königssee guter Achter der Jugendklasse geworden ist. Klar an der Spitze lag Timon Grancagnolo von Lok Chemnitz. Platz drei ging mit Pascal Kunze vom ESV Lok Zwickau ebenfalls an einen Nachwuchsmann aus den neuen Bundesländern.
Einen großen Schritt nach vorne machte im ersten Jahr bei den Junioren Florian Brendel vom RC Berchtesgaden. Brendel verbesserte sich am Start ebenso wie in der Bahn und fuhr auf seiner Heimbahn hinter Mathis Ertel vom RRC Altenberg und Florian Müller vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal als Dritter auf das Siegerpodest.

Schon an den Ergebnissen der Besten von Jugend und Junioren zeigt sich die Übermacht des Rennrodelnachwuchses aus Sachsen. Darunter leidet auch der Stützpunkt in Berchtesgaden, wo es um den Nachwuchs alles andere als gut bestellt ist. Wenn Wendl, Arlt und Loch einmal aufhören, reißt wohl die Siegesserie von Athleten aus Berchtesgaden jäh ab.
Noch baut man am Stützpunkt Berchtesgaden auf Florian Brendel. Doch ob es Brendel schafft, sich gegen fünf starke Kräfte aus Sachsen durchzusetzen, scheint ungewiss. Schon nächste Woche muss Brendel bei weiteren Weltcuprennen auf der schwierigen Bahn in Altenberg beweisen, ob er auf der Hausbahn der schnellen Sachsen mithalten kann. Gelingt ihm das, kann er sich sogar noch für die Junioren-Weltmeisterschaften in Oberhof qualifizieren.
Christian Wechslinger