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Eine symptomatische Szene beim 2:2 des FC Bischofswiesen gegen Baldham-Vaterstetten: Alle sind gegen Pepe Freimanner schon geschlagen, nur der Ball will nicht ins Gästetor. Foto: Anzeiger/cw

FC Bischofswiesen verschenkt den Sieg

Bischofswiesen - Bis in die 89. Minute führte der FC Bischofswiesen mit 2:0 gegen Absteiger SC Baldham-Vater-stetten. Am Ende stand es 2:2 und Spieler, der Trainer und die Zuschauer verstanden die Fußballwelt nicht mehr. »Ich glaube, bei uns haben ein paar Spieler Angst vor dem Siegen«, meinte ein fassungsloser Führungsspieler Tobias Kern. Cousin Sebastian Vorberg hatte den FC Bischofswiesen mit zwei blitzsauberen Toren in Führung geschossen. Doch in der 89. und 94. Minute schlugen die vermeintlich schon besiegten Münchner Vorstädter gnadenlos zu und holten noch ein aus Bischofswieser Sicht völlig unnötiges Unentschieden.


150 Zuschauer versammelten sich auf dem Kunstrasenplatz, auf dem sich Bischofswiesen Vorteile gegenüber den Gästen erhofft hatte. »Wir sind lange Zeit mit dem kleineren und anders zu bespielenden Fußballfeld nicht zurecht gekommen«, meinte der Baldhamer Trainer Gediminas Sugzda, der jedoch die gute Abwehrarbeit der Gastgeber lobte. Seine Mannschaft habe immer daran geglaubt noch zu punkten, das habe doch auch die Schlussphase gezeigt, erklärte der Gästetrainer.

Zwingende Chancen blieben im ersten Spielabschnitt aus, Sebastian Koller, Peter Freimanner und Sebastian Vorberg kamen dennoch zu Möglichkeiten. Aber auch die Absteiger verzeichneten einige gute Szenen.

Im zweiten Spielabschnitt erhöhte der FC Bischofswiesen den Druck auf das Gästetor. Sebastian Vorberg bombte gleich zweimal ein. Zunächst leisteten Kern und Koller die Vorarbeit, Vorberg knallte die Kugel in der 63. Minute eiskalt und für den Torhüter unerreichbar in die Ecke. Und der FC Bischofswiesen agierte weiterhin im Vorwärtsgang. Nur vier Minuten nach dem Führungstreffer trat Vorberg zu einem seiner gefürchteten Freistöße an und donnerte das Spielgerät an Daniel Leuverink im Gästetor vorbei zum 2:0. Bischofswiesen blieb die aktivere Mannschaft, die einem sicheren Erfolg zuzustreben schien.

Die Schlussphase war längst eingeleitet und wohl niemand außer den Gästen im Fußballoval dachte daran, dass da aus Bischofswieser Sicht noch etwas schief gehen könnte. Aber Glücksgöttin Fortuna scheint ja oft genug wankelmütig und schlug sich auf die Seite der Gäste. Als die Bischofswieser Abwehr einmal nicht im Bilde war, konnte der neuerlich sicher wirkende FCB-Schlussmann Stefan Schnitzlbaumer noch abwehren, doch der Nachschuss des eingewechselten und frischen Spielers Markus Buck saß zum 2:1.

Damit war noch nicht viel passiert. Doch Schiedsrichter Gerhard Burghart vom SV Westerndorf St. Peter deutete wenig später noch drei Minuten an. Warum Burghart jedoch bis in die 94. Minute spielen ließ, dieses Geheimnis nahm er nach Rosenheim mit. Die Gäste bedankten sich in der Nachspielzeit mit dem Ausgleichstreffer durch einen Kopfball von Mannschaftskapitän Thomas Bruckmoser. Danach beendet der Referee die eigenartige Begegnung.

»Heute haben wir wieder einmal zwei Punkte völlig verschenkt, aufgeben werden wir jedoch bis zur letzten Möglichkeit nicht«, konstatierte Trainer Walter Menauer und sehnt die Winterpause herbei. Im Frühjahr ziehen wir mit 24 Mann ins Trainingslager, dann kann noch einmal etwas gehen«, so der Coach optimistisch.

FC Bischofswiesen: Schnitzl-baumer; Hochreiter, Jansing, Fendt, Parma (78. Hirsch), Böttger, Kern, Schulmayr, Koller, Vorberg, Freimanner. cw