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Burgi Mörtl-Körner

»Es gibt noch viel zu tun«

Traunstein. Burgi Mörtl-Körner tritt gegen vier Männer um das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Traunstein an. Sie ist verheiratet, hat eine Tochter und ist 56 Jahre alt. Die Berufsschullehrerin geht für Bündnis 90/Die Grünen ins Rennen.


Warum wollen Sie Oberbürgermeisterin werden?

Demokratie lebt von der Vielfalt. Ich möchte die Diskussion um die Zukunft Traunsteins beleben, zum Beispiel die Diskussion um die Energiewende, die Verkehrswende, das altersgerechte Leben. Traunstein als liebens- und lebenswerte Stadt ist gut aufgestellt. Aber es gibt noch viel zu tun. Bewährtes erhalten und Zukunft gestalten – dafür möchte ich mich einsetzen.

Welches Problem in Traunstein wollen Sie als erstes angehen, wenn Sie zur Oberbürgermeisterin gewählt werden?

Drei Themen bewegen mich sehr: die Leerstände in der Innenstadt, die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes im Süden und die Neugestaltung eines Treffpunktes für unsere Jugendlichen. In Zusammenarbeit mit dem Stadtrat und dem Stadtmarketing müssen wir uns Konzepte überlegen, wie wir Traunstein so interessant machen können, dass neue Läden eröffnet werden. Die Ausweisung neuer Flächen im Süden Traunsteins wird eine Konkurrenz zur Innenstadt werden, das Geld wird am Stadtrand im X-ten Discounter ausgegeben, wo riesige Parkplätze kostbare landwirtschaftliche Flächen und schöne Landschaft versiegeln. Wir haben genug Discounter, um den Bedarf der Traunsteiner abzudecken. Heute sind viele kleine, feine Einzelhandelsgeschäfte mit individueller Beratung viel mehr gefragt und eine Innenstadt, die zum Bummeln für Einheimische und Touristen einlädt. Unsere vielen Cafés, Gasthäuser, Biergärten und die Märkte am Stadtplatz machen doch das Flair unserer Innenstadt aus. Bei 14 000 Arbeitsplätzen und 11 000 Schülern pro Woche in Traunstein haben wir gute Voraussetzungen, die Kaufkraft an die Innenstadt zu binden, wenn wir nur wollen!

Wir haben ein ideales Gelände für einen Jugendtreff. Ich möchte in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen, Betreuern und dem Stadtrat einen Ort schaffen, wo sich Jugendliche gerne aufhalten. Grundsteine für soziale Kompetenz und gesellschaftliche Mitverantwortung müssen im Jugendalter gelegt werden. Deshalb möchte ich ein Jugendparlament einführen, um die Bedürfnisse Jugendlicher zu erfahren.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Stadt?

Es gibt alles auf kurzen Wegen, was man zum guten Leben braucht – alle Behörden und Schulen, Gastronomie, Gesundheit, eine freundliche Stadtverwaltung, wunderbaren Blumenschmuck von Frühjahr bis Herbst und Kultur aller Art … Ich liebe den Bauermarkt für Regionales und den Grünen Markt, wo ich mit Leuten zusammenkomme, einen Espresso trinke, wo man sich noch grüßt und auch mal anlächelt. Das ist für mich Lebensqualität!

Wie würde Sie eine sehr gute Freundin/Ihr Mann beschreiben?

Gutmütig, sozial, mitfühlend, offen, tolerant, zuverlässig, ehrlich.

Welche starken Eigenschaften haben Sie? Wo liegen Ihre Schwächen?

Zuverlässig, tolerant, pünktlich, ehrlich, freundlich, einfühlsam, engagiert.

Meine Schwächen: Nicht nein sagen zu können.

Wie wollen Sie verhindern, dass die Innenstadt ausblutet, wenn im Außenbereich immer mehr Gewerbegebiete ausgewiesen werden?

Das hat sich mit der Antwort auf die Frage 2 beantwortet. Deshalb mehr Grüne in den Stadtrat!