Er sei sehr stolz, in einem so geschichtsträchtigen Gehöft zu wohnen, sagt Sepp Hubert aus Reichersdorf. Der »Zehenthof« geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Ein Teil der Ernte musste damals an den Erzbischof von Salzburg abgegeben werden, die hinter der Schuppentür gelagert wurde.
Von 1982 bis zur Übergabe an Sohn Christian und dessen Frau Maria im Jahr 2015 habe er zusammen mit seiner Frau Maria den Hof bewirtschaftet, berichtet Sepp Hubert. Davor, von 1951 bis 1982 sei sein Vater, Ernst Hubert, zuerst als Pächter und ab 1964 als Eigentümer Herr am Hof gewesen.
Seine Vorfahren kamen eigentlich aus Nordböhmen, die 1945 als Vertriebene in diesem Winkel Bayerns landeten. Vater Ernst habe dann durch die Bemühungen seines Onkels Karl die Pacht des Hofs erlangt. Bis zu dieser Übernahme durch den Vater im Jahr 1951 sei der Hof Pfarrhof der Pfarrei Petting gewesen und habe eine sehr bewegte Geschichte gehabt. Zurückverfolgen könne er die Historie des Gehöfts bis ins 15. Jahrhundert, obwohl es auch schon davor, in den Annalen aber etwas ungenau beschrieben, als zum Erzbistum Salzburg gehörend erwähnt worden sei, sagt Sepp Hubert. Seit dem späten 15. Jahrhundert habe der Hof auch als »Zehenthof« gegolten, an dem die umliegenden Bauern ihren Zehent, einen Teil ihrer Ernten, abliefern mussten, den abwechselnd die Pröpste des Stifts St. Zeno in Reichenhall oder der Erzbischof von Salzburg von ihnen verlangten. Hinter dieser Tür befand und befindet sich der Schuppen, wo das geschah. Den unteren Teil davon habe er als Aufenthaltsraum mit Küche ausgebaut, der obere Teil sei aber immer noch im Originalzustand, sagt Sepp Hubert. Verbunden mit dieser Türe gebe es also eine Vielzahl von Geschichten aus dem Rupertiwinkel, der damals, bis zur Grenzziehung nach den Napoleonischen Kriegen, als eine der »Kornkammern« des Erzbistums Salzburg galt.
Jetzt hoffe er, dass sein Sohn Christian mit seiner Frau Maria, die Geschichte des Hofs weiterschreiben. Jedenfalls wollen er und sein Sohn im kommenden Jahr die Feier zum 70-jährigen Bestehen des Hofs seit der Übernahme durch seine Familie im Jahr 1951 nachholen, die wegen der Pandemie verschoben werden musste.
Alois Albrecht
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