Im Geschäftsleben ist die Nominierung allgemeiner Verhaltensregeln in der Zusammenarbeit zwischen Geschäftspartnern längst gang und gäbe. Beim BSD leistete Generalsekretär Thomas Schwab bereits seit dem Jahr 2011 eine Vorreiterrolle. Seit dem Herbst 2013 arbeitete man im BSD intensiv an diesem Ethik-Code und wurde dabei von Sylvia Schenk, der Leiterin der AG Sport von »Transparency International Deutschland«, fachkundig beraten.
Am 25. Oktober wurde der Ethik-Code des BSD bei der Mitgliederversammlung in Herzogenaurach einstimmig verabschiedet. Der Code beinhaltet ein Wertesystem, Compliance-Richtlinien und Strukturen sowie Verantwortlichkeiten. In diesem System spielt auch sexualisierte Gewalt eine Rolle. Es regelt, wie Übergriffen entgegenzutreten ist und auch was als solche zu verstehen ist. Das betrifft auch eine sexualisierte Sprache und Anmache. Diskriminierungen in Hinsicht auf Religion, sexuelle Identität und Weltanschauung werden nicht geduldet.
Zum Ethik-Beauftragten wählte das Präsidium Professor Siegfried Radandt, zu dessen Aufgabenbereich eine objektive Prüfung eines möglichen Verstoßes gehört und der auch weitere Schritte zur Verfolgung einleitet.
Der Arbeitsgemeinschaft Struktur des BSD gehören neben Professor Radandt auch Generalsekretär und Sportdirektor Thomas Schwab, Wolfgang Kindinger (ehemals Ressortleiter Olympischer Wintersport beim DOSB), Norbert Hiedl (Vorstand Recht), André Sander (Bundestrainer Wissenschaft und Ausbildung) sowie Leistungssportreferent Alexander Resch an, der die Strukturen folgendermaßen zusammenfasste: »Die immer komplexer werdenden Aufgabenbereiche im organisierten Leistungssport erfordern ein zielgerichtetes Handeln. Mithilfe eines Wertesystems will der BSD sicher stellen, dass dessen Mitglieder ihre Fähigkeiten für die übergeordneten Verbandsinteressen einsetzen. In erster Linie bedeutet dies ein leistungssportorientiertes Handeln, wobei Werte wie Toleranz, Respekt und Fairplay den täglichen Umgang miteinander innerhalb des BSD und gegenüber Außenstehenden bestimmen sollen. Eine gesellschaftliche Aufgabe des Sports in Deutschland ist die Vermittlung demokratischer Werte. Mit dem Ethik-Code versucht der BSD allen Mitarbeiter, Athleten und weiteren Funktionsträgern, diese Werte und Handlungsleitlinien stets zu vergegenwärtigen«. Christian Wechslinger