An dem »Runden Tisch« nahmen Franz Ertl (Leiter Bildungszentrum Handwerkskammer), Jutta Müller (Leiterin der Agentur für Arbeit), Tanja Fuchs (Agentur für Arbeit), die Berufsschulrektoren Andreas Gembala und Wolfgang Kurfer, Thomas Aigner (Kreishandwerkerschaft TS), Andreas Di Qual (Bauunternehmer) und Vertreter von Dehoga (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e. V.) teil, nämlich Olya Linneberg und Sepp Hohlweger. Des Weiteren waren mit von der Partie Waltraut Huber (Diakonie TS, Asylsozialberatung), Marianne Penn (Brückenschule Trostberg) und Christine Hille (Integrationsstelle TS).
In ihrer Einführung ging Gisela Sengl auf die Nöte der Betriebe in Bezug auf Fachkräfte ein und wollte dazu die Meinungen seitens der Arbeitgeber wissen. Gülseren Demirel ergänzte, schon jetzt würden 63 Prozent der befragten Betriebe den Fachkräftemangel als Risiko für das eigene Geschäft sehen. Das habe auch eine IHK-Konjunkturumfrage festgestellt. Deshalb müsse eine weitere intensive Integration von Geflüchteten in den hiesigen Arbeitsmarkt angestrebt werden. Das Potenzial dazu bestehe zweifelsohne. Dazu brauche es aber die richtigen Rahmenbedingungen von Politik und Wirtschaft, betonte sie.
Besonders die Wirtschaftsvertreter meinten, viele der Auszubildenden zeigten zwar viel Motivation. Fehlende Sprachkenntnisse verhinderten aber eine gute Integration im Betrieb. Zusätzlich gebe es oft schwierige Fachausdrücke zu lernen, die sich selbst für heimische Auszubildende als nicht leicht verständlich erwiesen.
Die Fachschulen würden vor allem auch am Lehrkräftemangel leiden, das bestätigten die Vertreter der Berufsschulen. Am Vormittag hatten Sengl und Demirel die Berufsintegrationsklasse der Berufsschule II besucht. Dort konnten sich die beiden vom großen Engagement der Lehrkräfte dort überzeugen. Der Erfolg gebe ihnen recht, stellten Sengl und Demirel fest. 80 Prozent der Schüler bekämen eine Lehrstelle angeboten.
Wie die Integrationslotsin Christine Hille bemerkte, fehlten auch ehrenamtliche Helfer. Alle Teilnehmer am »Runden Tisch« waren sich einig, als Hauptproblem bei der Integration seien fehlende Sprachkenntnisse zu betrachten.
Große Hoffnungen setzten alle Beteiligten auf das neue »Chancenaufenthaltsrecht« der Bundesregierung, das voraussichtlich im Januar in Kraft treten wird. Dadurch bekämen langjährig Geduldete innerhalb eines Jahres die Chance, durch Integrationsleistungen, wie Spracherwerb und Berufstätigkeit, einen dauerhaften Aufenthaltsstatus zu erhalten.
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