Traunstein: Christian Hümmer ist neuer Oberbürgermeister – Stichwahl gewonnen
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Dr. Christian Hümmer

Christian Hümmer ist Traunsteins neuer Oberbürgermeister

Traunstein – Die Entscheidung ist gefallen: Die Stadt Traunstein bekommt einen neuen Oberbürgermeister. Dr. Christian Hümmer, der gemeinsame Kandidat von CSU und Unabhängigen Wählern, hat am Sonntag die Stichwahl um das höchste Amt in der Stadt für sich entschieden. Hümmer holte 6126 Stimmen – und damit standen am Ende 60,05 Prozent für ihn zu Buche. Amtsinhaber Christian Kegel von der SPD bekam 4075 Stimmen oder 39,95 Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug 63,34 Prozent.


Überblick:

»Ich freue mich riesig«, sagte Hümmer im Gespräch mit dem Traunsteiner Tagblatt. Die 60 Prozent, die er bekommen habe, seien ein »großer Vertrauensbeweis«. Er spüre schon die Verantwortung, die auf ihn zukommt. Er habe nicht damit gerechnet, dass das Ergebnis zu seinen Gunsten so deutlich ausfalle. Letztlich sei er aber froh, dass die Bürger einen so eindeutigen Auftrag erteilt hätten. Im Wahlkampf habe er gemerkt, dass in der Stadt eine Wechselwille vorherrsche. 

Dass er als CSU-Kandidat in Traunstein – in einer Stadt, in der SPD-Kandidaten in der Vergangenheit oft gute Ergebnisse erzielt hatten – so gut abgeschnitten habe, freue ihn sehr. Die Parteizugehörigkeit spiele jedoch keine so große Rolle, denn die Oberbürgermeister- sei schließlich eine Persönlichkeitswahl. 

Wenn er im Mai das Amt antritt, dann will er sich, wie Hümmer weiter ausführte, dem einen Thema widmen, das zurzeit alles andere überragt: der Bewältigung der Corona-Krise. Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen möchte er ins Visier nehmen, schließlich hätten viele Bürger Angst um ihre Arbeitsplätze. Die Corona-Krise werde die Stadt wohl »noch Monate, wenn nicht Jahre verfolgen«.

Kegel sagte, dass er natürlich enttäuscht sei, und gratulierte dem Wahlsieger. Er wünschte ihm alles Gute. »Ich habe mir persönlich nichts vorzuwerfen«, meinte Kegel. In den vergangenen sechs Jahren habe er »intensiv für die Stadt gearbeitet«. Und Kegel weiter: »Ich habe versucht, die Stadt mit einem sehr menschlichen Antlitz zu führen.« 

Sehr wohl gehe er mit einem weinenden Auge aus dem Amt. Schließlich habe er die Arbeit sehr gerne erledigt. Die sechs Jahre seien eine »richtig schöne Zeit« gewesen. Mit der Verwaltung im Rathaus habe er immer gut zusammengearbeitet. Auch mit einem »kleinen, lachenden Auge« verlasse er das Rathaus. Denn nun werden laut Kegel die »ewigen Angriffe«, die er habe aushalten müssen, »endlich ein Ende haben«. 

Das Mandat im Stadtrat wird Kegel nicht annehmen. Auf seinem Platz wird damit Nils Bödeker sitzen. Das Kreistagsmandat wird Kegel hingegen schon ausüben. 

Vier Kandidaten hatten sich um das Amt des Oberbürgermeisters beworben: Neben Kegel und Hümmer warfen auch Burgi Mörtl-Körner (Bündnis 90/Die Grünen) und Simon Steiner (Traunsteiner Liste) den Hut in den Ring. Im ersten Wahlgang vor zwei Wochen erzielte Hümmer mit 44,26 Prozent der abgegebenen Stimmen das beste Ergebnis. Kegel vereinigte 30,05 Prozent auf sich – womit die beiden dann in die Stichwahl gingen. Auf Mörtl-Körner entfielen 19,45 Prozent und auf Steiner 6,24 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,11 Prozent.

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