Bürger in der Region müssen vielerorts wieder FFP2-Masken tragen
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In der Region sind jetzt wieder FFP2-Masken gefragt: In Supermärkten, Einzelhandelsgeschäften, Freizeiteinrichtungen und anderen Bereichen, wo bisher die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske gegolten hat, ist künftig eine FFP2-Maske erforderlich. Die Regelung tritt am Montag in Kraft. (Foto: Pültz)

Bürger in der Region müssen vielerorts wieder FFP2-Masken tragen

Zusammen mit den Nachbarkreisen verstärken Traunstein und das Berchtesgadener Land die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie: Von 1. bis einschließlich 24. November müssen die Bürger der Region in Supermärkten, Einzelhandelsgeschäften, Freizeiteinrichtungen und anderen Bereichen die medizinische gegen die FFP2-Maske austauschen. Und 2G statt 3Gplus gilt in Diskotheken und Clubs. »Wir müssen alles tun, dass es nicht wieder zu Lockdown-Maßnahmen kommt, deshalb darf man die Entwicklung nicht laufen lassen«, so Traunsteins Landrat Siegfried Walch auf Anfrage des Traunsteiner Tagblatts. Und auch Berchtesgadens Landrat Bernhard Kern betonte, dass der rasanten Zunahme des Infektionsgeschehens gegenzusteuern sei.


Die Landkreise Mühldorf, Altötting, Traunstein, Berchtesgadener Land und Miesbach sowie die Stadt und der Landkreis Rosenheim sind derzeit besonders stark von Corona-Neuinfektionen betroffen. Die Zahl der Behandlungsfälle von Covid-19-Patienten in den Kliniken der Region sind in den letzten Tagen schnell und deutlich gestiegen. Vor diesem Hintergrund haben sich die Landräte der betroffenen Landkreise und der Oberbürgermeister der Stadt Rosenheim auf zwei Maßnahmen verständigt. Zum einen: In allen Bereichen, wo bisher die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske galt, ist künftig das Tragen einer FFP2-Maske Pflicht. Hierzu zählen beispielsweise Supermärkte, Einzelhandel, Freizeiteinrichtungen und der öffentliche Personennahverkehr. Ausgenommen von der FFP2-Maskenpflicht bleiben Schulen und der Arbeitsplatz – hier gelten weiterhin die bayernweiten Regelungen. Und zum anderen: Für den Zugang zu Diskotheken, Clubs und vergleichbaren Lokalen gilt anstelle der bisherigen 3Gplus- die 2G-Regel. Das heißt: Ein Besuch ist damit nur noch für geimpfte und genesene Personen möglich – Personal ausgenommen. Zudem werden die Maßnahmen, wie die Landräte ankündigen, verstärkt kontrolliert.

»Die aktuell stark steigenden Krankenhauszahlen lassen uns leider keine andere Wahl. Die Belastung der Mitarbeiter in den Kliniken ist enorm«, sagte Walch. »Die Zahl der Neuinfektionen muss gesenkt werden, um eine Entlastung des Klinikpersonals sowie die Versorgung der Patienten sicherzustellen. Auch Menschen, die nicht wegen Corona ins Krankenhaus müssen, haben einen Anspruch, dass man sich bestmöglich um sie kümmern kann. Wir müssen alles tun, dass es nicht wieder zu Lockdown-Maßnahmen kommt.«

Dr. Wolfgang Krämer, der Leiter des Gesundheitsamts Traunstein, meinte: »Der Blick auf das Dashboard des Robert-Koch-Instituts zeigt: Die ganze Region ist überproportional betroffen: Südliches Oberbayern, Oberösterreich, Salzburg. Aktuell kommen laufend weitere Schwerpunkte hinzu.« Es seien in der Regel fast nur Cluster, also Ausbruchsgeschehen im familiären beziehungsweise privaten Umfeld zu beobachten. »Schulen oder sonstige Einrichtungen haben aktuell im Infektionsgeschehen keinen großen Anteil an der Weiterverbreitung des Virus. Schüler werden aufgrund der Testungen bei positiven Testnachweisen sehr schnell herausgefiltert und es kommt nur zu vereinzelten Weiterübertragungen in den Klassen.« Ursächlich für die hohe Inzidenzentwicklung im Landkreis Traunstein wie auch in der gesamten Region sei nicht zuletzt eine niedrige Impfquote trotz des umfangreichen Impfangebots von Impfzentren und Ärzteschaft.

Landrat Kern sagte, in den vergangenen beiden Wochen seien die Infektionszahlen im Berchtesgadener Land sowie in den südostbayerischen Landkreisen und Städten rasant angestiegen. Auch die Belegungszahlen in den Kliniken in der Region steigen seinen Angaben zufolge stetig. »Umso wichtiger ist es, dieser Entwicklung entgegenzusteuern«, betonte Kern. »Mit den Landräten der Landkreise Altötting, Miesbach, Mühldorf, Traunstein und Rosenheim sowie dem Oberbürgermeister der Stadt Rosenheim fanden daher intensive Gespräche statt, um notwendige Maßnahmen zur Eindämmung des aktuellen Infektionsgeschehens zu treffen.«

Kern appellierte an alle Bürger, die Risiken und Folgen einer Covid-19-Infektion nicht zu unterschätzen und auch weiterhin auf die Einhaltung der »AHA-L-Regeln« – Abstand zu halten, die Hygiene zu beachten, die Alltagsmaske zu tragen und zu lüften – sowie auf die getroffenen Maßnahmen zu achten. »Alle, die sich bisher nicht für eine Impfung gegen das Corona-Virus entschieden haben, möchte ich an dieser Stelle nochmals bitten, den großen Vorteil dieser Impfung sorgfältig gegen ihre Bedenken abzuwägen – die Impfung gegen Covid-19 ist weiterhin der wirkungsvollste Schutz gegen eine Infektion.« Und der Landrat sagte weiter, dass im Landkreis weiterhin ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stünden, um allen Bürgern eine schnelle und unkomplizierte Impfung anbieten zu können.

Die meisten Covid-Fälle im Landkreis Berchtesgadener Land sind nach Angaben aus dem Landratsamt nach wie vor in den Einrichtungen festzustellen. Gut die Hälfte der Neuinfektionen ergibt sich im Bereich der Schulen und Kitas. Die hohen Zahlen in diesen Einrichtungen sind mitunter auch auf die regelmäßigen Testungen zurückzuführen, hier kann man von einer geringen Dunkelziffer ausgehen. Im Übrigen spielt sich das Infektionsge᠆schehen im privaten Bereich ab.