Staatsbesuche funktionieren anders. Es werden auch Politikerinnen und Politiker aus dem Ausland eingeladen, mit denen man nicht einer Meinung ist.
Verbindungen und Streitthemen
Der Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Freitag in Berlin ist typisch für einen schwierigen Staatsbesuch. Einerseits gibt es viele Verbindungen zwischen Deutschland und Türkei. Zum Beispiel leben etwa drei Millionen Menschen aus türkischen Familien bei uns. Beide Länder arbeiten auch in einem Militärbündnis zusammen.
Andererseits sind eine Menge Leute nicht einverstanden mit Aussagen des türkischen Präsidenten. Das war gerade wieder der Fall: Er hat das Land Israel einen Terrorstaat genannt. Die deutsche Regierung sagt hingegen: Die Sicherheit von Israel ist extrem wichtig.
Am Freitag wollte sich Recep Tayyip Erdogan unter anderem mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz treffen. Der sagte vorher, dass er auch über Streitthemen reden will: »Das ist in dieser Frage ganz wichtig, dass da Klarheit herrscht und man sehr deutlich seine eigene Position auch vorbringt.«
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