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Über 1000 Schüler konnten sich im Bildungszentrum der Handwerkskammer ein Bild von den beruflichen Möglichkeiten im Handwerk machen. (Foto: Wittenzellner)

Berufsinformationsmesse: Über 1000 Schüler konnten Handwerk erleben und ergreifen

Das heimische Handwerk rührt die Werbetrommel und hofft auf neue Auszubildende. Über 1000 Schüler aus 60 Klassen von zwölf Schulen aus den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land haben an drei Tagen die Möglichkeit genutzt, im Bildungszentrum der Handwerkskammer für München und Oberbayern in Traunstein in das Handwerk zu »schnuppern« und sich zu informieren. Nach den Coronabedingten Ausfällen in den vergangenen zwei Jahren hat die Handwerkskammer heuer wieder eine Berufsinformationsmesse (BIM) veranstaltet.


17 Berufe vom Bäcker bis zum Zimmerer standen im Fokus. Und dem noch nicht genug, gab's außerdem Infos noch zu vielen weiteren handwerklichen Berufen und Ausbildungsmöglichkeiten. Ausbilder sowie fachkundiges Personal aus den Innungsbetrieben informierten die jungen Besucher. Beispielsweise der Obermeister der Metall-Innung Traunstein-Berchtesgadener Land, Wolfgang Petry, erklärte bei einem Rundgang in »seiner« Werkstatt: »Kein Bauprojekt ohne Metall!«

Organisatorisch gut geplant lief die BIM reibungslos. Handwerkskammer, Kreishandwerkerschaft, Innungen und viele ehrenamtliche Helfer aus den Betrieben sorgten für eine optimale Durchführung der Ausbildungsmesse im Handwerk.

Kreishandwerksmeister Gerhard Kotter war die Freude im Rahmen seiner Begrüßungsrede anzumerken, dass sich das Handwerk wieder als attraktiver Arbeitgeber präsentieren konnte. Er betonte, dass die Ausbildung der Jugend zu den wichtigsten Aufgaben der Gesellschaft gehöre. Mit dem künftigen Neubau der Staatlichen Berufsschule I schaue man in eine Zukunft »die Spaß macht.« Den Schülern rief er zu, dass sie mit einer Ausbildung im Handwerk gute Zukunftsaussichten haben: »Gute Fachkräfte werden immer gebraucht!«.

Schirmherr Landrat Siegfried Walch stellte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung des Handwerks für die Region und hier im Speziellen den Landkreis Traunstein heraus. Das heimische Handwerk sei »eine Kernbranche«, so der Landrat. Daneben vermittle es Tradition und Brauchtum, es sei das »Rückgrat der Wirtschaft« und stehe für »unsere Art zu leben.«. Der Landkreis setze in seinen Kernthemen ganz stark auf das Thema Bildung. Auch er ermutigte die Schüler, einen handwerklichen Beruf zu erlernen. Und er sagte zu ihnen: »Das Handwerk bietet euch nicht nur eine gute wirtschaftliche Perspektive, sondern absolute Wertschätzung.«

Der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für München und Oberbayern, Dieter Vierlbeck, sagte in seinem Grußwort, er hoffe, dass die Schüler an den drei Tagen das Handwerk »erleben und ergreifen« können. Gleichzeitig solle der jeweilige Tag auch dazu dienen, dass die Schüler, die in der Berufswahl noch am Anfang stehen, ihre persönlichen Stärken erkennen. Kräftig kritisierte der Handwerksvertreter die ungleiche staatliche Förderung für Hochschulen im Vergleich zur dualen Ausbildung. Dem Handwerk attestierte er, dass es für junge Menschen genauso attraktiv sei wie ein Studium. Zur aktuellen wirtschaftlichen Lage sagte er: »Die Krisen der Welt sind da. Aber das Handwerk ist in bisherigen Krisen gut durchgekommen und sorgt dafür, dass wir gut durch die Krisen kommen.« Es stehe für Regionalität, die Arbeitsplätze seien wohnortnah. Für einen erfolgreichen Klimaschutz und eine gelingende Energiewende sei das Handwerk mit Branchen wie Bau, Elektro, Maler, Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik sowie Zimmerer unverzichtbarer Partner.

Nach den Reden und Grußworten ging es für die ersten Schüler klassenweise los in die jeweiligen Werkstätten – neugierig, immer auf der Suche nach dem möglicherweise künftigen Traumberuf. Dazu gab es jede Menge »Mitmach-Aktionen« an den jeweiligen Messeständen und in den Werkstätten sowie ein Gewinnspiel für die Klassen, die sich pro Messetag 300 Euro für die Klassenkasse sichern konnten.

awi