80 Zuschauer, davon fast die Hälfte aus Heiligkreuz bei Trostberg, hatten noch nicht einmal Formation eingenommen, da landete der Ball auch schon im Kasten des Berchtesgadener Schlussmannes Sebastian Seibold. Auch die Stadionuhr an der Breitwiese zeigte noch nicht einmal die »Eins« an, als die Berchtesgadener Abwehr beim Führungstreffer durch Markus Planthaler über die linke Seite nicht im Bilde war. Dies war natürlich für die Mannschaft aus dem Landkreis Traunstein ein Auftakt nach Maß und machte dessen Spiel noch sicherer.
Überhaupt hatte man das gesamte Match über nicht den Eindruck, dass Heiligkreuz in der Tabelle so weit hinten steht. Bereits in der zweiten Spielminute kam Heiligkreuz über rechts wieder gefährlich in Tornähe und forderte nach einem vermeintlichen Foulspiel einen Strafstoß. Doch der junge aufmerksame und sehr gut leitende Schiedsrichter Dominik Petzke vom BSC Surheim ließ das Spiel weiter laufen. So dominierte der Gast in den ersten Spielminuten das Match, während sich die Berchtesgadener immer wieder in der stabilen Gästeabwehr festliefen.
Heiligkreuz griff die Platzherren früh an und ließ sie zunächst nicht zur Entfaltung kommen. Die Gäste wirkten auch im Umschaltspiel schneller und trugen ihre Angriffe mit großem Tempo über wenige Stationen vor. Erst in der zehnten Minute erspielte sich auch Berchtesgaden eine erste Chance, als Mittelstürmer Erdi Aslantay an den Ball kam, aus 16 Metern aber weit übers Tor schoss.
Nur zwei Minuten später setzte Christian Lindner Außenstürmer Stefan Sontheimer ein, dessen Schuss jedoch in der Gästeabwehr hängen geblieben ist. Jetzt war Berchtesgaden im Spiel und zwang auch den Gast zu Fehlern, die jedoch nicht genützt wurden. Nach einer Viertelstunde kam einer der weiten Einwürfe von Andreas Hartmann zu Raul Doda, der jedoch hoch über die Querlatte schoss.
Auf die Querlatte und von dort ins Toraus titschte wenig später ein »Senker« von Tsvyatko Petkov. Bis zur Halbzeitpause kamen bei verteilten Aktionen beide Mannschaften noch zu je zwei Chancen, die jedoch von den beiden starken Torhütern neutralisiert wurden.
Den zweiten Durchgang begann Berchtesgaden besser und drängte Heiligkreuz stark in die eigene Hälfte. Die Berchtesgadener wirkten sehr entschlossen und sind für ihr druckvolles Spiel bereits in der 54. Minute belohnt worden. Stefan Köhler schoss ein Eigentor zum 1:1. Berchtesgaden drückte in der Folge vehement auf den Führungstreffer, doch die Heiligkreuzer Abwehr stand gut, hatte Glück und profitierte auch vom Unvermögen der Platzmannschaft.
Doch auch Heiligkreuz kam zu Chancen. So musste Schlussmann Sebastian Seibold in der 61. Minute sein ganzes Können aufbieten, um gegen den quirligen Jonas Sinzinger zur Ecke abzuwehren. Eine weitere Topleistung lieferte Abwehrchef Florian Popp, der öfter im letzten Moment brenzlige Situationen klärte. Robert Reichlmeier war wegen des Fehlens von Abwehrspieler Marek Brazina auf der linken Außenbahn aufgeboten. Reichlmeier zeigte zwar eine gute Leistung, man merkt aber, dass er ein gelernter Stürmer ist.
In der 65. Minute wurde Raul Doda einmal mehr hart genommen und blieb verletzt liegen. Dies und mehrere überharte Angriffe auf den technisch Versierten führten wohl auch zu dessen Platzverweis in der 76. Minute.
Bereits mit »gelb« vorbelastet verwies der junge Unparteiische den Rumänen vom Platz. Dies machte das Vorhaben zu gewinnen für den TSV Berchtesgaden noch schwerer. Dennoch versuchten die Berchtesgadener »Zehn« alles, um den Siegtreffer zu erzielen. Gleiches versuchten jedoch auch die Gäste, die in der 87. Minute durch den eingewechselten Fabian Gabriel zu einer Chance kamen, die jedoch Schlussmann Sebastian Seibold abwehrte. Trotz aller Bemühungen auf beiden Seiten zum 2:1 blieb es beim insgesamt gerechten 1:1, das jedoch keine der beiden Mannschaften so richtig weiter brachte.
TSV Berchtesgaden: Sebastian Seibold; Florian Popp, Christoph Heindl, Tobias Botzenhard, Tsvyatko Petkov, Raul Doda, Christian Lindner, Robert Reichlmeier, Andreas Hartmann, Stefan Sontheimer, Erdi Aslantay (44. Christian Winkler). Christian Wechslinger