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Felix Loch wurde in Sachsen Dritter, sein Teamkollege Max Langenhan schnappte sich den Sieg.

Zwei Wechsel reißen Lochner-Team auseinander

Während die Bob-Piloten in St. Moritz (Schweiz) ihr zweites WM-Wochenende bestritten, fuhren die Rennrodler ihr sechstes Weltcup-Wochenende dieser Saison in Altenberg (Sachsen) aus. Erfolgreichste heimische Sportlerin war dabei einmal mehr Anna Berreiter vom RC Berchtesgaden.


Rennrodeln

Die weltbesten Rennrodel-Männer bestritten in Altenberg quasi die Generalprobe für die im kommenden Jahr an dieser Stelle stattfindenden Weltmeisterschaft. Im Rahmen des 6. Weltcups der aktuellen Saison 2022/23 kam Felix Loch vom RC Berchtesgaden auf Rang 3 hinter seinem Team- und Zimmerkollegen Max Lan-genhan und dem Südtiroler Dominik Fischnaller. Loch verlor seinen zunächst 2. Platz noch an den Italiener, nach Lauf eins hatte jedoch David Gleirscher aus Österreich den Silberrang belegt – er fiel auf Rang 5 zurück.

»Leider hat‘s oben im Omega zweimal nicht ganz so gut funktioniert, für mich. Da lässt man hier halt dann Zeit liegen. Mit den Startzeiten sind wir zufrieden. Nach einer Woche mit wirklich miserablen Bedingungen können wir über Eins und Drei sicher nicht beschweren. Heute hat uns die Bahn-Crew eine wirklich geile Piste hier hingestellt.«

Die deutschen Rodel-Damen dominieren weiter das Geschehen: Nachdem das WM-Podest in Oberhof bereits in schwarz-rot-goldenen Händen war, änderten sich die Podiumsfarben in Altenberg nicht. Hinter Julia Taubitz holte die Bischofswieserin Anna Berreiter – jüngst Weltmeisterin geworden – bei schwierigen Bedingungen Silber, Bronze sicherte sich Dajana Eitberger. Die Zweitplatzierte vom RC Berchtesgaden freute vor allem die starke Team-Vorstellung: »Kurz vor den Top-Ten gab es oben einen Schneesturm. Wir drei saßen oben zusammen und haben nur noch gelacht, weil wir nicht wussten, wie das wird. Dann hat es zum Glück aufgehört und wir konnten das Triple holen«, so die 23-Jährige.

»Den Gesamt-Weltcup holen wir uns zurück«

Die deutschen Doppelsitzer knüpften ebenfalls an ihre starken WM-Fahrten an und feierten erneut einen Zweifach-Sieg: Toni Eggert und Sascha Benecken gewannen vor ihren Teamkollegen Tobias Wendl (RC Berchtesgaden) und Tobias Arlt (WSV Königssee): »Wir sind ein sauberes Rennen gefahren, nicht wie bei der WM. Wir hätten zwar gedacht, dass wir Toni und Sascha noch weiter auf die Pelle rücken können, aber es war stabil. Es sind jetzt noch vier Rennen, die Weltcupführung holen wir uns wieder zurück«, zeigte sich Vordermann Tobi Wendl kampflustig Richtung Gesamt-Endstand.

Bob

Hansi Lochner konnte seinen WM-Titel im Zweier vor einer Woche nun im Vierer nicht komplett veredeln: In der Bob-Königsklasse reichte es in St. Moritz »nur« zu Rang 4. Für den Schönauer war das zweite Wochenende in der Schweiz jedoch nicht gerade von Glück begleitet. Am ersten Tag – Lauf eins und zwei – musste er seinen vierten Anschieber, Christian Rasp vom WSV Königssee, verletzungsbedingt gegen Rookie und Debütant Joshua Tasche wechseln. Für die finalen Durchgänge drei und vier fiel zudem Zweier-Gold-Partner Georg Fleischhauer mit Fieber aus, Kevin Korona aus dem Hafer-Team rückte in den Lochner-Schlitten nach und zeigte den starken Zusammenhalt innerhalb der deutschen Mannschaft. Damit war eine eingespielte Crew komplett auseinandergerissen, gleichwohl schlug sich der 2017er-Weltmeister im großen Schlitten noch mehr als achtbar. Der Sieg ging an Lochners BSD-Kollege Francesco Friedrich, der damit seinen fünften WM-Viererbob-Titel einfuhr, seinen zwölften insgesamt.

»Der 4. Platz nervt mich heute natürlich. Morgen ist das aber vergessen«, so Lochner. »Das ist Sport, das gehört dazu. Heute waren die anderen einfach besser. Jetzt schauen wir, dass wir es in Innsbruck und Sigulda besser machen und noch mal zwei saubere Rennen hinbekommen – da wollen wir auf alle Fälle jeweils aufs Podest, das ist mein Anspruch. Der Sieg in der Zweier-Gesamtwertung muss jetzt schon her«, so der heimische Bob-Pilot, der sich zum möglichen Karriereende nach dieser Saison in St. Moritz noch nicht äußern wollte.

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Das Doppelsitzer-Duo Tobias Wendl (l.) und Tobias Arlt freut sich über Rang 2 in Altenberg. (Fotos: Mareks Galinovskis)

Christoph Hafer aus Bad Feilnbach (Landkreis Rosenheim) wurde WM-Sechster: »Wir sind nicht zufrieden. Am Start waren wir wirklich gut dabei, in der Bahn habe ich es dann leider verfahren. Die Jungs haben alles gegeben, darum tut es mir für sie leid. Es wäre mehr drin gewesen, wenngleich die ersten Drei zu weit weg waren. Vielleicht lag‘s ein bisschen am Material, wir werden das natürlich ganz genau auswerten.

Hans-Joachim Bittner

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