Neun bis zehn Mal in der Woche werde er nun trainieren, um für die Saisonglanzlichter gerüstet zu sein, so der frisch gebackene deutsche Hochschulmeister über 800 Meter. »Den immer perfekt organisierten Stadtlauf, bei dem ich fast jeden kenne« sieht er dabei als willkommende Vorbereitung zu den Bayerischen und Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Juli, für die er sich in seiner Paradedisziplin bereits qualifiziert hat.
Die Vorfreude sei riesig, denn ausgerechnet die zehnte Auflage seines Lieblingsrennens hatte Huber im Vorjahr verpasst, weil er am nächsten Tag bei der DM startete. »Das hat schon weh getan«, meinte der sympathische Pallinger und fügte an, dass er im Start- und Zielbereich bis zuletzt mit sich gerungen habe, sich vielleicht doch noch vor heimischem Publikum die Laufschuhe zu schnüren. Letztendlich hatte sich der Verzicht nicht einmal ausgezahlt, denn zum einen unterbot der letztjährige Stadtlauf-Sieger Josef Diensthuber Hubers Traunreut-Streckenrekord von 2011 (22:12 Minuten) um acht Sekunden, zum anderen sollte der schnellste Chiemgauer 800-Meter-Läufer aller Zeiten das DM-Finale knapp verpassen. »Heuer will ich es aber packen«, gibt sich Huber für die deutschen Titelkämpfe am 26. und 27. Juli in Ulm zuversichtlich. Und wenn er davor noch bei seinem Heimrennen auf das Podest laufen oder sogar seinen dritten Sieg nach 2011 und 2012 einfahren würde, wäre diese Saison, die mit dem bayerischen Hallenmeistertitel über 800 Meter begann, kaum mehr zu toppen. Auf die ganz großen Erfolge muss die ambitionierte Nachwuchsläuferin und -triathletin Nina Miesgang (TSV Altenmarkt) noch etwas warten, doch »mit meinen 18 Jahren glaube ich, noch mehr vor als hinter mir zu haben«, gibt sich die Pallingerin selbstbewusst. Bei ihrer Stadtlauf-Premiere 2013 hatte sie hinter Spitzenathletin Julia Viellehner in 26,57 Minuten den zweiten Platz in der Damenwertung belegt. Da der zweifache Champion Julia Viellehner heuer wohl nicht am Start sein wird, könnte es zu einem spannenden Zweikampf zwischen Miesgang und der neun Jahre älteren Felicitas Schützinger kommen, die im Vorjahr Dritte wurde und wie Huber für den TSV Palling startet.
Nirgendwo anders habe sie es bisher erlebt, so Miesgang, dass so viele Menschen bei einem Rennen an der Straße stehen und den Läufern zujubeln. »Das ist wie ein Fest«, findet Nina, die früher schon bei den Schülerstaffeln Stadtlaufatmosphäre schnuppern durfte. Ein spezielles Training für ihren zweiten Traunreut-Stadtlauf mache sie nicht, erzählte Miesgang, die derzeit fünfmal pro Woche trainiert.
Neben ihrer größten Stärke, dem Laufen, gehe sie viel Radfahren, Bergsteigen und Klettern. Nur das Schwimmen, bekanntlich die erste Disziplin im Triathlon, mache ihr nicht allzu viel Spaß, da müsse sie sich noch steigern. Allerdings sei es psychologisch besser, das Feld von hinten aufzurollen als nach und nach überholt zu werden.
Sollte es beim Stadtlauf nicht zu sintflutartigen Regenfällen kommen, bleibt ihr das Schwimmen auf jeden Fall erspart, spätestens bei der Siegerehrung könnte es aber feucht werden. Huber ist das kühle Nass ebenfalls nicht geheuer, deswegen wünscht er sich für den Stadtlauf »kein Sauwetter, aber auch keine 30 Grad«. mmü