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Die Berchtesgadener Eishockey-Profis Benedikt Kohl (r.) von den Straubinger Tigers und Sebastian Zauner von den Lausitzer Füchsen möchten in der DEL 1 und DEL 2 mit ihren Clubs die Finalrunde erreichen und dort möglichst weit kommen. Bis dahin müssen jedoch noch 32 Meisterschaftsspiele im Grunddurchgang absolviert werden. (Foto: Christian Wechslinger)

Zwei Berchtesgadener Eishockey-Profis möchten in die Finalrunde

Die Berchtesgadener Eishockey-Profis Benedikt Kohl (Straubinger Tigers) und Sebastian Zauner (Lausitzer Füchse) rangieren mit ihren Mannschaften aussichtsreich in den Tabellen der DEL 1 und 2. Dennoch ist es für die beiden ehemaligen Nachwuchskräfte des EV Berchtesgaden noch ein weiter Weg bis in die Finalrunde. Bisher sind 20 Spiele absolviert, 32 weitere Matches folgen noch. Erst dann steht fest, wer zu den acht Teams gehört, die sich im Viertel-, Halb- und Finale gegenüberstehen.


Benedikt Kohl zog es bereits im zarten Alter von 13 Jahren in die Ferne. Nachdem er einige Zeit beim EV Füssen gespielt hatte, wurde er vom ehemaligen Nationalkeeper und Scout Helmut de Raaf entdeckt, der ihn nach Mannheim holte. Nachdem der Verteidiger zunächst bei den Mannheimer Jungadlern spielte, wurde er an die Heilbronner Falken ausgeliehen. Dort wurde der heute 35-Jährige vom DEL-Club Augsburger Panther entdeckt, wo er drei Jahre erfolgreich an der Scheibe war. In dieser Zeit und auch danach spielte Kohl in der Deutschen Eishockey-Nationalmannschaft, zu der er 75 Berufungen erhielt und bei mehreren Weltmeisterschaften dabei war.

2010 wurde er mit Augsburg Deutscher Vizemeister, als der Siegeszug der Fuggerstädter erst im Finale von den Hannover Scorpions gestoppt wurde. 2011 wechselte Kohl nach Wolfsburg, wo er drei Jahre spielte. 2014 folgte der Berchtesgadener dem Ruf aus Ingolstadt, wo er fünf Jahre blieb und 2015 neuerlich Deutscher Vizemeister wurde. Seit 2019 ist er für die Straubing Tigers im Einsatz, die in den letzten Jahren in der ersten deutschen Liga immer eine gute Rolle gespielt haben.

Nach 20 von 52 Runden im Grunddurchgang rangiert Straubing hinter dem deutschen Rekordmeister Eisbären Berlin an der 2. Stelle. »Das ist allerdings nur eine Momentaufnahme, denn die Spitzenmannschaften liegen eng beieinander. Aber natürlich möchten wir in die Finalrunde, wo dann allerdings die Karten wieder völlig neu gemischt werden«, erklärt Kohl die derzeitige Situation und kündigt zum Saisonende das mögliche Karriereende mit dann 800 Spielen in der DEL 1 an. Dabei freut er sich, nach 22 Jahren in der Fremde wieder in seine Heimat Berchtesgaden zurückzukehren, wo er mit seiner Familie im Elternhaus seiner Frau wohnen wird. Dass er dann noch einmal für den EV Berchtesgaden ins Geschehen eingreift, schließt Benedikt Kohl aus. Gleichwohl möchte er sich fit halten und wird wohl ab und an bei den »Eisbären« des EVB zum Schläger greifen. Vorerst liegt der Fokus jedoch in Straubing. Und vielleicht gelingt ihm ja zum Karriereende nach zwei deutschen Vizemeistertiteln der ganz große Coup.

Wie Benedikt Kohl, zog es auch den Marktschellenberger Sebastian Zauner vom EV Berchtesgaden schon im jugendlichen Alter in die Ferne. Der 29-jährige Verteidiger war bis 2014 beim EC Red Bull Salzburg und durchlief dort die U 18- und U 20-Mannschaften. Dabei spielte Zauner auch in der »Molodjoschnaja Chokkeinaja Liga«. In dieser Liga spielten die Salzburger auch gegen mehrere russische Teams, die weitesten Reisen führten über 8 000 Kilometer bis nach Kamtschatka. Alleine um die Oblast Moskau gab es fünf Gegner. Im Dezember 2014 verließ Zauner die Nachwuchsorganisation von Red Bull Salzburg und spielte über 300-mal für die Dresdner Eislöwen in der zweiten deutschen Eishockeyliga.

Nachdem schon sein Vater Bartl Zauner immer die Nummer »5« am Rücken hatte, bekam auch Sebastian Zauner in Dresden diese Nummer. Nach sechs Jahren folgte der Wechsel zum Villacher SV in die österreichische Bundesliga. Weil sich dort jedoch das Ausländerkontingent geändert hat, folgte vor zwei Jahren der Wechsel nach Weißwasser, wo er seither für die Lausitzer Füchse in der DEL 2 an der Scheibe ist.

Das Ziel von Zauner ist mit der jungen Mannschaft das Erreichen der Play off-Runde, was bisher gut aussieht, rangiert der Club doch derzeit an der 6. Stelle. Aber ähnlich wie in der DEL 1 liegen die Spitzenmannschaften eng zusammen und es folgen im Grunddurchgang noch 32 Spiele, in denen noch viel passieren kann. An ein Karriereende denkt Zauner noch nicht, da es ihm mit seiner Dresdner Freundin in Weißwasser sehr gut gefällt. Christian Wechslinger

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