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Auf dem Weg zum Sieg beim Hochfelln-Berglauf des SC Bergen: Yossief Tekle. (Foto: Weitz)

Yossief Tekle und Andrea Mayr siegen beim Hochfelln-Berglauf

Rund 300 Läufer aus fast 15 Nationen gaben beim gestrigen 42. Internationalen Hochfellnberglauf des Ski-Clubs Bergen ihr Bestes und bereiteten sich selbst und den zahlreichen Zuschauern bei herbstlich kühlen Temperaturen ein unvergessliches Erlebnis. Yossief Tekle aus Eritrea wurde seiner Favoritenstellung von Beginn an gerecht und sicherte sich nach 8,9 Kilometer und 1074 Höhenmeter den Sieg.


»Meine Zeit von deutlich über 43 Minuten ist nicht so gut, aber ich hatte schon die ganze Woche Husten«, erzählte Tekle nach der obligatorischen »flower ceremony« am Hochfellnhaus. Mit seinem Premieren-Erfolg trat er in die Fußstapfen seines Landsmannes Petro Mamo, der in den vergangenen beiden Jahren am Hochfelln nicht zu schlagen war und diesmal aus familiären Gründen passen musste.

Zweiter wurde der Italiener Antonio Toninelli und Dritter der Pole Andrzej Dlugosch. Der siebenfache Weltmeister und achtmalige Hochfelln-Berglauf-Sieger Jonathan Wyatt aus Neuseeland belegte wie im Vorjahr Rang vier. Auch seine Ehefrau Antonella Confortola machte es wie im vergangenen Vorjahr und reihte sich in der Damenwertung auf Platz drei ein. Den Sieg sicherte sich die fünfmalige Weltmeisterin und viermalige Europameisterin Andrea Mayr aus Österreich vor U-20-Doppel-Europameisterin Sarah Kistner aus Deutschland. Es habe ihn ungemein gefreut, als er am Vorabend von der weltbesten Bergläuferin Mayr eine E-Mail mit folgendem Wortlaut bekommen habe: »Bibi, ich komme morgen, obwohl ich heute Nachtdienst im Krankenhaus in Vöcklabruck habe«, verriet der Vater des Hochfelln-Berglaufs und frühere OK-Chef Georg »Bibi« Anfang vor dem Startschuss.

Von Müdigkeit war bei der 35-jährigen Ärztin auf der anspruchsvollen Strecke allerdings nichts zu spüren und so lief sie ungefährdet zu ihrem sechsten Hochfelln-Titel. Dabei blieb Mayr aber fast eine Minute über ihrem Streckenrekord von 47:28,2 Minuten.

Sie habe zuletzt kaum Berglaufen trainiert und stecke voll in der Marathon-Vorbereitung, doch da es trainingstechnisch derzeit nicht so gut laufe, »ist mein spontaner Start in Bergen auch deshalb gut gewesen, um den Kopf frei zu bekommen«, betonte die sympathische Ausnahmeathletin. Ihr gefällt das familiäre Flair beim Internationalen Hochfellberglauf besonders gut.

Die Plätze vier und fünf gingen bei den Damen an die Deutsche Melanie Noll und an Lokalmatadorin Julia Viellehner (TSV Altenmarkt), die sich im Vorjahr am Hochfelln bei ihrer Berglauf-Premiere zur Deutschen Meisterin gekrönt hatte. »Es ist alles perfekt gelaufen, Läufer und Zuschauer waren zufrieden und die Bergwacht musste nicht zu Einsätzen ausrücken«, resümierte der Bergener Bürgermeister Stefan Schneider, umringt von Sportlern und Offiziellen im Verpflegungsbereich.

Ein Sonderlob verteilte er an die Organisatoren und vielen freiwilligen Helfer, die die höchst professionelle Sportveranstaltung jedes Jahr möglich machen. Hochzufrieden mit dem Verlauf des Berglauf-Klassikers zeigten sich auch OK-Chef Dr. Jürgen Schmid, dessen Vorgänger Georg Anfang und der frühere Präsident des Deutschen Leichtathletikverbands Dr. Helmut Digel. mmü

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