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Er trug zum bisherigen guten Abschneiden des SVK bei: Maximilian Reiter. (Foto: Butzhammer)

»Wunderbares Gefühl« im Heimatverein

Der SV Kirchanschöring steht in dieser – wegen der Corona-Pandemie sehr langen – Saison in der Fußball-Bayernliga Süd gut da. Seinen Beitrag dazu leistete auch Maximilian Reiter. Der 20-Jährige (zwei Treffer und eine Torvorlage) gehört ab dem 1. Januar 2021 dem Kader des SV Wacker Burhausen (Regionalliga) an.


Herr Reiter, Sie haben in der Jugend das Nachwuchsleistungszentrum des SV Wacker Burghausen durchlaufen und sind nach der U 19 zum SVK gekommen. Sie standen aber weiterhin in Burghausen unter Vertrag. Erklären Sie bitte den Fußball-Interessierten, wie so etwas abläuft.

Der Sprung von der U-19-Bayernliga in die Herren-Regionalliga ist äußerst schwierig. Daher war die Lösung für mich optimal, für Kirchanschöring aufzulaufen, mich beweisen und Spielpraxis sammeln zu können. Allerdings trainierte ich in Burghausen immer wieder mit und blieb somit in Kontakt.

Hat Ihnen die Zeit beim SVK etwas gebracht? Wie groß ist der Unterschied zwischen einem Bayernliga-Verein wie Kirchanschöring und dem SV Wacker Burghausen?

Definitiv hat mir die Zeit etwas gebracht. Und zwar mehr als ich mir erdenken hätte können. Nicht nur dass ich von zwei völlig unterschiedlichen Trainertypen einiges gelernt habe und durch die Spiele im Seniorenbereich Erfahrungen sammeln konnte, sondern auch das Umfeld hat mich geprägt. Im Heimatverein (beim SV Kirchanschöring/ die Red.) vor Freunden und Bekannten spielen zu dürfen und das auf diesem Niveau, war ein wunderbares Gefühl. Wie groß der Unterschied zwischen Regionalliga und Bayernliga wirklich ist, kann ich noch nicht sagen. Allerdings war beim Training in Burghausen schon richtig Zug drin. Dass aber auch das Niveau des SVK sehr hoch ist, sah man an den beiden Vorbereitungssiegen gegen die Regionalligisten TSV 1860 Rosenheim und TSV Buchbach.

Stimmt es, dass der neue Wacker-Coach, Leo Haas, im Training auf Ihre Fähigkeiten aufmerksam wurde?

Ja, Leo kannte mich nur von den zwei Spielen, die wir mit Kirchanschöring gegen Wasserburg hatten. Dort konnte er aber noch keine Schlüsse ziehen und lud mich deshalb mehrmals zum Training ein, um sich ein Bild von mir zu machen.

Sie wirken auf dem Platz sehr filigran. In Kirchanschöring sagen viele Zuschauer, Ihr Abgang werde dem SVK wehtun. Wie kommt es, dass Sie selbst bei hartnäckigen Attacken immer einen Schritt schneller wirken?

Das weiß ich selbst nicht so genau. Vielleicht liegt es daran, dass ich körperlich nie wirklich der Stärkste war und deshalb früh lernen musste, immer einen Schritt schneller als der Gegner zu sein.

Viele Fußball-Kenner im Publikum sagen, »der Reiter hat schon im Kopf, wo er den Pass hinspielen muss, bevor er überhaupt den Ball bekommen hat.« Erklären Sie mal dieses Phänomen.

In der langen Zeit in Burghausen hatten wir es immer mit guten Gegnern zu tun. Wenn man da den Ball bekam, hatte man sofort Druck. Da konnte man nicht mehr lange überlegen wo man den Ball hinspielt. Das musste man vorher erkennen. Ich denke also, die Fähigkeit, Spielsituationen zu erkennen, ist eine Mischung zwischen guter Ausbildung und Veranlagung.

In Kirchanschöring hieß es, man wolle einem Reiter keine Steine in den Weg legen. Wie sehen Sie als direkt Betroffener die Kooperation zwischen Burghausen und dem SVK?

Ich halte sie für äußerst sinnvoll. Die beiden Vereine stehen in ständigem Kontakt. Da haben die Spieler die Möglichkeit, zu spielen wo es für sie momentan am sinnvollsten ist, ohne sich irgendwelche Chancen zu verbauen. mw

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