Zunächst krönte sich der Deutsche Meister zum Bayerischen Meister über 800 Meter – standesgemäß im Spurt mit 1:52,75 Minuten vor seinem Teamkollegen Gabriel Genck (1:53,39 Minuten). Und das, obwohl er nur eineinhalb Stunden zuvor die 400 Meter in 47,84 Sekunden absolviert hatte. Wäre Huber für seinen Heimatverein TSV Palling als Langsprinter an den Start gegangen, wäre es ein neuer 400-Meter-Chiemgaurekord gewesen, denn dieser liegt seit dem Jahr 2000 bei 48 Sekunden.
»Nach dem 400er war ich noch ein bisschen kaputt, wollte aber unbedingt meinen 800-Meter-Titel verteidigen. So habe ich das Rennen von vorne gemacht, aber eher ein bisschen gebremst, um mich für den nächsten Tag zu schonen«, so der 26-jährige Chiemgauer Ausnahmeläufer. Der Plan ging voll auf, denn am folgenden Tag siegte Huber dann auch über 1500 Meter. Zudem stellte er mit einer Laufzeit von 3:49,48 Minuten eine neue persönliche Bestleistung auf.
Es war ein taktisches Rennen, die ersten Runden waren eher langsam, bis es dann auf der letzten Runde zum Spurt kam. »Circa 250 Meter vor dem Ziel ging ich an Felix Plinke vorbei, dann kam nochmal ein Angriff von Clemens Bleistein. Ich habe dagegengehalten und auf den letzten 100 Metern konnte ich mich absetzen«, so Huber, der Erding mit zwei Goldmedaillen verließ. »Die Medaillen sind optisch sogar schöner und größer als bei der Deutschen«, freute er sich.
Über 800 Meter war es bei Bayerischen Meisterschaften bereits sein vierter Titel und über 1500 Meter sein zweiter, Hallen- und Juniorenmeisterschaften nicht mit eingerechnet. Nach den mit Abstand erfolgreichsten Wochen seiner bisherigen Karriere mit dem ersten Deutschen Meistertitel, dem EM-Halbfinale und dem Doppelerfolg bei der »Bayerischen« will Huber nun am 31. Juli bei den Deutschen Staffelmeisterschaften mit der 3 x 1000-Meter-Staffel den passenden Schlusspunkt unter seine »Traum-Saison« setzen.
»Anschließend gönne ich mir zwei Wochen Pause und dann beginnt schon wieder der Aufbau für die nächste Saison«, betonte Huber. Im Herbst werde er vielleicht noch den ein oder anderen Straßenlauf in der Region absolvieren.
Während er die Hallensaison im Winter nur am Rande mitnehmen wird, gilt sein Hauptaugenmerk der nächsten Freiluftsaison mit den Deutschen Meisterschaften am 8. und 9. Juli 2017 in Erfurt und den 16. Leichtathletik-Weltmeisterschaften vom 5. bis 13. August 2017 im Olympiastadion von London als Höhepunkte.
»Ganz klar, nach meiner ersten EM will ich im nächsten Jahr auch zur WM«, setzt sich Huber bereits das nächste hohe Ziel. Bei den Olympischen Sommerspielen vom 5. bis zum 21. August 2016 in Rio de Janeiro/Brasilien wird indes kein deutscher Läufer über 800 Meter am Start sein. Die Norm von 1:46 Minuten blieb unerreicht. mmü