Bei den Wettbewerben in Oberhof »sehen die Sportler ihren aktuellen Leistungsstand und haben mal eine richtig intensive Belastung«, freut sich Trainer Frank Nitsch vom Stützpunkt Ruhpolding auf dieses Wochenende. »Außerdem sind wir Trainer froh, mit den anderen deutschen Trainern in Austausch zu kommen.« Schließlich gehe es unter anderem darum, zu klären, welche Aufgaben anstehen, ebenso, über Vorgaben des Weltverbands FIS zu sprechen, »und für den deutschen Langlauf geht es ganz allgemein darum, den Aufschwung von der WM im vergangenen Winter zu bestätigen.«
Natürlich habe man als Stützpunkttrainer »auch schon ein bisschen die regionale Brille auf« – und durch diese kann Nitsch schon jetzt durchaus Erfreuliches sehen. Denn bei den ersten Laufbandtests »haben unsere Kaderleute alle eine gute persönliche Entwicklung nachgewiesen.« Natürlich sei ein Wettkampf noch einmal etwas anderes als solche Leistungsdiagnostiken, dennoch machten diese Mut. So habe etwa Stützpunktathlet Albert Kuchler (SpVgg Lam) persönliche Bestleistungen abgeliefert, auch Routinier Lucas Bögl (SC Gaißach) und Anian Sossau (SC Eisenärzt) hatten sich sehr stark präsentiert. Ihre Stützpunktkollegin Christina Döringer (NT Klingenbrunn) »hat sogar beim Schubtest den besten Wert, der je in der U 20 gemessen wurde, geschafft«, lobt Nitsch.
Zwar habe sich Alexandra Danner (SC Lenggries) nun der Trainingsgruppe am Stützpunkt Oberstdorf angeschlossen, um noch stärkere interne Konkurrenz zu haben, doch auch in Ruhpolding habe man eine starke Truppe. Zur 19-jährigen Döringer kamen nämlich noch im September die gleichaltrige Magdalena Richter (SC Hochvogel München) sowie bereits im August die noch 18-jährige Charlotte Böhme (SV Stützengrün) hinzu. »Das ist eine gute Truppe, denn mit Sophie Lechner (TSV Marquartstein/22 Jahre) und Kim Hager (SC/TV Gefrees/24) haben sie starke Trainingspartnerinnen. Wir sind gespannt, was sie in Oberhof leisten können.«
Dort steht am heutigen Freitag ab 15.30 Uhr zunächst für die Erwachsenen und die Altersklasse U 20 der Skihallen-Sprint an, der sogar als Deutsche Meisterschaft gewertet wird. Es geht also auf Schnee zur Sache, und da »ist bei den Männern vor allem Anian Sossau einiges zuzutrauen.« Der Eisenärzter war im Vorjahr Vizemeister hinter Jan Stölben (SLV Ernstberg) geworden. »Auch bei Alexander Brandner (WSV Bischofswiesen/22 Jahre) hoffen wir, dass er sich weit vorne zeigt.«
Dagegen verzichtet Routinier Bögl auf den Sprint. Albert Kuchler fehlt sogar ganz – und das aus einem erfreulichen Grund: »Er ist zurzeit im 'Club der Besten' der Deutschen Sporthilfe in Italien unterwegs. Das ist eine riesige Auszeichnung.« Denn eingeladen werden Medaillengewinner von internationalen Großereignissen – darum ist dort derzeit auch Jonas Dobler (SC Traunstein) dabei, der – ebnso wie Kuchler – mit der deutschen Staffel bei der WM 2023 Bronze geholt hatte. Dobler hat inzwischen seine Skilanglauf-Karriere beendet.
Während der Skihallen-Sprint erst ab der U 20 stattfindet, sind am morgigen Samstag sowie am Sonntag auch die Aktiven der U 16 und U 18 gefordert. Am heutigen Samstag geht ab 10 Uhr der Crosslauf über die Bühne. »Da erwarte ich bei uns nicht so viel, vor allem die Älteren haben das nur wenig trainiert«, weiß Nitsch. »Wir erhoffen uns aber von den Jüngeren, dass sie möglichst schon persönliche Bestleistungen angreifen. Dagegen erwarte ich von den Wettkämpfen auf Skirollern schon einiges«, so der 43-Jährige. »Allerdings hängt das immer auch davon ab, ob man im Rennen zeitweise eine günstige Gruppe erwischt.«
Im Skirollern geht es am Sonntag ab 9 Uhr für die U 16 (6 km) und die U 18 (9 km) jeweils in der Lotto-Thüringen-Arena in Oberhof im Einzelstart Freistil zur Sache. Für U 20 und Damen/Herren steht dagegen – ebenfalls am Sonntag ab 9 Uhr – der Rennsteiglauf in klassischer Technik auf dem Programm. Hier sind 17 Kilometer zu absolvieren. Start ist am Feuerwehrhaus in Gräfenroda, das Ziel ist in Oberhof.
Aus dem Stützpunktteam werden in Oberhof rund 30 Sportler am Start sein, dazu kommen noch die Betreuer. Zwar stelle man in der U 16 nur ein relativ kleines Aufgebot, »aber ansonsten sind wir in allen Altersklassen sehr gut vertreten« freut sich Nitsch. Nun hofft er, dass die Leistungstests gut verlaufen – und die Aktiven mit Selbstbewusstsein in die weitere Vorbereitung auf die Wintersaison gehen können. who