Um was geht es beim Außerordentlichen Kongress des Biathlon-Weltverbandes?
Die Skijäger fordern harte Strafen. Dopingsünder sollen acht Jahre gesperrt werden, die Geldstrafen sollen von jetzt maximal 100 000 Euro auf eine Million Euro erhöht werden. Zudem soll pro Dopingfall ein Startplatz für die betreffende Nation bei der WM, Olympia und im Weltcup gestrichen werden. Darüber hinaus soll entschieden werden, wie mit dem russischen Verband weiter verfahren wird.
Warum treffen sich die Funktionäre noch vor der WM?
Die Sportler wollen die Regeländerungen noch vor den Titelkämpfen durchsetzen. Deshalb der Außerordentliche Kongress, denn nur da können Neuerungen verabschiedet werden. Das nächste Funktionärstreffen hätte erst 2018 stattgefunden.
Was hat die IBU bisher unternommen?
Im zweiten McLaren-Report um mutmaßliches russisches Staatsdoping wurden mit Blick auf Olympia 2014 insgesamt 31 russische Skijäger genannt. Die IBU setzte eine fünfköpfige Expertengruppe aus fünf Nationen ein, um die Anschuldigungen zu überprüfen. Bisher wurden zwei schon zurückgetretene Skijäger vorläufig gesperrt. Gegen weitere 29 namentlich nicht bekannte Russen wurde ermittelt, 22 Verfahren wurden aber aus Mangel an Beweisen eingestellt. Die IBU hat ein formelles Verfahren gegen den russischen Verband RBU eröffnet und eine Stellungnahme eingefordert. Auf Basis dessen sollen die Entscheidungen getroffen werden.
Ist ein Komplett-Ausschluss der Russen möglich?
Kaum, denn dafür müsste nachgewiesen werden, dass der russische Verband in das Dopingsystem wissentlich verstrickt ist.
Wie reagieren die Russen?
Sie beteuern ihre Unschuld. Russlands Star Anton Schipulin sagte, er habe ein reines Gewissen und sei sauber. Auch von offizieller Seite wird jegliche Verstrickung in den Skandal bestritten. Der russische Verband gab aber den Weltcup in Tjumen und die Junioren-WM in Ostrow zurück.