Bei herbstlichen Temperaturen gab es kein großes Abtasten. Nach einem ersten SVK-Angriff musste Schlussmann Egon Weber auf der Gegenseite bei einem Schuss der Hallbergmooser durch David Lucksch sein Können zeigen (4.). Kurz darauf klingelte es schon das erste Mal in dieser Partie: Thorsten Nicklas tankte sich von links entlang der Strafraumgrenze durch, zog mit seinem schwachen rechten Fuß ab, das Leder prallte an den rechten Innenpfosten und von dort ins Netz zur Führung für die Gäste (5.). In der 12. Minute schoss Christoph Dinkelbach über den VfB-Kasten. Felix Breuer tanzte von rechts durch den Kirchanschöringer Strafraum, seinen Versuch aus spitzem Winkel parierte Weber grandios (13.), der Nachschuss ging daneben.
Die Rupertiwinkler hatten weitere Einschussmöglichkeiten, aber es dauerte bis zur 37. Minute, ehe der SVK erneut jubeln durfte: Elias Huber versenkte einen von Nicklas getretenen Freistoß von rechts im Tor. »Ich habe den Ball vom ,Torre' mit dem Rücken erwischt und dann fiel er ins Netz«, berichtete der Torschütze hinterher. Der SVK hätte sogar noch vor der Pause weiter erhöhen können: Ein Volleyschuss von Luca Schmitzberger zischte nach einer Hereingabe von rechts am Pfosten vorbei (40.), David Lobendank wurde im letzten Moment geblockt und Nicklas Nachsetzer verfehlte ebenfalls das Ziel (41.).
Nach dem Pausentee fiel schnell die Vorentscheidung: Wieder eine Nicklas-Ecke von rechts, am kurzen Pfosten köpfte Thomas Leberfinger unhaltbar ins kurze Eck zum 3:0 ein (53.). Der lautstarke Anhang der Heimelf verstummte zusehends, während ein Freistoß von Kapitän Andreas Kostorz das Gehäuse verfehlte (62.) und Dinkelbach nach einem Nicklas-Eckball fast das 4:0 per Kopf erzielt hätte (67.).
Trotzdem witterten die Zuschauer im Stadion Lunte, als Simon Werner über links gen Tor zog und ins kurze Eck zum Anschlusstreffer traf (68.). Doch der SVK konterte prompt. Keine Zeigerumdrehung später zog Bernhard Mühlbacher durchs Halbfeld. »Ich habe keine Anspielstation gefunden und dachte, jetzt schießt du einfach.« Torwart Martin Dinkel war erneut machtlos und musste die Kugel unter der Querlatte zum 4:1 ins Netz segeln lassen (69.). »Ich habe den Ball perfekt getroffen und er fällt hinten rein,« berichtete der Waginger weiter, der sich über seinen ersten Bayernliga-Treffer sichtlich freute. Den Gastgebern bot sich in der 79. Minute eine Möglichkeit zum erneuten Anschlusstreffer, danach schoss Fabian Diranko am SVK-Gehäuse vorbei (81.). Dinkelbach, der von Beginn an aufgelaufene Christoph Wengler (84.) und Simon Jauk (88.) hätten für den SVK noch erhöhen können.
»Heute hat die deutlich abgezocktere und erfahrenere Mannschaft auch in der Höhe hochverdient gewonnen«, resümierte VfB-Trainer Matthias Strohmaier. Man habe die Unterschiede deutlich gesehen. »Kirchanschöring spielt einen sehr einfachen Fußball, aber den spielen sie sehr, sehr gut und mit maximaler Intensität.« Für ihn war der Abend unter dem Strich einfach nur »deprimierend.«
SVK-Coach Mario Demmelbauer sah »ein sehr gutes Spiel seiner Mannschaft über 90 Minuten mit wenigen Ausnahmen«. Der Übungsleiter unterstrich: »Vor allem die erste Halbzeit war mit das Beste, was wir diese Saison gespielt haben.« Es sei ein völlig verdienter Sieg gewesen, betonte Demmelbauer weiter.
VfB Hallbergmoos: Dinkel, Kostorz, Petschner (80. Aiteniora), David (56. Diranko), Werner, Breuer, Beetz, Sieghart (62. Mühlrath), Mömkes, Thee (78. Zeisl), Lucksch (46. Berin).
SV Kirchanschöring: Weber, Leberfinger, Wengler (89. Kronbichler), Jauk (89. Miladinovic), Dinkelbach (89. Auerhammer), Mühlbacher, Nicklas (86. Hofmann), Lobendank (62. Buxmann), Schmitzberger, Huber, Sternhuber.
Tore: 0:1 Thorsten Nicklas (5.), 0:2 Elias Huber (37.), 0:3 Thomas Leberfinger (53.), 1:3 Simon Weber (68.), 1:4 Bernhard Mühlbacher (69.).
Schiedsrichter: Dr. Markus Huber (SSV Wurmannsquick).
Zuschauer: 250.
mw
