»Die Vorfreude ist riesengroß«, hebt Franz Huber im Gespräch mit unserer Sportredaktion hervor. Vor dem allerersten Spiel seiner Elf in der Bezirksliga seien alle »hoch motiviert«. Dennoch weiß der Siegsdorfer Cheftrainer auch, dass es heute kein Spaziergang werden wird. »Saaldorf hat eine erfahrene Bezirksliga-Mannschaft, die mit Sicherheit im oberen Tabellendrittel zu finden sein wird.«
»Wollen natürlich etwas mitnehmen«
Es werde also ein heißer Tanz werden, ergänzt der Coach, der auch weiterhin von Stefan Mauerkirchner und Josef Wittmann als spielende Co-Trainer unterstützt wird. »Aber wir wollen nach Möglichkeit natürlich etwas mitnehmen, um gleich am Anfang Punkte zu sammeln und einen guten Start in die neue Liga zu haben.«
Dagegen hat der SVS aber etwas. Nach der Derby-Niederlage beim ESV Freilassing (1:3) am ersten Spieltag brennt die Mannschaft darauf, die ersten Punkte der noch jungen Saison einzufahren. Zumal es auch das erste Punktspiel der Saaldorfer daheim nach der neunmonatigen Corona-Zwangspause ist. »Wir wollen die Siegsdorfer anständig in der Bezirksliga begrüßen und ihnen zeigen, dass es in dieser Liga anders abläuft als in der Kreisliga«, schickt der 2. Abteilungsleiter des SV Saaldorf, Felix Großschädl, eine Kampfansage Richtung Siegsdorf. Zumal sein Team »sicher nicht das zweite Derby hintereinander verlieren will«.
Allerdings rechnet auch Großschädl, der im Derby in Freilassing ja sein Team mit 1:0 in Führung gebracht hat, heute mit einem spannenden Duell. »Die Siegsdorfer werden auf ihr erstes Spiel in der Bezirksliga heiß sein.« Man habe den Gegner in der Vorbereitung jedenfalls ausgiebig beobachtet, verrät er. »Unter anderem beim letzten Testspiel in Weildorf.« Der TSV habe sehr gute Spieler in seinen Reihen. »Mauerkirchner und Wittmann etwa haben höherklassig gespielt«, sagt Großschädl. »Und die ganze Mannschaft hat in den vergangenen Jahren eine sehr, sehr positive Entwicklung genommen.« Sprich: In Saaldorf ist man gewarnt vor dem heutigen Gegner.
Die Siegsdorfer selber wollen die Saison ohne großen Druck angehen und haben vor allem ein Ziel vor Augen: Sie wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen. Und Franz Huber ist zuversichtlich, dass das auch klappen wird. »Die Ergebnisse in den Testspielen waren in Ordnung. Alles in allem ist die Vorbereitung gut verlaufen.« Sein Team holte in den Vorbereitungsspielen unter anderem zwei Siege (4:0 gegen Seeon-Seebruck und 5:1 bei der DJK Weildorf), zwei Unentschieden (0:0 gegen den SB Chiemgau Traunstein und 1:1 gegen die SG Schönau) und kassierte nur eine Niederlage (1:8 beim SB DJK Rosenheim).
In der Mannschaft gab's aber auch einen größeren Umbruch. Das Aufstiegsteam verlassen hat Patrick Petzka (SB Chiemgau Traunstein). Florian Marchl, Tobias Krause und Andreas Frauendienst pausieren aktuell. »Das sind alles Spieler, die zuletzt meistens gespielt haben«, macht Huber deutlich. Neu dabei sind dagegen Max Attenberger (SV Hohenlinden), David Schwarz (SB Chiemgau Traunstein), Florian Geß (DJK Traunstein) und Florian Rödler (ASV Grassau). Zudem kamen jede Menge Spieler aus der eigenen Jugend mit Peter Mayer, Sebastian Reiter, Jonathan Anthuber, Max Mayer, Alexander Schallinger, Quirin Obermayer, Kevin Fajic, Leo Lorenz und Matthias Bichler dazu. Auch das ist eine weitere Aufgabe in dieser Spielzeit, betont Huber: »Wir wollen auch unsere jungen Spieler integrieren.«
Dabei könnte der eine oder andere bereits heute erstmals Bezirksliga-Luft schnuppern. Die Siegsdorfer müssen nämlich auf Sebastian Reiter, der sich im Training am Knie verletzt hat, und Raphael Doll (ebenfalls verletzt) sicher verzichten. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Michael Dinauer.
Der SV Saaldorf kann beinahe aus dem Vollen schöpfen. Der Verein weist die Zuschauer noch daraufhin, dass die Corona-Regeln einzuhalten sind. Sprich: Es muss der Mindestabstand eingehalten werden und es besteht eine Maskenpflicht, wo sie nötig ist.
»Die Voraussetzungen sind diesmal ganz andere«
Auch der ESV Freilassing ist heute im Einsatz und gastiert um 14 Uhr beim FC Moosinning. Beide Teams legten einen erfreulichen Start in die Saison hin und gewannen jeweils ihre Auftaktpartien. Die Moosinninger feierten im Eröffnungsspiel der Bezirksliga einen 3:1-Sieg beim SV Westerndorf. Die Freilassinger waren bekanntlich Derbysieger gegen den SV Saaldorf.
»Der Sieg gegen Saaldorf hat uns natürlich gut getan und wir sind froh, dass wir das Spiel noch umbiegen konnten«, sagt der spielende Trainer der Eisenbahner, Albert Deiter. »Die Voraussetzungen sind diesmal ganz andere. Unsere Mannschaft hat gegen Moosinnig eine richtig schwere Aufgabe vor der Brust«, ergänzt er. Vor allem auch, »weil wir dabei auf einen gänzlich unbekannten Gegner treffen«. Die Freilassinger sind dennoch gewarnt. »Es ist uns bekannt, dass wir es mit einer starken und ambitionierten Mannschaft zu tun bekommen«, sagt Albert Deiter. »Eines ist deshalb klar, um beim FC Moosinning bestehen zu können, muss alles passen.« SB/tde