Eduard Tatarinov traf in der Gewichtsklasse 55 kg auf den erfahrenen Simon Scholler, gegen den er sich anfänglich schwer tat. Am Ende setzte sich aber die mutige Freistiltechnik des Traunsteiners durch, der den Kampf in der vierten Runde mit einem Schultersieg für sich entschied.
Zwölf Kilogramm Gewichtsnachteil musste Vitali Zeleznjak in der Klasse 120 kg im ungeliebten griechisch-römischen Stil gegen Philipp Steinkirchner wettmachen. Zu viel, obwohl der TVT-Ringer seinen Gegner schon nahe der Schulterniederlage hatte. Am Ende stand es 1:3 aus TVT-Sicht – für Zeleznjak trotzdem ein Erfolg, bei dem auch ein Sieg möglich gewesen wäre.
Auf Nummer sicher ging Stanislaw Dziopak (60 kg/Greco) gegen den körperlich starken Marco Möser. Dziopak holte drei ungefährdete Siegrunden. 8:3.
Eine einkalkulierte 0:4-Niederlage musste Mathias Reuß (96 kg/Freistil) bei 20 Kilogramm Gewichtsnachteil gegen einen der besten bayerischen Halbschwergewichtler, Florian Lederer, einstecken. Der TVT-Anhang in Mietraching zollte dem mannschaftsdienlichen Einsatz des Traunsteiners dennoch Anerkennung.
Die Führung war erstmals in Gefahr, als Ilja Vorobev im Freistil-Leichtgewicht gegen Sebastian Scholler gleich zu Beginn des Kampfes eine Runde abgeben musste. Dem folgte ein Forcieren des Tempos durch den Traunsteiner, der den Mietrachinger in der zweiten Runde mit Doppelnelson schulterte. 12:7 stand es zur Pause für den TVT.
Der lange Jahre in der Region in der Bundesliga ringende Ungar Levente Füeredy stand in der Gewichtsklasse 84 kg Greco dem TVT-Ringer Alex Patalaschko gegenüber. Dieser verfehlte gleich zu Beginn nur knapp einen Rundengewinn und hielt die Überlegenheit des WM-Dritten des Jahres 2003 vom Punktestand her deutlich in Grenzen – ein beachtlicher Erfolg gegen den 34-jährigen Ausnahmekönner.
Ein Sieg wäre für Eduard Hill in der Klasse 66 kg Greco gegen den Mietrachinger Patrick Feilmeier durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. Am Ende musste er jedoch den Erfolg seines Gegners mit technischer Überlegenheit anerkennen.
Der Mittelgewichts-Freistilkampf zwischen Traunsteins Borislav Dobrev und Matthias Scholler musste eine Vorentscheidung über den Gesamterfolg bringen: Nach einem vorsichtigen Abtasten drehte Dobrev in der zweiten Runde mächtig auf und ging schnell mit 5:0 in Führung. Dann eine Schrecksekunde für die Traunsteiner: Bei einer Schleuder am Mattenrand schlug Dobrev mit dem Kopf am Hallenboden auf und war auch nach Verletzungszeit in der Folgerunde leicht benommen, »schaukelte« den Kampf aber mit seiner Routine mit 3:0-Rundengewinnen sicher nach Hause.
In der Klasse 74 kg Freilstil hatte der TVT mit dem Bruder von Borislav, Ivan Dobrev, gute Karten. Dieser zeigte mehrfach seine feinen Freistiltechniken mit überfallartigen Beinangriffen, gegen die der Gastgeberringer kein Mittel fand. Ein Ausheber mit anschließendem Festhalten führte zum erwarteten Erfolg – Schultersieg und damit der Gesamtsieg für den TVT.
Einen harten Standkampf lieferten sich trotzdem im abschließenden Weltergewicht Alexander Georg (TVT) und der körperlich starke Markus Ertl. Im Fünf-Runden-Kampf hatte der Mietrachinger am Ende knapp die Nase vorne. Den Sieg des TVT mit 21:17 konnte der gastgebende Ringer aber nicht mehr verhindern.
»Natürlich sind wir froh, dass es nach langen Jahren erstmals wieder zu einer Tabellenführung in der Bayernliga gereicht hat. Diese wollen wir möglichst auch an diesem Samstag im Heimkampf gegen die Reserve des Bundesligisten AC Lichtenfels halten und ausbauen«, betonte Hartmut Hille.
Ihre Tabellenführung behaupten und ausbauen konnten die Nachwuchsringer des TVT in der Schüler-Grenzland-Liga. Mit 27:7 setzten sich die jungen Traunsteiner durch. Erfolgreich waren mit einem schön herausgekämpften Schultersieg Maxi Bach (29 kg), Markus Zehentmaier (31 kg) mit einem schnellen Schultersieg, Tobias Einsiedler (34 kg) mit einem Zwei-Runden-Punktsieg sowie Artur Tatarinov (55 kg) und Eduard Tatarinov (60 kg). Die Gewichtsklassen 38 kg (Ben Wittenzellner) und 42 kg (Luca Zeiser) gingen jeweils kampflos an den TVT. Die jungen TVT-Ringer bleiben in der Grenzland-Liga bei vier Siegen weiter ungeschlagen auf dem ersten Platz. awi