Im vergangenen Jahr setzte die Pandemie den Wettkampfplänen jäh ein Ende. Der TVT hatte vorzeitig seinen Ligaverzicht erklärt, nachdem sich Verantwortliche, Trainer und Mannschaft einig waren, kein Risiko für Sportler und Zuschauer einzugehen. Die Liga musste dann – ohne Traunsteiner Teilnahme – vorzeitig abgebrochen werden.
Nun heißt es: Matte frei - auf ein Neues! Der Bayerische Ringer-Verband wagt den Neustart, der TVT ist als Meister des Ligajahres 2019 mit dabei. »Natürlich ist uns die Entscheidung nicht ganz leicht gefallen, es hat eine längere Abwägung gegeben. Letztlich aber wollen wir unseren Sportlern die Möglichkeit, wieder in den Wettkampfmodus zu kommen, geben. Und viele unserer Sportfreunde und Fans fiebern dem ersten Wettkampfabend schon entgegen« betont Abteilungschef Hartmut Hille. Und so geht es morgen mit dem Heimkampf gegen den ESV München-Ost los.
Sieben Mannschaften treten in Bayerns dritthöchster Liga an, der TVT ist Meister des Jahres 2019. Allerdings sieht die Liga mit den Vereinen TV Traunstein, ATSV Kelheim, AC Penzberg, ESV München-Ost, SC Isaria Unterföhring, TSV Westendorf II und dem SC Anger II anders aus als früher – es sind überwiegend andere Vereine am Start als noch vor zwei Jahren.
Traunsteins engster Konkurrent um die Meisterschaft vor zwei Jahren, der TSV Aichach, hat kurz vor Ligabeginn vor zwei Wochen seine Mannschaft unter Verweis auf die strengen Corona-Regeln zurückgezogen. Letztlich ist die Liga aber für alle Vereine eine »Blackbox« wie Hartmut Hille betont: »Keiner weiß, wie stark die jeweiligen Mannschaften sind, und vor allem auch auf welchem ringerischen Niveau sich die einzelnen Sportler befinden«, berichtet der TVT-Abteilungschef.
Auch den eigenen Ringern fehlt nach der langen Pause und fehlenden Einzelmeisterschaften eine Standortbestimmung. Daher dürfte insbesondere der erste Mannschaftskampf nach fast zwei Jahren nicht nur bei den Fans den Puls höher schlagen lassen, sondern auch den Sportlern einiges abverlangen. »Dazu kommt, dass wir einige junge Ringer, die sich altersmäßig aber auch ringerisch weiterentwickelt haben die Chance auf einen Einsatz geben wollen« ergänzt TVT-Chefcoach Petar Stefanov. Zwar hat er einige erfahrene Ringer wie beispielsweise den seit Jahren ungeschlagenen Ausnahmekönner Plamen Petrov oder die Greco-Spezialisten Alexej Patalaschko und den Ungarn Zoltan Keri in der Hinterhand, das Gros der Wettkämpfe werden aber wohl jüngere Aktive wie Justin und Daniel Flemmer, Maximilian Minchev oder Valentino Prelic bestreiten. Luca Zeiser soll wie gewohnt tolle Freistiltechniken auf die Matte zaubern.
Unsicher ist noch die Beteiligung an der abgespeckten Schüler-Grenzland-Liga, die in diesem Jahr nur mit bayerischer Beteiligung und ohne die österreichischen Teams stattfinden wird. Der lange Lockdown und die letztlich selbstauferlegte corona-bedingte Pause der letzten Wochen haben aber ihre Spuren bei den jungen Ringern hinterlassen – sowohl was die Anzahl an Nachwuchsringern angeht, wie auch teilweise deren Können. »Wir sind noch am überlegen, ob es Sinn hat, die jungen Ringer in der Liga starten zu lassen und uns daran zu beteiligen« betont Abteilungschef Hartmut Hille.
Für den ersten Heimkampf in der Landesliga Süd weisen die TVT-Verantwortlichen darauf hin, dass der Zutritt nur für Geimpfte, Genesene oder mit einem aktuellen negativen Test (nicht älter als 24 Stunden) möglich ist. Ausgenommen sind Kinder unter sechs Jahren. In der Halle besteht Maskenpflicht. »Wir bitten alle Zuschauer, rechtzeitig zu kommen, da die notwendigen Formalien einfach mehr Zeit in Anspruch nehmen« sagt Hille. Er wünscht sich zudem: »Verletzungsfreie Kämpfe genießen und sich einfach daran freuen, dass es endlich wieder heißt: '»Matte frei beim TVT!'.
awi