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Er wusste trotz Niederlage zu gefallen: Saber Mansuri (rot) kämpfte das erste Mal im Dress der Traunsteiner Ringer. (Foto: Wittenzellner)

Traunsteiner Ringer gehen im letzten Heimkampf der Saison leer aus

Gute Kämpfe, couragierte Ringer, gute Stimmung: Es war ein rundum gelungener Abend zum Abschluss der Heimkämpfe der Traunsteiner Ringer in der Franz-Eyrich-Halle. Nur die Ergebnisse passten nicht so recht dazu: 11:21 musste sich der TVT in der Bayernliga am Ende gegen den Ex-Zweitligisten SC Unterföhring geschlagen geben. Und auch in der Grenzlandliga lief es wie befürchtet: Gegen den letztjährigen Meister Olympic Salzburg mussten sich die jungen Traunsteiner Ringer im Doppelkampf mit 12:26 und 12:27 geschlagen geben.


»Trotz der doch recht deutlichen Ergebnisse bin ich mit den gezeigten Leistungen nicht unzufrieden. Wir müssen anerkennen, dass die Leistung der Gäste heute besser war. Dennoch war es für beide Mannschaften eine erfolgreiche Saison«, zog TVT-Cheftrainer Petar Stefanov bereits vor dem letzten Saisonkampf am kommenden Samstag in Penzberg (Bayernliga) und Burghausen (Grenzlandliga) Bilanz.

Auch die knapp 200 Zuschauer zeigten sich trotz der Niederlage überwiegend zufrieden – hat der TVT doch gerade eine Reihe von jungen eigenen Talenten eine Chance gegeben. Schwer tat sich Tobias Einsiedler (57 kg, griechisch-römisch) gegen den körperlich überlegenen Abdul-Basir Ibrahimi und musste sich noch in der ersten Runde mit technischer Überlegenheit (Differenz von 15 Wertungspunkten) geschlagen geben.

Ein Kampf auf Augenhöhe fand zwischen Gökan Tetik (130 kg, Freistil) und Alessandro Punzo statt. Dennoch konnte der clever ringende Münchner beim 0:5 zwei Wertungspunkte entführen. Auf sportliche Revanche sann Luca Zeiser (61 kg, F) gegen Vincent Kurt. Nach einem Konter musste der Traunsteiner in die Brücke – und verletzte sich zu allem Überfluss bei dem Schultersieg. Einkalkuliert war hingegen die Niederlage mit technischer Überlegenheit von Andreas Boschko gegen den Bayerischen Meister Richard Mahn, der mit Würfen und Durchdrehern seine Klasse unter Beweis stellte.

Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte gibt's einen Dämpfer

Der 0:14-Zwischenstand nach vier Kämpfen war nicht so ganz nach dem Geschmack der TVT-Verantwortlichen. Da tat der Sieg von Artur Tatarinov (66 kg, G) gut. Sein Gegenüber Korbinian Kohler war permanent um Schadensbegrenzung bemüht, was ihm aber nicht gelang. Der Traunsteiner zog ein Feuerwerk an Griffen ab, nach drei Minuten war mit dem Schlussgong die 16:0-Führung perfekt, 4:14 stand es zur Pause.

In der zweiten Hälfte gab es aber den nächsten Dämpfer, nachdem Farhad Qaderi (86 kg, F) gegen den Ex-Bundesligaringer Christian Axenbeck trotz heftiger Gegenwehr wenig entgegenzusetzen hatte, und mit technischer Überlegenheit verlor. Ansprechend und mit Beifall von den Traunsteiner Zuschauern bedacht, verlief das Heimdebüt von Saber Mansuri (66 kg, F). Der Afghane, der seit rund einem Jahr beim TVT trainiert, kämpfte motiviert und auf Augenhöhe gegen den körperlich starken Siegfried Jonak. Am Ende fehlte beim knappen 8:10 das letzte Quäntchen Durchsetzungsvermögen.

Einen Kampf auf Augenhöhe bot Alexej Patalaschko dem manchmal etwas ungelenkig wirkenden und trotzdem oft blitzartig gefährlich angreifenden Florian Görsch. Der Traunsteiner war der aktivere Ringer, musste aber nach einer überraschend gezogenen Oberarmsouplesse permanent einem Rückstand hinterherlaufen und konnte diesen beim 5:10 am Ende nicht entscheidend verkürzen.

Das Gesamtergebnis war längst Richtung Unterföhring ausgeschlagen, die Zuschauer erwarteten aber noch zwei Schmankerl. Los ging es mit Plamen Petrov (75 kg, G) dessen Motivation gegen Amlet Mamatzanian zu spüren war. Seinem Vorwärtsdrang unter Einschluss technisch anspruchsvoller Griffkombinationen hatte der fünf Kilogramm schwerere Münchner vor allem passives Ringverhalten entgegenzusetzen. Nach etwas mehr als drei Minuten war mit 15:0 Schluss – der unbesiegte Bulgare zeigte mit weißer Weste seit zwei Jahren, wie wichtig er für das TVT-Team ist.

Tatarinov gibt zum Abschluss Vollgas

Dass er in der Lage ist, zwei Runden »Vollgas« zu geben, machte zum Abschluss Eduard Tatarinov (75 kg, F) deutlich. Gegen den mit einer guten Kampfbilanz nach Traunstein gekommene Julian Stadelbauer marschierte er permanent vorwärts und präsentierte sich stets als Chef auf der Matte. Nach sechs Minuten spannenden Kampf stand ein 12:1-Sieg zu Buche. Am Ende setzte sich aber Unterföhring mit einem 21:11 in der Franz-Eyrich-Halle in dem fairen Mattenduell durch. Bitter ist: Der TVT hat damit den 3. Tabellenplatz an Berchtesgaden verloren und wird diesen wohl auch am letzten Kampftag nicht zurückerobern können.

Zu stark erwiesen sich die Ringer von Olympic Salzburg in der Grenzlandliga. Zwar präsentierten sich die jungen Traunsteiner Ringer couragiert, die Salzburger kauften ihnen trotzdem das eine oder andere Mal den Schneid ab. Daneben fehlten dem TVT zwei Siegringer, sodass am Ende des Doppelkampfs zwei Niederlagen mit 12:26 und 12:27 zu Buche standen. Siegreich waren zwei Mal Justin Flemmer (29 kg) und Philipp Schrag (76 kg). Außerdem konnten Leonard Rube (46 kg, Freistil) und Maximilian Bach (46 kg, Greco) schultern. Trotzdem ist den TVT-Nachwuchsringern der 4. Platz nicht mehr zu nehmen. awi

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