Die warmen Temperaturen mit bis zu 12 Grad plus hatten es den Verantwortlichen nicht leicht gemacht, doch mit Wasser und dem Einsatz von Brezensalz konnte man eine Top-Piste präparieren – gut fahrbar für alle Sportler auch im zweiten Durchgang. So brachte Gunleiksrud als 28. Starter im zweiten Lauf noch die schnellste Zeit ins Ziel und allein diese Tatsache zeigt, welch gute Arbeit geleistet wurde.
Die deutschen Slalomartisten hatten einen rabenschwarzen Tag erwischt. Der Halbzeitführende Fabian Himmelsbach vom SC Sonthofen war zwar auch im zweiten Durchgang bis zur Zwischenzeit schnell unterwegs, schied aber kurz darauf aus. Somit kam kein einziger unter die besten 30 und Adrian Meisen vom SC Garmisch war auf Platz 34 noch der beste Fahrer des Deutschen Skiverbandes.
Der Sieg war auch diesmal Halvor Hilde Gunleiksrud nicht zu nehmen und vor allem in Durchgang zwei zeigte er seine Klasse und konnte seine aktuell erstklassige Form bestens unter Beweis stellen. Platz zwei ging an den Doppelolympiasieger von Peking, Johannes Strolz, der diesmal eine klasse Leistung zeigte und vor allem im zweiten Lauf sein Können aufblitzen ließ. Knapp dahinter belegte der Schweizer Tanguy Nef den dritten Platz. Für Olympiasieger Michael Matt lief es dagegen noch nicht ganz nach Wunsch. Vor allem im ersten Durchgang blieb er einiges schuldig und musste sich letztlich mit dem siebten Platz zufrieden geben.
Welch toller Sportsmann Strolz ist, zeigte sich darin, dass er nicht nur jedem Rede und Antwort stand, der etwas wissen wollte, sondern auch nach seinem eigenen Lauf wieder nach oben fuhr und für die hinteren Nummern noch mal durchrutschte, sodass auch die späteren Starter noch gute Verhältnisse hatten.
Der FIS-Verantwortliche Wim Russel zeigte sich nach Abschluss der Rennen sehr angetan vom Jenner. »Wir wissen schon sehr, was wir an Berchtesgaden haben und weshalb wir gerne hierher kommen. Die Leute verstehen ihr Handwerk und haben trotz schwierigen Bedingungen wieder eine Top- Piste zubereitet. Wenn man mit Startnummer 28 noch Bestzeit fahren kann, dann sagt das schon alles aus über den guten Zustand der Strecke. Herzlichen Dank dafür.« Somit kann man wohl davon ausgehen, dass in der nächsten Saison wieder Europacup-Rennen am Krautkaser stattfinden werden.
Helmuth Wegscheider