Michael Wengler aus dem Medienteam des SV Kirchanschöring erklärt die Einzelheiten: »Wir machen vor dem Spiel ein kurzes Interview mit einem Verantwortlichen der Gäste, das wir aufzeichnen und kurz vor Spielbeginn via Stadion-Lautsprecher einspielen. Gleich nach Schlusspfiff gibt es Live-Interviews mit Spielern beider Mannschaften, um für die Zuschauer die Wartezeit bis zur Pressekonferenz zu verkürzen.« Stadionsprecher Manfred Straßer dürfte also alle Hände voll zu tun haben.
Der Gegner, der Tabellendritte und klar favorisierte FC Unterföhring, spiele auch mit, sagte Wengler. »Auf unsere Anfrage ist bereits ein O.k. gekommen, wir müssen das ja immer im Vorfeld abklären und können niemanden überrollen.« Und: »Unsere Gäste aus Kottern haben das neulich so gut gefunden, dass sie sich die nötige Technik dafür besorgen werden.«
Noch wichtiger als das Drumherum, das der fünften Liga absolut gerecht werden soll, ist dennoch die Punkteausbeute – und die soll heute möglichst um einen Zähler aufgebessert werden. Auswärts haben die »Anschöringer« ja schon zweimal gewonnen, gegen Unterföhring wäre allerdings – realistisch eingeschätzt – schon ein Remis ein Achtungserfolg. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Spielertrainer Patrick Mölzl wieder einigermaßen fit ist. Er wird heute möglicherweise sogar von Beginn an auflaufen. Zuletzt avancierte er ja beim 1:0-Sieg im Gastspiel bei der DJK Vilzing (Rang 4) als Joker mit einem tollen Freistoß zum Siegesgaranten. »Mir geht’s gut«, meint der 34-jährige Ex-Profi, »und mit einem Sieg im Rücken ist sowieso alles etwas leichter.« Auch für den Spielertrainer ist sonnenklar, dass die Gäste schwer zu knacken sein werden, was auch ihr knapper Drei-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter TSV Landsberg dokumentiert. »Die Unterföhringer sind einer meiner Favoriten – das hatte ich schon vor der Saison gesagt«, so Mölzl, »die werden am Ende auch oben dabei sein.« Mit vollem Engagement wolle man dagegenhalten, was der Spielertrainer so formuliert: »Die Zuschauer werden am Samstag einen SVK erleben, der alles in die Waagschale werfen wird, um seine vielen, treuen Fans zu belohnen.«
Die Unterföhringer, die seit 2012 der Bayernliga angehören, haben mit Andreas Faber (4 Treffer), Atilla Arkada und Ex-Profi Daniel Jungwirth (beide 3) drei Akteure in ihren Reihen, die schon drei oder vier Saisontore auf ihrem Konto haben. Der 33-jährige Jungwirth spielte früher unter anderem in Ingolstadt, Sandhausen und Aue, und Faber wurde ganz nebenbei für den »Bayern-Treffer des Monats« vom Bayerischen Fußball-Verband und Bayerischen Rundfunk nominiert. Im Auswärtsspiel bei der SpVgg Ruhmannsfelden gelang ihm ein traumhafter Lupfer.
Andreas Faber, der Sohn des FCU-Vorsitzenden Franz Faber, war auch der Schütze des entscheidenden Treffers beim jüngsten 1:0-Sieg über die SpVgg Hankofen-Hailing. Doch dieses knappe Resultat zeigt auf, dass auch die Truppe von Trainer Andi Pummer nur mit Wasser kocht. Denn: Einerseits sind die Niederbayern aus Hankofen-Hailing Schlusslicht, andererseits verloren sie im bisherigen Saisonverlauf auch schon gegen den SVK (1:2). Und der hat in Vilzing weiteres Selbstvertrauen getankt und brennt auf die nächste Überraschung. cs