Am erfolgreichsten aus deutscher Sicht war dabei Vanessa Hinz (SC Schliersee/Stützpunkt Ruhpolding): Auf den 2. Platz im Sprint ließ sie den 3. Platz in der Verfolgung und Rang fünf im Massenstart folgen. Damit hat die 30-Jährige, die in der Vorbereitung mehrere gesundheitliche Rückschläge hinnehmen musste, sich auch wieder für Einsätze auf höherer Leistungsebene empfohlen.
In der Verfolgung musste sich Hinz (+ 6,5 Sekunden/3 Schießfehler) nur der Norwegerin Maren Kirkeeide (30:41,8 Minuten/1) sowie der Italienerin Federica Sanfilippo (+ 0,2/3) geschlagen geben. Fünfte wurde Juliane Frühwirt SVM Tambach-Dietharz/+ 28,7/0, vom 21. Platz im Sprint lief Selina Grotian (SC Mittenwald/+ 38,9/1) auf den 9. Platz nach vorne. 14. wurde Marion Wiesensarter (SV Oberteisendorf/+ 1:21,7/2), vom 46. auf den 29. Platz verbesserte sich Lisa Spark (+ 3:54,7/3). Rang 43 ging an Mareike Braun (DAV Ulm/+ 5:14,7/5).
Den Massenstart 60 über 12,5 km entschied Gilonne Guigonnat (35:25,9/0) zu ihren Gunsten. Dahinter folgten Anamarija Lampic (Slowenien/+ 9,0/5) und die Schwedin Tilda Johansson (+ 40,7/1). Die Plätze 5 bis 7 gingen an ein deutsches Trio, nämlich Vanessa Hinz (+ 46,2/4). Juliana Frühwirt (+ 46,2/1) und Marion Wie-sensarter (+ 50,8/1). Die weiteren Platzierungen: 14. Selina Grotian + 1:16,7/4; 27. Lisa Spark + 2:41,9/5; 32. Mareike Braun + 3:10,9/5.
In der Gesamtwertung ist Hinz (316 Punkte) Zweite hinter Guigonnat (334) und vor der Schwedin Tilda Johansson (287), Vierte ist Wiesensarter (278). Auch die zuletzt in den Weltcup aufgerückte Janina Hettich-Walz (SC Schönwald/8./241) und Selina Grotian (10./217) sind noch unter den Top Ten vertreten. Rang 29 belegt derzeit Lisa Spark (84).
»Vanessa Hinz und Marion Wiesensarter haben sich konstant in der Spitze etabliert. Das war schon erfreulich«, lobt Tobias Reiter, der als Trainer für den Perspektivkader der deutschen Männer verantwortlich ist.
Auch bei seinen eigenen Schützlingen konnte sich der Oberwössner über gute Leistungen freuen: »Die Norweger waren zwar extrem stark, aber Lucas Fratzscher (WSV Oberhof) und Dominic Schmuck (SC Schleching) haben da gut mitgehalten«, berichtet er über die besten deutschen Punktesammler. »Vor allem bei Dominic Schmuck war das ein guter Schritt nach vorn, denn in der vergangenen Saison war er gar nicht zufrieden.« Auch zwei weitere Sportler des Stützpunkts Ruhpolding zeigten ansprechende Leistungen – nämlich Marco Groß und Johannes Donhauser (beide SC Ruhpolding). »Marco hat sich auch relativ stabil im vorderen Bereich der Top 20 gehalten. Bei Johannes war es nach seiner Gehirnerschütterung erst einmal schwer, aber er ist von Tag zu Tag wieder besser reingekommen, auch wenn es noch nicht ganz rund lief.«
Die norwegische Dominanz zeigte sich auch in der Verfolgung. Hier gingen gleich sechs der ersten neun Plätze an die Norweger, hinzu kamen der Franzose Oscar Lombardot und das deutsche Duo. Ganz vorne landete Matten Oeverby (Norwegen/32:45,3/1) vor Lombardot (+ 2,7/2) sowie Aleksander Fjeld Andersen (Norwegen/+ 2,7/4). Fünfter wurde Fratzscher (+ 44,4/3), Achter Schmuck (+ 1:26,6/2). Für den SC Ruhpolding erkämpften Johannes Donhauser (+ 2:41,6/3) den 19. und Marco Groß (+ 2:50,2/3) den 22. Platz. Die weiteren Ergebnisse: 39. Danilo Riethmüller, WSV Clausthal-Zellerfeld + 3.53,1/2; 40. Simon Kaiser, WSV Oberhof + 3:54,0/7.
Im Massenstart 60 über 15 km holte sich Martin Uldal (Norwegen/37:43,9/1) den Sieg vor seinem Landsmann Erlend Bjöntegaard (+ 34,2/3) sowie Fratzscher (+ 45,4), Dahinter folgten wiederum drei Norweger. Die weiten Platzierungen der deutschen Biathleten: 11. Dominic Schmuck + 1:49,6/3; 17. Marco Groß + 2:19,1/2; 25. Johannes Donhauser + 2:42,3/4; 31. Simon Kaiser + 3:03,1/6; 46. Danilo Riethmüller, + 4:08,9/5.
In der Gesamtwertung führt Endre Strömsheim (511) ein norwegisches Quartett mit Matten Oeverby (349), Aleksander Fjeld Andersen (328) und Martin Uldal (325) an, dahinter folgt Fratzscher (310). Hinter dem in den Weltcup aufgerückten Philipp Horn (SVE Frankenhain/7./225) ist Schmuck (213) nun Achter. Groß (167) nimmt den 12. Platz ein, Donhauser (57) Rang 41.
Der nächste IBU-Cup findet vom 5. bis 8. Januar 2023 in Osrblie (Slowakei) statt. In der Zwischenzeit »werden wir noch an ein paar Kleinigkeiten feilen und versuchen, die Verfassung erst einmal zu stabilisieren und dann für den nächsten Schritt aufzubauen. Aber ohne verrückte Sachen zu machen« stellt Reiter klar. Denn: »Man darf auch nicht überziehen.« Es gehe auch darum, »ein wenig geistige Frische reinzubringen.« Über die Weihnachtsfeiertage selbst trainieren die Sportler individuell, »danach geht's gleich weiter.« Schließlich soll es auch beim nächsten IBU-Cup wieder eine positive Bilanz für das deutsche Team geben.
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