Dennoch war der Athlet, der auch für Triathlon Grassau startet, am Ende mit dem Rennen ganz zufrieden. »Denn es war ein starkes Starterfeld und am Rad konnte ich diesmal meine Leistung nicht abrufen.«
Hektik im Vorfeld des Rennens
Schon im Vorfeld des Rennens wurde es für Frederic Funk diesmal übrigens richtig hektisch. Beim Einstellen der Radbremse lief plötzlich das Hydrauliköl aus. »Ich bin dann von Mechaniker zu Mechaniker gerannt«, erzählte der Unterwössener, der in Nürnberg studiert, im Gespräch mit unserer Zeitung. Nach einer nervenaufreibenden Reparatur in einem lokalen Radshop war Funks Rad einen Tag vor dem Start dann aber wieder voll funktionstüchtig. »Aber das war schon alles ziemlich stressig«, betonte der junge Profi-Triathlet.
Das Schwimmen lief dann gut. Funk kam in der Spitzengruppe aus dem Wasser. »Doch am Rad hatte ich diesmal überhaupt keine Power«, berichtete Funk. »Ich konnte den Angriffen meiner Konkurrenten nicht folgen.« Und aus diesem Grund überlegte er schon, dass Rennen frühzeitig zu beenden. Doch Funk biss auf die Zähne. »Ich wollte zumindest versuchen, den Halbmarathon zu starten.« Gesagt, getan. Und plötzlich lief es wieder! »Beim Laufen wurde es dann immer besser.« Funk holte so auch auf und rannte noch auf den vierten Platz vor.
Den Sieg sicherte sich Florian Angert. Der 27-Jährige setzte sich nach 3:54:49 Stunden gegen die beiden starken Mitteldistanzler Pieter Heemeryck (Belgien/3:57:36 Stunden) und Pablo Dapena (Spanien/3:59:04) durch. Funk überquerte die Ziellinie in 3:59:33 Stunden.
Am Wochenende geht es für ihn jetzt schon weiter – und zwar bei den Finals in Berlin. Dabei geht es um die Deutsche Meisterschaft über die Sprintdistanz (750 m Schwimmen, 20 km Radfahren, 5 km Laufen). Das Rennen im Rahmen der Triathlon-Bundesliga (es wird in Berlin auch der Deutsche Mannschaftsmeister gekürt) wird am Sonntag ab 10.30 Uhr auch live im ZDF übertragen. Funk und auch Julian Erhardt aus Übersee starten dabei für den Bundesligisten Triathlon Witten.
Auch Frederics Eltern, Heike und Harald Funk, waren bei der Challenge Prag am Start – und beide lieferten wieder einmal einen tollen Wettkampf ab. Der Lohn der Strapazen: Heike und Harald Funk siegten in ihren Altersklassen!
Hitze war einmal mehr eine Herausforderung
»Der Radkurs war nicht einfach«, berichtete Heike Funk. »Sehr eckig, bergig, windig und über die Straßenbreite und den Straßenbelag reden wir lieber mal nicht«, ergänzte sie. Und auch die Laufstrecke sei bei der Hitze eine Herausforderung gewesen, hob die Triathletin, die für die Strecke 5:22:36 Stunden benötigte und damit die W 50-54 souverän gewann, hervor.
Bei ihrem Ehemann Harald Funk lief diesmal übrigens im Vorfeld wie bei Sohn Frederic ebenfalls nicht alles nach Plan. Harald Funk stellte nämlich kurz vorm Einchecken in die Wechselzone mit Erschrecken fest, dass er seine Radschuhe nicht eingepackt hatte. »So was ist mir in 25 Jahren Triathlon noch nicht passiert«, erzählte er.
Funk blieben dann nur rund zwei Stunden Zeit, sich neue Schuhe zu besorgen – und das war alles andere als leicht! Schließlich fand Funk in einem Radshop neue Schuhe. »Allerdings sehr hochpreisige.« Aber egal.
»Fünf Minuten vor dem Schließen des Eincheckzeitfensters habe ich es tatsächlich noch geschafft, die Wechselzone zu erreichen«, erzählte er. Somit konnte Harald Funk doch noch starten – und wie! »Das Stresshormonlevel während des Wettkampfs war dann deutlich niedriger als in diesen hektischen zwei Stunden vor dem Einchecken«, lachte er im Nachhinein über sein Missgeschick. Funk holte sich in seiner Altersklasse M 50-54 in 4:38:46 Stunden überlegen den Sieg. Am Ende war's für die Funks also ein rundum gelungenes Wochenende. SB