Jetzt stellen sich natürlich viele Fragen, die von der Vorstandschaft beantwortet werden müssen. Welche Verträge gelten auch für die Oberliga, was ist zum Beispiel mit Tyler McNeely, der noch einen gültigen Vertrag hat? Kann sich der Publikumsliebling vorstellen, mit Rosenheim auch in die Oberliga zu gehen? Welche Mannschaft hat der Ex-Bad Aiblinger Trainer Manuel Kofler zur Verfügung, der, so pfeifen es die Spatzen schon lange von den Dächern, nächste Saison die Starbulls trainieren wird? Springen Sponsoren ab und, und, und ...
»Es ist ganz schwer, Worte zu finden«
Auf alle Fälle waren es am Dienstagabend ganz bittere Momente nach der Partie, in der die Starbulls-Spieler 60 Minuten alles gaben, letztendlich aber scheiterten. Nicht weil es am Willen fehlte, sondern weil letztendlich einfach die Qualität nicht ausreichte, um den abgeschlagenen Tabellenletzten Crimmitschau zu besiegen. Ein Tor im entscheidenden Spiel ist einfach zu wenig. Trainer Thomas Schädler war enttäuscht: »Es ist ganz schwer, Worte zu finden. Wir sind sportlich abgestiegen, das steht jetzt fest. Wir haben alles versucht, wir haben das Bestmögliche abgerufen, aber es hat leider nicht gereicht.«
Die 2818 Zuschauer in Crimmitschau konnten nach der Schlusssirene feiern. Die Rosenheimer schlichen völlig niedergeschlagen vom Eis.
Den beiden Mannschaften waren die Strapazen der zahlreichen harten Partien an den vorherigen Tagen anzumerken. Viele Akteure auf beiden Seiten standen mit schweren Beinen auf dem Eis.
Schon nach zehn Sekunden tauchten die Hausherren zum ersten Mal gefährlich vor dem Kasten auf – Jason Pinizzotto verfehlte nach Vorarbeit von Mark Lee ganz knapp das Ziel. Danach begann eine Phase mit guten Möglichkeiten für die Starbulls. Tyler Scofield (2.), Greg Classen (5.) und Yannick Wenzel (10.) brachten die Hartgummischeibe nicht im Kasten von Ryan Nie unter. Da hätte Rosenheim in Führung gehen müssen.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts agierte Crimmitschau etwas verhalten. Die Gäste kamen nach einem Fehlpass von Philipp Halbauer zu einer guten Schusschance von Tyler McNeely (27.). Der Versuch des Kanadiers landete aber in der Fanghand von Ryan Nie.
In der Folgezeit erhöhten die Westsachsen deutlich den Druck. Erik Gollenbeck (28.), Mark Lee (29.) und Vincent Schlenker (31.) verfehlten jeweils den Starbulls-Kasten. Dort stand – nach den letzten beiden Niederlagen der Oberbayern – diesmal wieder Timo Herden, der den Vorzug vor Lukas Steinhauer erhielt und stark hielt.
In der 32. Minute durften die Eispiraten-Fans jubeln: Jason Pinizzotto war nach einem energischen Einsatz von André Schietzold und Ivan Ciernik erfolgreich. Der Deutsch-Kanadier verwandelte aus der Nahdistanz. Die Führung setzte bei Crimmitschau weitere Kräfte frei. Jason Pinizzotto (32.), Erik Gollenbeck (34.) und Ivan Ciernik (38.) hätten erhöhen müssen. Für die Gäste gab es dagegen nur eine Doppel-Chance durch »Goldhelm« Tyler Scofield (36.) zu registrieren.
Das letzte Drittel war nichts für schwache Nerven. Mark Lee sorgte nach Vorarbeit von Vincent Schlenker mit einem sehenswerten Schuss für das 2:0 (46.). Danach mussten die Eispiraten-Routiniers Ivan Ciernik und Jakub Körner in die Kühlbox. Im doppelten Powerplay verkürzte Michael Rohner mit einem Knaller von der blauen Linie (49.). Damit begann die Schlussoffensive der Starbulls. Maximilian Vollmayer (49.), Joseph Lewis (51.) und Tyler Scofield (54.) vergaben die Chancen zum Ausgleich. Die Gäste nahmen 137 Sekunden vor Schluss ihren Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Die Eispiraten-Abwehr verteidigte mit den letzten Kraftreserven und mit viel Glück den Vorsprung.
Eispiraten Crimmitschau - Starbulls Rosenheim 2:1 (0:0/1:0/1:1): Tore: 1:0 (32.) Jason Pinizzotto, 2:0 (46.) Mark Lee, 2:1 (49.) Michael Rohner. – Zuschauer: 2818. – Strafzeiten: Crimmitschau 8 Minuten, Rosenheim 8. bz