Schon mit der ersten gut herausgespielten Kombination ging Türkspor in Führung: Letztlich stand Berkan Aydin frei vor Egon Weber und schoss zum 1:0 für die Hausherren ein (4. Minute). Der SVK-Torwart war darauf bei zwei Schüssen von der linken Seite auf dem Posten (10.), ehe der SVK ausglich: Nach einem Eckball von der linken Seite durch Thorsten Nicklas landete ein Abpraller bei Thomas Leberfinger, der das Leder abtropfen ließ und volley zum 1:1 in die Maschen hämmerte (13.).
Kurz darauf bekamen die Hausherren einen Freistoß im rechten Halbfeld zugesprochen, Borna Kalanic schlug die Kugel an den Fünfmeterraum, wo Ivan Knezic zur Stelle war und das Leder rechts im Netz versenkte – 2:1 (17.). Der SVK war durch Dominik Buxmann gefährlich, der nach einem Freistoß von Josef Urban allerdings das Leder nicht richtig traf (19.). Der 2:2-Ausgleichstreffer folgte nach einem Freistoß von Thorsten Nicklas von links, Elias Huber legte das Leder per Kopf von der Grundlinie zurück, der Ball landete wieder bei Leberfinger, der gekonnt zum 2:2 einschoss (26.). In Halbzeit zwei gelang den Rupertiwinklern ein Traumstart: Ein Pass in die Spitze landete bei David Miladinovic, der vor Torwart Baluhan Tepe die Nerven behielt, nach rechts zog und links unten zum 3:2 für den SVK einnetzte (49.). Miladinovic hatte auch die nächsten SVK-Gelegenheiten, wurde aber abgedrängt (56.) und schoss letztlich erneut vorbei (58.). In den letzten zehn Spielminuten ergaben sich schier ein Dutzend Möglichkeiten für den SVK, den Sack zu zumachen. Zuerst schoss Christoph Dinkelbach links vorbei (83.), Luca Schmitzberger schlenzte das Leder frei vor Keeper Tepe an die Latte (83.), Simon Jauk schoss von links an den rechten Innenpfosten, von dort sprang der Ball Keeper Tepe in die Arme (86.).
Diese ungenutzten Chancen sollten sich noch rächen: Bei den Augsburgern ging zunächst ein Kopfball vom eingewechselten Marwane Gobitaka drüber (90.). Mit einem letzten Freistoß in der 95. Minute aus dem linken Halbfeld bediente Arik wieder den großen und bulligen Gobitaka, der per Kopf rechts zum 3:3 einköpfte (90.+5) und damit die Kirchanschöringer Hoffnung auf einen Sieg noch zunichte machte.
Der Freude über den Punkt war bei den Türspor-Verantwortlichen natürlich groß: »Das war ganz wichtig, in dieser letzten Minute«, betonte Türkspors Sportlicher Leiter Adem Gürbüz. »Wir können Tore schießen. Die Defizite liegen in der Defensive und da müssen wir ansetzen. Diese Fehler waren viel zu einfach.«
Kirchanschörings Trainer Mario Demmelbauer hat auch einige Schwachstellen bei seiner Mannschaft ausgemacht: »In der ersten Halbzeit hatten wir schon Probleme«, bemerkte er. Da habe ihm die Ordnung zwischen der Abwehr und dem Mittelfeld gefehlt – so seien auch die beiden Gegentore gefallen. »Wir sind gut zurückgekommen«, freute sich der SVK-Trainer. Seine Mannschaft habe in Halbzeit zwei nichts anbrennen lassen, Torchancen »haben die ja keine mehr gehabt«.
Trotzdem kritisierte er: »Bei den zahlreichen Torchancen in den Konter-Situationen müssen wir das einfach entscheiden.« Am Ende wurden von Seiten der Hausherren viele lange Bälle gespielt, »die haben Größe und Wucht eingewechselt« und damit habe der SVK den Vorsprung nicht verteidigen können.
Trotzdem stehen die Rupertiwinkler in der Hinrunden-Tabelle in der Spitzengruppe – mit einem Punktepolster zum Mittelfeld. Gegner zum Rückrunden-Auftakt am Samstag ist der TSV 1860 München II (14 Uhr).
Türkspor Augsburg: Tepe, Karvar (90.+1 Albayrak), Salifou, Yarovoi (85. Nebihu), Mitterhuber (82. Gobitaka), Arik, Blinov, Tapalaj (66. Inan), Knezic (60. Faye), Kalanic, Aydin.
SV Kirchanschöring: Weber, Obirei, Leberfinger, Nicklas, Auerhammer (60. Mühlbacher), Lobendank, Schmitzberger (90.+1 Kronbichler), Huber, Urban (60. Sternhuber), Buxmann (60. Dinkelbach), Miladinovic (68. Jauk).
Tore: 1:0 Aydin (4.), 1:1 Leberfinger (13.), 2:1 Knezic (17.), 2:2 Leberfinger (26.), 2:3 Miladinovic (49.), 3:3 Gobitaka (90.+5).
Schiedsrichter: Steffen Ehwald (Geldersheim).
Zuschauer: 70.
mw