Vor allem die Skijäger des SC Ruhpolding waren für die Erfolge verantwortlich. Der Leiter der Chiemgau-Arena, Engelbert Schweiger, sprach sogar von einem »historischen Ergebnis« für den Skiclub.
Zwei Titel und Silber für Dominic Reiter
Allen voran drückte bei den Junioren Dominic Reiter den Rennen seinen Stempel auf. Im Einzel holte er sich den deutschen Meistertitel vor Dominic Schmuck (Schleching) und seinem Vereinskameraden Marco Groß. Am zweiten Tag im Sprint kam Reiter hinter Erik Weick (Frankenhain) auf den zweiten Platz. Zudem sicherte sich Dominic Reiter zusammen mit Marco Groß und David Zobel (Partenkirchen) auch den ersten Platz mit der Staffel.
Fast selbstverständlich, dass der Ruhpoldinger auch noch die Gesamtwertung im Deutschlandpokal für sich entschied – und das mit klarem Vorsprung vor Dominic Schmuck.
Beim Einzelrennen gab es statt Strafrunden bei Fehlschüssen dann Zeitstrafen. Unbeeindruckt davon holte sich in der AK 17 der Ruhpoldinger Lucas Lechner den Titel und bei den Mädchen war Franziska Pfnür von der SK Ramsau die Siegerin. Die Teilnehmerin der Olympischen Winterspiele der Jugend gewann auch den Sprint.
Simon Groß vom SC Ruhpolding hatte ebenfalls bei Olympia teilgenommen und zeigte bei den Rennen am Notschrei im Schwarzwald eine beeindruckende Form. Im Sprint wurde er in der AK 18/19 Erster, im Einzel kam er trotz einiger Fehlschüsse auf den dritten Rang. Dazu gewann er die Gesamtwertung im Deutschlandpokal. Diese gewann auch Anna Weidel vom WSV Kiefersfelden bei den Juniorinnen. Zunächst kam sie im Einzel auf den dritten Platz, zwei Fehler zum Schluss verhinderten ein besseres Ergebnis. Das schaffte sie dann im Sprint mit dem zweiten Platz. Ganze 1,1 Sekunden fehlten ihr zum Sieg.
Zufrieden war NachwuchsStützpunkttrainer Kristian Mehringer aber auch mit seinen anderen Teilnehmern. »Es waren sehr schwierige Bedingungen vor Ort, es war nasskalt und winterlich. Dafür haben wir uns sehr gut verkauft. In der Jugend 16 kam Bernhard Schmid im Einzel nach einem sehr guten Schießen (1 Fehler) auf den zweiten Platz. Im Sprint erreichte er mit Rang 3 ebenfalls das Podest. Erfreuliche Leistungen boten auch Hannes Wagner vom SC Vachendorf mit dem vierten und Felix Birnbacher vom SC Schleching mit dem fünften Platz.
Marion Deigentesch wieder vom Pech verfolgt
Die Traunsteinerin Lisa Spark belegte im Sprint nach einer guten Lauf- und Schießleistung den zweiten Platz. Zum Titel fehlten ihr nur sechs Sekunden. Einzelsieger Lucas Lechner kam im Sprint mit null Fehlern und einem Rückstand von sieben Sekunden auf Sieger Danilo Riethmüller auf Platz 2. Wieder einmal vom Pech verfolgt war Marion Deigentesch vom SV Oberteisendorf. Beim Sprint stürzte sie, dabei brach ihr der Stock und das Gewehr war mit Schnee bedeckt. Am Ende sprang der fünfte Platz heraus, zuvor im Einzel wurde sie Sechste. An beiden Tagen erzielte sie die Laufbestzeit.
»Mit den Einzelleistungen waren wir sehr zufrieden«, so Mehringer. Er mahnt gleichzeitig: »Wir müssen in den kommenden Jahren konsequent weiterarbeiten. Das Niveau auf deutscher Ebene ist vor allem in den jungen Jahrgängen sehr hoch geworden.«
Am Schlusstag standen noch die Entscheidungen in den Staffeln an, da hatten die heimischen Sportler aus dem Vorjahr noch etwas gutzumachen. Schließlich blieb man damals ohne Meistertitel. Das konnten die jungen Skijäger diesmal eindrucksvoll nachholen. Bei den Junioren gewann Bayern I (Groß/Reiter/Zobel) vor Bayern II mit Dominic Schmuck, Simon Groß und Matthias Graf (Wertach). Herauszuheben ist dabei die Leistung von Schmuck. »Aufgrund der Dichte unserer Junioren im BSV wurde er nicht für die erste Staffel nominiert. Das war für ihn nicht leicht«, so Mehringer. Doch »trotz seiner Enttäuschung hat er die Herausforderung angenommen und ein sehr beherztes Rennen gezeigt«, lobte der Trainer.
Auch bei den Jugendlichen blieben die Staffeln fest in Chiemgauer Hand. Bayern I mit Christoph Müller und Lucas Lechner (beide Ruhpolding) gewann zusammen mit Markus Schweinberg (Füssen) den Titel vor Bayern II mit den Ruhpoldingern Florian Schweiger und Raphael Lankes sowie Simon Bömmel vom Tegernsee. Bei den Juniorinnen reichte es zum dritten und bei der weiblichen Jugend zum zweiten und dritten Platz.
Die Deutschen Meisterschaften waren zugleich der Abschluss des Deutschlandpokals, bei denen viele gute Platzierungen erreicht wurden. »Insgesamt können wir auf eine tolle Saison blicken, mit ein paar Höhen und Tiefen. Es macht richtig Spaß, mit so einem Team zu arbeiten«, zieht Mehringer Bilanz. SHu