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Tischtennisspieler Alex Dräxl holte in den beiden Spitzenpartien zwei Siege für den TSV Siegsdorf. (Foto: Kewitsch)

Siegsdorf entscheidet Lokalderby gegen Traunreut für sich

Auf eine bis dato äußerst erfolgreiche Vorrunde hat die Tischtennismannschaft des TSV Siegsdorf das i-Tüpfelchen gesetzt: Mit einem 9:6 im Lokalderby gegen den TuS Traunreut hat das Sextett mit und um Mannschaftsführer Walter Graßl nun auch noch die letzte Begegnung in der ersten Halbserie der Saison 2022/23 in der Landesliga Südsüdost für sich entschieden. Mit 18:0-Punkten steht der TSV unangefochten an der Spitze der Tabelle. Mit vier Punkten Vorsprung auf den TSV Heining-Neustift geht er in die Weihnachtspause, ehe dann im Januar die Rückrunde beginnt. 


Wie schon so oft in den Spielen der laufenden Saison wuchs die Mannschaft aus Siegsdorf auch im Lokalderby einmal mehr über sich hin. Die Hürde war für den Tabellenführer hoch – so hoch, dass er fast gar nicht über sie hinwegzuschauen vermochte. So traten die Gäste mit ihrer geballten Power – mit den beiden Spitzenspielern Viktor Ferencz aus Ungarn und Denis Vakulenko aus der Ukraine – an die Platte. Doch im Laufe des Spiels zeigte sich dann zur Überraschung und zur Freude der über 50 Zuschauer, die mehrheitlich die Heimmannschaft anfeuerten, dass der TSV Siegsdorf mit seinen beiden starken Frontmännern – mit Alex Dräxl und Walter Graßl – nicht nur dagegenhalten, sondern sich sogar ein Übergewicht erspielen konnte: In den vier Spitzenspielen im vorderen Paarkreuz fielen, dramatisch wie sie alle verliefen, drei auf Siegsdorfs Seite. In den drei Doppeln eingangs der Partie geriet der TSV – was in der Vorrunde bislang fast nie der Fall war – in Rückstand. Während Dräxl und Graßl gegen Oleg Smetanko und Marinus Enzinger einen 3:0-Sieg feierten, mussten sich Thomas Waldherr und Martin Brilka gegen Ferencz und Vakulenko mit 1:3-Sätzen geschlagen geben, wie auch Gernot Pültz und Andi Schmaus gegen Eugen Dykin und Michael Bock mit 0:3 das Nachsehen hatten.

Dann aber schlug die erste große Stunde des TSV im vorderen Paarkreuz. Dräxl setzte sich mit einem klaren 3:0 gegen Vakulenko durch – was umso bemerkenswerter war, als dass Dräxl vor einem Jahr gegen den Ukrainer noch deutlich das Nachsehen hatte. Graßl lief im Spiel gegen Ferencz zur Hochform auf, ließ sich selbst von einem 1:2-Satzrückstand – der dritte ging noch dazu mit 9:11 ganz knapp verloren – aus der Bahn werfen, drehte auf und gewann dann den vierten mit 11:6 wie auch den alles entscheidenden fünften Durchgang schließlich mit 11:8.

Von der Spiellaune im vorderen Paarkreuz ließen sich die Akteure in der Mitte anstecken. Waldherr trumpfte auf und holte mit einem 3:0 nach Sätzen einen Sieg, der nie in Gefahr war. Und auch Brilka zeigte sich in der Begegnung gegen Enzinger von seiner Schokoladenseite. Nach fünf Sätzen schrieb er einen weiteren Punkt auf das Haben-Konto des TSV. Überraschend war der Zwischenstand: 5:2 lag der TSV auf einmal in Führung. Dann aber bekam die Freude einen gehörigen Dämpfer: Im hinteren Paarkreuz blieben sowohl Pültz mit 1:3 Sätzen gegen Seyhan Ali, als auch Schmaus mit 0:3 gegen Bock jeweils nur zweiter Sieger.

Die gesamte Partie drohte zu kippen, dann aber waren die beiden Spitzenspieler des TSV wieder an der Reihe. Und als an diesem Tag dann die zweite Stunde des TSV im vorderen Paarkreuz schlug, gab's nicht nur wieder beeindruckenden Sport mit langen, sehenswerten Ballwechseln, sondern vor allem auch erneut etwas Zählbares: Dräxl gewann gegen Ferencz.

Und was für ein spannendes Spiel lieferten sich doch die beiden an Position eins gesetzten Topspieler beider Mannschaften! Als Dräxl den ersten Satz mit 8:11 abgeben musste, dann vor allem auch eine 8:2-Führung im zweiten nicht ins Ziel bringen konnte, keinen Punkt mehr machte und mit 8:11 von der Platte ging, schien das Spiel schon fast verloren zu sein. Doch wie schon des Öfteren in dieser Saison holte Dräxl dann noch einmal tief Luft. Und er schaffte das Kunststück, die folgenden drei Sätze mit 11:2, 11:6 und 11:8 allesamt für sich zu entscheiden. Auch Graßl überzeugte einmal mehr, wenngleich er dann aber in vier hart umkämpften Sätzen gegen Vakulenko am Ende das Nachsehen hatte.

Auch im mittleren Paarkreuz punktete der TSV dann wieder. Waldherr trumpfte im Spiel gegen Enzinger auf und holte mit einem Sieg in vier Sätzen dann schon den siebten Punkt für den TSV Siegsdorf. Nach einer unglücklichen Niederlage von Brilka gegen Dykin – die Nummer vier aus Siegsdorf musste sich der Nummer vier aus Traunreut denkbar knapp im entscheidenden fünften Durchgang mit 9:11 geschlagen geben – sah sich dann das hintere Paarkreuz aufgefordert, beim Spielstand von 7:6 noch etwas für den TSV zu tun.

Und eine Rechnung hatten Pültz und Schmaus ohnehin noch offen, hatten sie in der ersten Einzelserie doch beide Begegnungen abgegeben. Und dann lief's für die beiden tatsächlich wie am Schnürchen: Pültz und Schmaus gelang es, sich für die beiden erlittenen Pleiten zu revanchieren. Der eine holte einen Vier-Satz-Sieg gegen Bock, der andere gewann ebenso 3:1 nach Sätzen gegen Ali – womit der viel umjubelte 9:6-Sieg von Siegsdorf gegen Traunreut perfekt war.

Ergebnisse

TSV Siegsdorf - TuS Traunreut 9:6: Alex Dräxl/Walter Graßl – Oleg Smetanko/Marinus Enzinger 11:8, 11:4, 11:8; Thomas Waldherr/Martin Brilka - Viktor Ferencz/Denis Vakulenko 11:6, 10:12, 7:11, 6:11; Gernot Pültz/Andreas Schmaus - Eugen Dykin/Michael Bock 8:11, 5:11, 9:11; Dräxl - Vakulenko 11:6, 11:6, 11:8; Graßl - Ferencz 7:11, 11:5, 9:11, 11:6, 11:8; Waldherr - Dykin 11:9, 11:2, 11:4; Brilka - Enzinger 11:5, 3:11, 11:6, 4:11, 11:6; Pültz - Seyhan Ali 6:11, 12:10, 9:11, 4:11; Schmaus - Bock 8:11, 6:11, 6:11; Dräxl - Ferencz 8:11, 8:11, 11:2, 11:6, 11:8; Graßl - Vakulenko 9:11, 10:12, 11:9, 8:11; Waldherr - Enzinger 11:9, 11:4, 8:11, 11:7; Brilka - Dykin 11:9, 11:4, 5:11, 5:11, 9:11; Pültz - Bock 11:5, 11:7, 9:11, 11:9; Schmaus - Ali 11:5, 11:7, 5:11, 11:7.

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