Schön stellte seine Elf defensiv sehr gut ein, nachdem ihm mit Hannes Georg, Simon Heitauer und Kapitän Holger Ganss (alle verletzt) fast die komplette Viererkette ausgefallen war. Zwar hatte die Heimelf ein Übergewicht an Torchancen, doch die Gäste zeigten einen couragierten Auftritt und machten dem TuS das Leben schwer.
Die Telefondrähte glühten heiß, denn beide Mannschaften benötigten zum Erreichen der Ziele noch Punkte. Erstmals gefährlich wurde es vor dem Tor von Andreas Probst in der 10. Minute. Benjamin Birner zog einen Freistoß über die Mauer, der Seeoner Torsteher lenkte die Kugel mit einer Flugeinlage über den Querbalken. Die anschließende Ecke wurde gleich wieder gefährlich, Probst konnte den ersten Schuss abwehren, den Nachschuss klärte Florian Linner auf der Torline. Eine erste Schrecksekunde war überstanden.
In der Folgezeit kämpften beide Teams um jeden Zentimeter, die Gäste gestalteten die Partie ausgeglichen, kamen auch immer wieder gefährlich in Tornähe. Nach 31 Minuten konnte sich Probst abermals auszeichnen, er lenkte einen Flachschuss von Anton Stix von der Strafraumgrenze mit der rechten Pranke zur Ecke. Auf der Gegenseite prüfte Christian Zehetmaier Maximilian Hefter im TuS-Tor aus der Distanz (39.).
Der Punkt hätte den Nordchiemseern zur Relegation gereicht. So spielten sie auch im zweiten Durchgang nach vorne. Hartnäckig am Gegner und mit klugen Bällen in die Spitze. Nur der finale Pass fand meist nicht den gewünschten Abnehmer. In der 68. Minute war wieder Probst gefordert. Dieses Mal lenkte er einen Flachschuss von Yannik Estermann zur Ecke, die bei der dicht gestaffelten SVS-Deckung nichts einbrachte. Acht Minuten später hatte die Heimelf die große Möglichkeit zur Führung. Estermann wurde von Robert Reiter im Strafraum zu Fall gebracht, der souverän leitende Schiedsrichter Johannes Pöllmann (TSV Winhöring) zeigte sofort auf den Punkt. Michael Feistl scheiterte an Probst, der roch die Ecke und wehrte ab. Sollte es doch für den Punkt für die Gäste reichen? Nein, Kapitän Benjamin Birner nahm mit einem 25-Meter-Freistoß Maß, zirkelte ihn um die Mauer und die Kugel schlug halbhoch im linken Ecke ein. Probst war mit den Fingerspitzen am Ball, konnte den Einschlag nicht mehr verhindern (81.).
Fünf Minuten später wurde Tommi Mitterer in der Spitze bedient, steuerte in Bedrängnis auf Hefter zu, zog aus 13 m ab, doch sein Geschoß zischte um Millimeter über den Querbalken. Es wäre der verdiente Ausgleich gewesen. »Wir haben ein tolles Spiel gezeigt wurden aber nicht belohnt«, ärgerte sich Patrick Schön. »Dennoch haben wir in den letzten Wochen stark verbessert und das wollen wir nun in der Relegation zeigen.« Der SVS spielt am Mittwoch um 18.30 Uhr in Eiselfing gegen die DJK/SV Oberndorf. Es sind zwei Siege zur endgültigen Rettung notwendig. td