»Die Bayernliga ist in diesem Jahr noch stärker geworden«, betont TVT-Abteilungsleiter Hartmut Hille. Der dominierende Ex-Bundesligist Hallbergmoos ist zwar in die Oberliga aufgestiegen und der RSC Rehau musste die Liga in Richtung Landesliga verlassen.
Mit dem Oberliga-Absteiger RSV Schonungen und dem ASV Au/ Hallertau kommen jedoch zwei starke Teams in die ohnehin schon »aufgerüstete« Liga – haben sich doch einige Vereine kräftig verstärkt. Allen voran sind der TSV Aichach sowie die Reserve des Bundesligisten AC Lichtenfels wohl die Favoriten in der wohl stärksten Bayernliga seit vielen Jahren.
Große Verletzungssorgen
»Wir wollen uns nicht verstecken, aber eine so starke Saison wie im vergangenen Jahr können unsere Ringer wohl nicht mehr hinlegen«, gibt sich Abteilungschef Hartmut Hille vorsichtig und weist auf die lange Verletztenliste hin. So fehlt unter anderem dauerhaft Thomas Dandl, dessen Freistilkünste die Zuschauer über Jahre hinweg begeisterten. Und auch Schwergewichtler Vitali Zeleznjak musste sich einer Knieoperation unterziehen.
Daneben ist das endgültige Ende einer jahrzehntelangen, erfolgreichen Ringerlaufbahn von Stanislaw Dziopak nur noch eine Frage der Zeit – trotzdem steht der mannschaftsdienliche 50-Jährige dem Team auch heuer nochmals selektiv zur Verfügung. Daneben hat das über viele Jahre hinweg bis zur bayerischen Spitze trainierte Talent Ilja Vorobev dem TVT den Rücken gekehrt und den Verein verlassen. »Verletzen darf sich keiner mehr, sonst können wir kaum mehr eine intakte Mannschaft stellen«, sorgt sich Abteilungsleiter Hille.
Klassenerhalt als Ziel
Und so muss man sich beim TVT – nicht zuletzt auch, weil junge Nachwuchsringer zum Teil auch altersbedingt noch nicht einsatzbereit sind – wohl auf einen Kampf um den Klassenerhalt einstellen. Dass dieser gelingt, dazu sollen auch die treu zum Verein stehenden eigenen Talente Artur und Eduard Tatarinov, wie auch das bulgarische Brüderpaar Ivan und Borislav Dobrev helfen.
Zumeist seit vielen Jahren in der Mannschaft stehend, baut Cheftrainer Petar Stefanov auch auf bekannte Namen wie Alex Georg oder Gökhan Tetik. »Seiteneinsteiger« beim Traunsteiner Ringen wie beispielsweise Christoph Köberlin, Adrian Kulisch oder Felix Dietschek runden das Team ab, das nur über eine sehr dünne Personaldecke verfügt.
Aufrücken in höhere Klassen
Nicht ganz einfach wird die Saison auch für die Nachwuchsringer in ihrer Liga. Erfahrene junge Siegringer des vergangenen Jahres wie beispielsweise Tobias Einsiedler, Luca Zeiser oder Ben Wittenzellner müssen teilweise in höheren Gewichtsklassen antreten, um Lücken zu schließen.
Jüngere Ringer brauchen vereinzelt noch mehr Wettkampfpraxis, um sich gut behaupten zu können. Ziel für das laufende Jahr ist wieder ein dritter bis fünfter Platz im Endklassement. »Wir wollen unseren Fans und Gönnern auch in diesem Jahr wieder einen attraktiven Ringsport in der Franz-Eyrich-Halle bieten. Dazu werden unsere Aktiven sicher wieder ihr Bestes geben«, betont Abteilungsleiter Hartmut Hille.
Der erste Auftritt in der Bayernliga findet an diesem Samstag in Mietraching statt, gefolgt vom nächsten Auswärtsduell (Samstag, 13. September in Aichach), bevor es dann am Samstag, 20. September in der heimischen Franz-Eyrich-Halle gegen den AC Lichtenfels II geht. An diesem Tag findet auch das erste Heimduell der jungen Traunsteiner in der Grenzland-Liga statt.
Gleich zum Auftakt geht es zum SV Mietraching. Von der Statistik her für die Traunsteiner ein guter Gegner. Konnte der TVT doch die letzten vier Begegnungen für sich entscheiden. »Der Kampf wird für uns dieses Mal ungleich schwerer«, ist sich Cheftrainer Petar Stefanov sicher. Die Begegnung dürfte zugleich eine erste Standortbestimmung für die Traunsteiner Ringer sein, wie man sich in der Liga positionieren kann.
Starke Ungarn
Stark sind die Niederbayern vor allem mit ihren beiden Ungarn Adrian Kranitz (vergangenes Jahr: 66 kg, Freistil), Levente Füeredy (75 kg/86 kg, Greco), Florian Lederer (98 kg Freistil), Philipp Steinkirchner (130 kg, Greco). »Das wird eine ganz enge Kiste in diesem Jahr, Mietraching ist Favorit«, ist Stefanov vorsichtig und setzt darauf, die entscheidenden Punkte in anderen Gewichtsklassen zu holen.
Der TVT-Kader, Männer: Robert Stump, Stanislaw Dziopak, Christoph Köberlin, Sergej Sebold, Samet Demircan, Artur Tatarinov, Eduard Tatarinov, Ralf Böhm, Ivan Dobrev, Leon Anfang, Johann Teterja, Alexander Georg, Alex Patalaschko, Adrian Kulisch, Borislav Dobrev, Gökhan Tetik, Felix Dietschek, Vitali Zeleznjak. awi