Dabei waren schon die Vorzeichen vor der Partie äußerst schlecht, denn der Neuling reiste mit einer Rumpfmannschaft nach Schwabmünchen: Neben den Langzeitverletzten Max Bauer und Stefan Mauerkirchner fehlte auch weiterhin Franz Eyrainer verletzt und Alexander Schlosser war diesmal ja beruflich verhindert, dazu fiel auch noch Alexander Köberich (Muskelfaserriss in der Wade) aus und Lino Shabani kam erst nach einer Prüfung zur zweiten Halbzeit.
Mit Ersatztorwart Sergiu Nuta, Thomas Reis und Felix Maaßen nahmen daher diesmal auch gleich drei Akteure aus der Zweiten Mannschaft Platz auf der Auswechselbank. Zu allem Überfluss verletzte sich der zur Halbzeit eingewechselte Shabani dann auch noch, er wird mit einer starken Bänderdehnung wohl ebenfalls einige Zeit ausfallen.
Der Ausfall von Innenverteidiger Köberich zwang Schütz dazu, die zuletzt so sicher stehende Abwehr umzustellen. Sebastian Mayer rückte von der rechten Verteidigerposition in die Innenverteidigung und Winter-Neuzugang Josef Wittmann übernahm den rechten Part in der Viererabwehrkette. »Da gab's natürlich noch das eine oder andere Abstimmungsproblem«, sagte Schütz.
In der Anfangsphase ließen beide Teams nicht viel zu. In der 22. Minute nutzte die Heimelf, die übrigens den vierten Sieg in Folge feierte, aber gleich die erste gute Aktion zum Führungstreffer aus. Phillip Schmid zauberte den Ball ins Kreuzeck. Doch noch vor der Pause schlugen die Gäste zurück. Nach einer Ecke köpfte Wittmann den Ball zum 1:1 in die Maschen. »Der Gegner war spielerisch klar besser, aber wir haben dagegengehalten«, fasste Schütz die erste Halbzeit zusammen.
Nach dem Wechsel waren dann zunächst die Gäste am Drücker. Shabani – er kam für Andreas Maurer, der über Übelkeit klagte – schoss aufs Tor, aber sein Versuch wurde noch abgeblockt (52.). Und auch Mayer hatte mit einem Kopfball an die Latte Pech. »Wenn uns dieser Treffer geglückt wäre, dann hätten wir sicher die zweite Luft bekommen«, haderte Schütz mit dem Schicksal.
Kurz vor Schluss kam dann die Szene, die den SBC-Coach so auf die Palme brachte. Sein Team hatte in der 79. Minute eine Standardsituation, verlor dabei den Ball aber – und dann ging es blitzschnell: Phillip Schmid versenkte das Leder zum 2:1 im linken kurzen Eck. »Das darf uns einfach nicht passieren«, monierte Michael Schütz.
Jetzt geht's für den Tabellensiebzehnten (32 Spiele/32 Punkte) gleich am morgigen Samstag (16 Uhr) mit der nächsten Auswärtspartie weiter – und zwar steht das Kellerduell bei der SpVgg Hankofen-Hailing an. Die rangiert auf Tabellenplatz 14 (31/37) und nimmt damit ja den ersten der vier Abstiegsrelegationsplätze ein – und der kann ja unter Umständen zur direkten Rettung reichen, dazu muss der Süd-Verein nur den besseren Quotienten (Anzahl der erzielten Punkte dividiert gegen die Anzahl der Meisterschaftsspiele) gegenüber dem Tabellenvierzehnten aus der Nord-Staffel haben.
TSV Schwabmünchen: Thiel, Maiolo, Danke (72. Akgün), Schmid (80. Sailer), Prechtl, Schmidt, Gollnhofer, Ludwig (58. Kammergruber), Leib, Uhde, Rudolph.
SB Chiemgau Traunstein: Tanzer, D. Schlosser, Probst, Schwarz, Wittmann, Maurer (46. Shabani), Höhensteiger, Kappelsberger, Daniel, Mayer, Dedic (70. Maaßen).
Tore: 1:0 Phillip Schmid (22.), 1:1 Wittmann (36.), 2:1 Phillip Schmid (79.).
Schiedsrichter: Philipp Eisenmann (FC Bayern München).
Zuschauer: 100. SB