Schnell hatte sie sieben Familien gefunden, die jeweils an ihrem Wohnort eine Strecke von etwa fünf Kilometern vorbereiten. Weil im Verein Kinder mit fünf Jahren genauso wie Jugendliche mit 15 Jahren trainieren, können Familien auf den Runden wandern oder die älteren Teilnehmer sie als Joggingrunde nutzen. Manche Familien seien auch mit dem Kinderwagen oder mit dem Schlitten unterwegs, berichtet Hofmeister.
Auf dem Weg warten dann kleine Aufgaben auf die Teilnehmer – sportliches Training ebenso wie beispielsweise ein Kegelspiel, ein Waldparcours oder Höraufgaben. Die Aufgaben hat sich dabei jeweils die Familie überlegt, die auch die Runde ausgesucht hat. Die Karte oder Skizze der Strecke erhalten die Langläufer vorher per WhatsApp.
Von der Resonanz ist Michaela Hofmeister begeistert: »Wir hatten auf der ersten Strecke Unterschriftenlisten ausliegen und da haben sich um die 80 Personen eingetragen«, erzählt sie. Und dabei sind nicht nur die Langlauf-Familien unterwegs, sondern auch Familien, die von Bekannten von der Aktion erfahren haben.
Wer mindestens drei Strecken absolviert hat, kann am 6. Januar dann auch noch bei einer Verlosung mitmachen. Aber auch bei jeder Runde wartet am Ende eine Belohnung auf die Teilnehmer: eine kleine Schatztruhe – um diese zu öffnen, müssen die Familien unterwegs aufmerksam sein: Für die Zahlenkombination müssen sie beispielsweise Treppen zählen oder Rätsel lösen. Außerdem gibt es unterwegs immer wieder Fotopunkte – aus den Fotos der Teilnehmer stellt Michaela Hofmeister jeweils einen kleinen Film zusammen, den sie an die Whats-App-Gruppe versendet.
So werden aber nicht nur die Langläufer und ihre Familien zu Bewegung in der Natur motiviert, die Teilnehmer lernen auch neue Strecken und Wege im gesamten Einzugsbereich des SV Oberteisendorf kennen – und entdecken so auch für den Sommer neue Möglichkeiten. »Manche Runden kann man auch gut zum Radlfahren nutzen«, sagt Michaela Hofmeister. »Die Familien haben sich da sehr bemüht und richtig reingehängt.«
Die Trainerin freut sich aber nicht nur über die große Kreativität der Organisatoren, sondern auch über die Rückmeldungen der Teilnehmer. »Ich bekomme ganz, ganz viel Feedback. Es ist wirklich schön, weil man so viel zurückbekommt.« Und das auch in Form von Bildern oder Wünschen: Am Neujahrstag war eine Aufgabe, seine Wünsche auf ein Glas zu schreiben und darin eine Kerze anzuzünden.
Michaela Hofmeister wünscht sich, dass auch bald wieder gemeinsames Training möglich ist. Bis dahin seien die Familien bei genügend Schnee auch einzeln auf der Loipe unterwegs – oder eben auf den Parcoursrunden. »Das ist schön, weil sich manche Familien seit September nicht mehr gesehen haben«, meint die SVO-Trainerin. »Es freut mich total, dass das so gut klappt.« jom