Der SBC startete völlig unkonzentriert und unsicher und lag nach fünf Minuten bereits mit 0:5 zurück, ehe Markus Peter mit Siebenmeter der erste Treffer gelang. Die Gäste kamen immer wieder zu leichten Toren über den Rückraum oder suchten das Kreisanspiel. Erst ab der 8. Minute kam Traunstein besser ins Spiel und verkürzte durch Martin Stiriz auf 4:6. Doch postwendend zogen die Münchner wieder auf 6:10 davon.
Bezeichnend für das unglückliche Angriffsspiel des SBC war, dass gleich drei Strafwürfe vergeben wurden und zahlreiche Möglichkeiten neben dem Tor oder am Pfosten landeten oder vom Münchener Torhüter abgewehrt wurden, sodass man den Rückstand bis zur Pause nicht mehr verringern konnte. So hieß es nach 30 Minuten 9:14. Trainer Brunner konnte zwar einigermaßen mit seiner Abwehr zufrieden sein, aber der Angriff war an diesem Tag nur ein laues Lüftchen.
Nach dem Wechsel änderte sich zunächst wenig am durchwachsenen Spiel des SBC, der Rückstand wuchs auf 12:19 (40.). Doch dann begannen die Traunsteiner zu kämpfen und es gelang, innerhalb von zehn Minuten durch Treffer von Jonathan Levannier – der einen schweren Stand gegen die kompakte Münchner Abwehr hatte – von Markus Peter, Kai van Thiel von Linksaußen und abermals Markus Peter bis auf 18:20 heranzukommen.
Die Traunsteiner Fans waren über den Zwischenspurt begeistert, aber es gelang einfach nicht, noch einen weiteren Nadelstich zu setzen. Wieder schlichen sich technische Fehler ein oder landeten glasklare Chancen an der Torlatte des gegnerischen Gehäuses. So kam es, wie es kommen musste. Statt 19:20 hieß es plötzlich wieder 18:23. Drei Treffer der Gäste in fünf Minuten ohne ein einziges Tor des SBC in der entscheidenden Spielphase brach dem Sportbund letztendlich das Genick. So nahm die nächste, eigentlich nicht einkalkulierte Heimpleite ihren Lauf. Schließlich musste man sich mit 19:25 verdient geschlagen geben. Mit dieser bitteren Niederlage bleibt der SBC zwar auf dem 5. Platz, der Rückstand zur Tabellenspitze beträgt aber schon vier Punkte und nun muss man am nächsten Sonntag ausgerechnet zum Lokalderby nach Prien, wo man in dieser Verfassung eine deutliche Niederlage zu erwarten hat.
Sicher muss man Traunstein zugutehalten, dass man im Wesentlichen mit einer A-Jugend-Mannschaft aufläuft und den jungen Spielern noch reichlich Erfahrung fehlt, aber ohne die fehlenden Stammspieler Simon Wendl, Simon Krumscheid und Moritz Angerer scheint man in dieser Liga nicht vorne mitspielen zu können. Trainer Martin Brunner hat noch viel Aufbauarbeit vor sich.
Für den SBC Traunstein spielten Florian Laufenböck und Richard Engel im Tor, sowie Tony Ivankovic (2), Kai van Thiel (2), Markus Peter (6/2), Jonathan Levannier (6/2), Benjamin Hromadko, Martin Stiriz (1), Johannes Fellner (1), Andreas Brunner (1) und Moritz Jürgens. sn