SBC-Trainer Michael Schütz war mit der Leistung seiner Elf hinterher aber zufrieden: »Wir haben alles gegeben«, sagte er. »Die letzten beiden Gegentore nehme ich auch nicht mehr ernst.« Sein Gegenüber Sören Dreßler sprach seiner Mannschaft »ein Riesenkompliment aus« und freute sich über den Sieg. Und Dreßler zeigte sich begeistert »von dem, was wir hier vorgefunden haben, das ist wirklich eine tolle Anlage.« Er schickte noch hinterher: »Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr wieder hierher kommen dürfen.«
Im Kampf um den Klassenerhalt wollen Schütz und die Mannschaft die nächsten Wochen jedenfalls alles geben. »Wir werden nicht aufgeben, auch wenn jetzt die nächsten Brocken auf uns zukommen«, sagte Schütz. Er zeigte sich überzeugt davon, dass »wir das Potenzial haben. Und wir werden alles dafür tun, das kann ich versprechen.« Aktuell hat seine Mannschaft ja drei Punkte Rückstand auf den ersten der vier Relegationsplätze, dabei aber auch noch ein Spiel weniger ausgetragen als die Konkurrenz.
Schütz schenkte gegen Schwaben Augsburg der gleichen Startformation wie beim sensationellen 5:0-Sieg gegen den ASV Neumarkt das Vertrauen – und sein Plan schien auch aufzugehen: Die Heimelf war im Aufsteigerduell die bessere Mannschaft im ersten Durchgang und während die Gäste keine wirkliche Chance zu verzeichnen hatten, kam der SBC durchaus einige Male gefährlich vor das Tor von Tobias Antoni.
In der 8. Minute köpfte Sebastian Mayer nach einem Freistoß von Thomas Höhensteiger den Ball ans Außennetz. Waldemar Daniel probierte es in der 25. Minute mit einer Volley-Abnahme, aber auch er hatte kein Glück. In der 38. Minute versuchte es dann noch Alexander Köberich aus der zweiten Reihe. Der Defensivspezialist kam früh für Max Bauer in die Partie (21.). Der Kapitän verdrehte sich bei einem Zweikampf unglücklich das Knie und musste deswegen raus. So ein früher Wechsel sei nie einfach, sagte Trainer Michael Schütz, der nun hofft, dass Bauer bald wieder einsatzbereit ist. Dem SB Chiemgau bleibt damit in dieser Saison das Verletzungspech weiterhin treu. Nach dem Wechsel war zunächst der SB Chiemgau weiter tonangebend. Nach einer Ecke von Maximilian Probst zog wieder Daniel ab, aber auch dieser Versuch ging neben den Kasten (49.). In der 53. Minute scheiterte erneut Köberich mit seinem Distanzschuss aus 20 m. Dann nahm das Unheil für die Traunsteiner seinen Lauf. Ein Freistoß von Lukas Drechsler landete im Getümmel bei Deniz Schmid, der die Kugel ins Netz bugsierte (62.). Die Traunsteiner antworteten mit wütenden Angriffen. Jonas Frisch zirkelte einen Freistoß von der Mittellinie in den Strafraum, der eingewechselte Dominik Schlosser bekam nicht genügend Druck hinter seinen Schuss, sodass Antoni keine Mühe mit dem Versuch hatte (77.).
Fünf Minuten später hatte erneut der agile Dominik Schlosser den Ausgleich nach einem Probst-Freistoß auf den Fuß, aber sein Schuss ging daneben. In der 84. Minute glänzte Dominik Schlosser dann als Vorbereiter – und sein Pass auf Köberich in die Gasse war genial. Nur der Verteidiger kam einen Schritt zu spät und so nahm Antoni den Ball erneut ohne Mühe auf.
Die Gäste verlegten sich in der Schlussphase aufs Kontern – und waren damit in der 89. Minute auch erfolgreich. Der eingewechselte Marius Kefer ließ SBC-Tormann Maximilian Tanzer keine Chance und sorgte für die Entscheidung. In der Nachspielzeit machte Lorenzo Gremes noch das 3:0 (90. +3) – am Ende fiel das Ergebnis deutlich zu hoch aus. »Wir hatten unsere Möglichkeiten. Aber da muss man halt dann auch mal das 1:0 machen oder das 1:1. Aber das ist uns leider nicht geglückt«, bilanzierte Michael Schütz. »Das ist richtig bitter.«
SB Chiemgau Traunstein: Tanzer, Frisch, Bauer (21. Köberich), A. Schlosser, Probst, Schwarz, Höhensteiger (63. D. Schlosser), Kappelsberger, Daniel, Mayer, Dedic (67. Shabani).
TSV Schwaben Augsburg: Antoni, Heiß, Gremes, Woltmann, Löw, Framberger, Gutia (82. Baier), Schmid, Wallner, Drechsler (72. Kefer), Feicht (13. Ekin),
Tore: 0:1 Schmid (62.); 0:2 Kefer (89.); 0:3 Gremes (90. +3).
Schiedsrichter: Andreas Hartl (SpVgg Hacklberg).
Zuschauer: 540. SB